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Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 122,59, gegen 121,44 eine Woche zuvor. Obwohl der monatliche Abwertungsrhythmus jetzt 4% beträgt, ca. doppelt so viel wie bis vor einigen Wochen, liegt er immer noch unter der internen Inflation. Der Rückstand des Wechselkurses führt zur Erwartung eines Abwertungssprunges und wirkt negativ auf das Devisenangebot. Die ZB musste am Mittwoch u$s 20 Mio. auf dem Markt verkaufen, um den Kurs zu halten, Im Monat Mai hatte die ZB schon u$s 615 Mio. kaufen können. Die ZB ist bestrebt, das mit dem IWF vereinbarte Ziel der Reservenerhöhung zu erfüllen, was bedeutet, dass sie im Mai und Juni noch u$s 2,77 Mrd. kaufen müsste. Das erscheint jedoch schwierig, obwohl der Export von Getreide und Ölsaat dieses Jahr für ein anormal hohes Devisenangebot gesorgt hat. Der Schwarzkurs lag bei $ 205, leicht über der Vorwoche, Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) schloss bei $ 208.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch einen Rückgang von 4,17%, und liegt somit nur noch 2,71% über Ende Dezember 2021. Die Aktien argentinischer Unternehmen, die in New York kotieren, wiesen ohne Ausnahmen in der Woche zum Mittwoch starke Rückgänge auf, , die von 2,8% bei Grupo Financiero Galicia bis 8,89% bei BBVA Argentina und 10,50% bei TECO gingen. Diese betont negative Entwicklung wird auf die Erhöhung der Leitzinsen durch die Federal Reserve zurückgeführt.

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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, standen in der Woche zum Mittwoch unter Baissedruck. Bono 2029 schloss mit -1,72%, Bono 2030 mit -5,26%, Bono 2035 mit -4,86%, und Bono 2038 mit -1,95%.

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Produktionsminister Matías Kulfas kündigte ein Kreditpaket von $ 70 Mrd. für kleine und mittlere Unternehmen (Pymes) an, von dem $ 50 Mrd. für Ausweitung der Exportkapazität und $ 20 Mrd. für Investitionen bestimmt sind, die zur Importsubstitution führen. Die Kredite werden auf 60 Monate laufen, mit einem Jahr Karenzfrist, zu einem festen Zinssatz von 35% während der ersten drei Jahre. Für diese Kredite wird ein Kontingent von $ 50 Mrd. für die Exportkredite und von $ 20 Mio. für die Importsubstitution festgesetzt.

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Der IWF hat sich angeblich einverstanden mit der Verfügung der ZB erklärt, die bestimmt, dass private Auslandsschulden, die binnen 2 Jahren verfallen, zu mindestens 60% umgeschuldet werden müssen. Für den IWF hat der Schaffung von Nettoreserven von u$s 5 Mrd., die im Abkommen vorgesehen ist, absolute Priorität.

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Verschiedene zusätzliche Staatsausgaben, die die Regierungsfraktion im Kongress befürwortet, werden insgesamt um die 1% des Bruttoinlandsproduktes kosten, und dabei die mit dem IWF verpflichtete Senkung des Defizites der Staatsfinanzen erschweren. Es handelt sich um Folgendes: 1. Schaffung eines universellen Mindestlohnes, der an ca. 9 Mio. Personen mit niedrigem Einkommen gezahlt wird; 2. Ein neues Moratorium für ca. 800.000 Personen, die das Pensionierungsalter erreicht haben, aber nicht über die geforderten 30 Beitragsjahre zählen; 3. Vorverlegung der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes auf den 1. Juli 2022. Im März 2022 war der Mindestlohn um 45% erhöht worden, was jedoch in vier Quoten erfolgen sollte, so dass erst im Januar der neue Mindestlohn von $ 47.850 voll gilt. An den Mindestlohn sind auch Programme wie “Förderung der Arbeit” (Potenciar trabajo) gebunden. In diesem Fall wird 50% des Mindestlohnes gezahlt. In der Privatwirtschaft hat der gesetzliche Mindestlohn kaum Bedeutung. Durch Beschluss des Arbeitsministeriums wird jetzt der Mindestlohn schon am 1. August 2022 auf den Betrag erhöht werden, der für Januar vorgesehen war. Vorher hatte der Deputierte Máximo Kirchner schon ein Projekt in diesem Sinn vorgelegt.

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Die Regierung hat eine Erhöhung von 22% der monatlichen Zahlungen an Anstalten verfügt, die Gesundheitsdienste bieten (“Prepagas” genannt, darunter auch der “Plan médico” des Deutschen Hospitals). Am 1. Mai erfolgt eine Zunahme von 8%, ab 1. Juni eine von 10% und ab 1. Juli eine von 4%. Die letzte vorangehende Erhöhung erfolgte am 27. Februar 2022 und betrug 12%. Wenn man alle Erhöhungen dieses Jahres, und auch die vom Juli, zusammenzählt, gelangt man auf 43%.

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Die Firmen Axion (früher Esso) und Raizen (früher Shell) haben am letzten Montag den Preis für Benzin und Dieselöl zwischen 10,5% und 12% erhöht. Die Preiserhöhung wurde mit Kostenerhöhungen erklärt. YPF hat erst am Dienstag die Preise um 11,5% erhöht. Es ist das erste Mal, dass YPF die Zunahme der Preise für Benzin und Dieselöl nach den anderen Unternehmen verfügt. Der Weltmarktpreis für Erdöl liegt bei u$s 113 pro Barrel (für die Sorte Brent) und der lokale Preis liegt zwischen u$s 57 bis u$s 60 pro Barrel. Obwohl die genannten Firmen sich grundsätzlich mit lokalem Erdöl versorgen, importieren sie auch einen Teil (um die 20%). In diesem Jahr stieg der Preis für Benzin und Dieselöl um ca. 30%. Doch im ganzen Jahr 2021 ist der Benzinpreis 30,9% gestiegen, ca. 20 Prozentpunkt unter der Inflation von 50,9%.

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Die Zunahme des Benzinpreises (+21% in diesem Jahr) hat dazu geführt, dass der Übergang auf Pressgas sich beschleunigt hat. In vier Monaten 2022 wurden 31.000 Gasanlagen in Automobile eingebaut. 2021 waren es 136,351, 39% über 2020. Eine Anlage kostet um die $ 100.000. Doch dieser Betrag wird von jemand, der sein Auto täglich benutzt, in weniger als einem Jahr durch die Preisdifferenz amortisiert. Und danach verbleibt eine Nettoersparnis. Das praktische Problem besteht darin, dass man bei Gas in kürzeren Abständen tanken muss, und die Tankstellen für Gas beschränkt sind.

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Die ZB hat den Banken verboten ihren Kunden Geschäfte mit Digitalwährungen (Bitcoin u.a.) zu bieten oder sie darüber zu beraten. Drei Tage vorher hatten die Banco Galicia und die Bank Brubank angekündigt, dass sie ihren Kunden Geschäfte in Digitalwährungen anbieten würden. Der Kauf dieser Digitalwährungen ist ein rein spekulatives Geschäft, weil der Kurs zum Dollar davon abhängt, ob es in Zukunft mehr oder weniger Nachfrage für diese Währung gibt, da von vornherein ein fester Betrag besteht, der nicht erhöht werden kann. Das gute Geschäft macht dabei derjenige, der diese Digitalwährung einführt, der seinen eingezahlten Betrag zu einem höheren Preis verkauft.

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Die Deputiertenkammer hat am Donnerstag der Vorwoche das Gesetzesprojekt genehmigt, durch das das Weißwaschungsgesetz für die Bauwirtschaft vom Jahr 2001 um ein Jahr verlängert wird. Es wird vorweggenommen, dass der Senat auch zustimmt. Die Beträge, um dies es dabei geht, müssen in Bauten investiert werden. Auf den weißgewaschenen Betrag wird eine Steuer von 5% erhoben, die nach 90 Tage auf 10% und nach 180 Tagen auf 20% steigt. Der Wohnungsbau hat sich in den letzten Monaten verlangsamt, nachdem weniger Kaufinteresse für Wohnungen besteht, und der Preis pro qm in Dollar stark gefallen ist. Diese Weißwaschung stößt somit auf weniger Interesse als die ursprüngliche.

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC lag im März um 1,9% unter Februar, aber um 3,6% über März 2021. Die Zunahme umfasst 12 der 16 Branchen, die das INDEC erfasst. Die höchsten interannuellen Zunahmen entfielen auf Transportanlagen mit +46,9% und Bekleidung und Schuhe mit +27,3%. In diesem letzten Fall wurde die Zunahme auch durch faktische Importsperre herbeigeführt. Es folgen Holz, Papier und Druckereiprodukte mit +7,2% und Chemikalien mit +4,1%. Interannuelle Rückgänge gab es bei Apparaten und Instrumenten sowie bei Möbeln und Matratzen ( -3,9%). Die Industrieproduktion liegt jetzt um 8,5% über dem Stand vor der Pandemie, aber um 6,9% unter dem Stand, den sie 2017 erreicht hatte.

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Der Index der Bautätigkeit des INDEC (ISAC, Indice sintético de la actividad de la construcción) lag im März um 4,1% unter Februar, aber um 1,9% über März 2021, und 24,1% über Februar 2020, vor der Pandemie. Der Verkauf von Baumaterialien lag im März bei 8 von 13 Produkte über dem Vorjahr. Asphalt stieg um 26,5%, und Gipsplatten um 10,9%. Doch Ziegelsteine fielen um 9,9%, Mosaike um 5,3%, und Farben um 4,6%. Die Produkte, die für Reparaturarbeiten und kleinen Bauarbeiten bestimmt sind haben sich besser entwickelt als andere.

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Das Gesetz über die Verwendung von Marihuana für medizinische Zwecke (medizinalisches Cannabis) wurde am Donnerstag der Vorwoche in der Deputiertenkammer verabschiedet. Der Senat hatte es schon letztes Jahr angenommen.

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Die Zahl der leeren Geschäfte in den Hauptstraßen der Bundeshauptstadt lag im 2. Bimester 2022 um 25% unter der gleichen Vorjahresperiode, hat die Argentinische Handelskammer ermittelt. Es sind jetzt noch 341 Lokale, die geschlossen sind, von denen einige zur Miete und andere zum Verkauf angeboten werden.

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Im April 2022 wurden 130.384 gebrauchte Automobile, Pick-ups und Lastwagen verkauft, 7,05% unter März, aber 1,47% über dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet die Kammer des Fahrzeughandels (CCA, Cámara de Comercio Automotor). In den ersten 4 Monate 2022 waren es 510.023, 6,07% unter dem Vorjahr.

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Die Skiressorts, Bariloche, Chapelco (in San Martín de los Andes), Las Leñas (Mendoza) u.a. erwarten diesen Winter eine Rekordsaison. Die Reserven übersteigen die des Vorjahres schon um ca. 40%.

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Pensionen, Hinterbliebenenrenten, Gnadenrenten und Kindergelder steigen im Juni um 15%, teilte die ANSeS am Dienstag mit. Die Mindestpension steigt auf $ 37.524,96, die Höchstpension auf $ 252.507, die universelle Pension für alte Menschen auf $ 30.020 und das Kindergeld (AUH) auf 7.332. Diese Werte gelten für drei Monate. Im September finden die nächsten Erhöhungen statt.

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Der Lohnindex des INDEC weist im März 2022 eine Zunahme von 7,4% gegenüber dem Vormonat aus. Dabei stiegen die Löhne im legalen privaten Bereich um 5,4%, im schwarzen Bereich um 5,6% und bei Staatsangestellten um 12,1%. In drei Monaten 2022 verzeichnet der Lohnindex eine Zunahme von 14,8%, wobei es im legalen privaten Bereich 14,5%, bei Schwarzarbeitern 10,7%, und im staatlichen Bereich 18,1% sind.

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Bei der ersten Audienz über die Subventionen für Gas und Strom schlug die Unterstaatssekretärin Maggie Videla Oporto eine Zunahme für Haushalte ab Juni von durchschnittlich 20% vor, mit 18% in ärmeren und 25,5% in wohlhabenden Gegenden. Für den größten Teil der Verbraucher, die keinen Sozialtarif genießen, beträgt die Zunahme mit den schon in diesem Jahr verfügten Erhöhungen 42,7%. Die Beamtin erklärte, die Haushalte konsumierten täglich 40 Mio. Cbm Gas, und mit dem Konsum der Kraftwerke, der Industrie und den Tankstellen, die Pressgas liefern, gelange man auf 120 Cbm täglich. Am Montag hat die Regierung den Stromtarif für große Verbraucher, die von Edesur und Edenor bedient werden, um zwischen 58% und 73% erhöht.

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Deutsche Wirtschaft

Die Bundesregierung soll in einem Energie-Krisenfall in den Markt eingreifen und Unternehmen zur Not auch enteignen können. Das sieht eine Novelle des Energiesicherungsgesetzes vor, das am Freitag vergangener Woche im Bundestag erstmals beraten wurde. Der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Oliver Krischer (Grüne), sagte, das Gesetz solle so bald wie möglich in Kraft treten. (dpa)

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Bundesverkehrsminister Volker Wissing plant ein Maßnahmenpaket, um CO2-Emissionen im Verkehrsbereich zu verringern. Eine „Plattform Klimaschutz in der Mobilität“ des Ministeriums solle bis Ende 2022 gesellschaftlich und wirtschaftlich tragfähige Maßnahmen zum Verkleinern der verbleibenden CO2-Lücke erarbeiten, heißt es im Entwurf eines Klimaschutz-Sofortprogramms der Bundesregierung mit Stand 20. April. Im Fokus stünden mittel- und langfristig wirksame Maßnahmen, die 2023 auf den Weg gebracht werden könnten. (dpa)

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Deutschland hat seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs seine Energieabhängigkeit von Russland deutlich verringert. In den vergangenen Wochen hat es Fortschritte vor allem bei Öl und Kohle gegeben, wie aus einem „Zweiten Fortschrittsbericht Energiesicherheit“ des Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministeriums hervorgeht. Die Abhängigkeit von russischem Öl ist demnach von etwa 35% im vergangenen Jahr auf 12% gesunken, die Abhängigkeit von russischem Gas von zuvor 55% auf etwa 35% Bei Kohle sei durch Vertragsumstellungen die Abhängigkeit seit Jahresbeginn von 50% auf rund 8% gesunken. Die EU hatte ein Importverbot für russische Kohle mit einer Übergangsfrist eingeführt. „All diese Schritte, die wir gehen, verlangen eine enorme gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteure, und sie bedeuten auch Kosten, die sowohl die Wirtschaft wie auch die Verbraucher spüren“, so Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne). „Aber sie sind notwendig, wenn wir nicht länger von Russland erpressbar sein wollen.“ Eine beschleunigte Energiewende sei das A und O für eine günstige, unabhängige und sichere Energieversorgung in der Zukunft. (dpa)

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Die Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben sich trotz des Kriegs in der Ukraine im April weiter verbessert. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Punkte auf 106,1 Punkte - einen höheren Stand hatte es nur im Sommer 2021 erreicht. Der generelle Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt und die Corona-Erholung seien offenbar stark genug, um dämpfende Effekte infolge der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs zu überlagern. (dpa)

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Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat im ersten Quartal wegen einer Milliarden-Abschreibung auf Vermögenswerte im Russland-Geschäft hohe Verluste geschrieben. Der Nettoverlust habe eine Milliarde Euro betragen, teilte die BASF-Mehrheitsbeteiligung in Kassel mit. Bereinigt um Sondereffekte wie die Abschreibung legte der Überschuss dank kräftig gestiegener Öl- und Gaspreise von E 171 Mio. im Vorjahr auf E 669 Mio. zu. (dpa)

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Nach dem sprunghaften Anstieg der Kraftstoffpreise im März hat sich die Lage an den Tankstellen im April etwas entspannt. Laut ADAC kostete ein Liter Super E10 in Deutschland im Schnitt 1,970 Euro und damit 9,9 Cent weniger als im Vormonat. Der Dieselpreis sank um 11,6 Cent auf durchschnittlich 2,024 Euro. Allerdings zogen die Preise im Monatsverlauf spürbar an. Bei einem Ölembargo gegen Russland erwartet RWI-Experte Manuel Frondel wieder steigende Preise. (dpa)

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Die Lufthansa stärkt ihre Langstrecken-Flotte mit 17 neuen Flugzeugen des US-Herstellers Boeing. Darunter sind sieben Langstrecken-Passagierflugzeuge vom Typ Boeing 787-9, drei Frachtflugzeuge vom Typ Boeing 777F sowie sieben Frachtflugzeuge vom Typ 777-8F (neue Technologie). Darüber hinaus sollen bis 2024 laufende Leasingvereinbarungen über zwei Frachtflugzeuge vom Typ Boeing 777F verlängert werden, hieß es weiter. Angaben zum Kaufpreis wurden keine gemacht. "Wir investieren konsequent in sparsamere, leisere und wirtschaftlichere Flugzeuge, die deutlich weniger CO2 ausstoßen und treiben damit schnell unsere Flottenmodernisierung voran", sagte Konzernchef Carsten Spohr. Unter Berücksichtigung der beschlossenen Käufe rechne der Konzern 2022 mit Nettoinvestitionen von rund E 2,5 Mrd. Auch bis 2024 werden die jährlichen Nettoinvestitionen den Angaben zufolge voraussichtlich rund E 2,5 Mrd. betragen. (dpa)

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Das Land Baden-Württemberg bestellt beim französischen Hersteller Alstom für rund E 2,5 Mrd. 130 Doppelstockzüge und sieht sich damit bundesweit als Vorreiter. "Kein anderes Bundesland hat bisher einen Einzelauftrag dieser Größenordnung für die Bestellung von Regionalzügen erteilt", teilte das Verkehrsministerium am Montag in Stuttgart mit. Alstom hält demnach die Züge über 30 Jahre hinweg instand. Das europaweite Vergabeverfahren ist bereits beendet, wie Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) mitteilte. Wie Alstom in Saint-Ouen bei Paris berichtete, handelt es sich für den Hersteller um den bisher größten Auftrag in Deutschland. Die Bestellung sei ein "starkes Signal" für die Zukunft der Mobilität in dem Land. Es gebe eine Option, bis zu 100 zusätzliche Züge zu ordern. Die Züge von Alstom erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 200 Stundenkilometern. Die Anschaffung ist verbunden mit dem umstrittenen Milliardenprojekt "Stuttgart 21", also dem neuen Tiefbahnhof der Landeshauptstadt. Die Züge sollen zur Inbetriebnahme von "Stuttgart 21" von Dezember 2025 ankommen. Die neuen Züge sollen auf den Strecken nach Karlsruhe, Pforzheim, Heilbronn, Schwäbisch-Hall, Aalen, Friedrichshafen/Lindau, Tübingen, Horb/Rottweil und Ulm fahren. (dpa)

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Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech hat im ersten Quartal Umsatz und Gewinn stark gesteigert. In dem Ende März abgelaufenen Quartal steht ein Nettogewinn von rund E 3,7 Mrd. in den Büchern, nach E 1,13 Mrd. im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte von E 2,05 Mrd. auf E 6,37 Mrd. zu. Biontech bekräftigte seine Umsatzprognose für den Corona-Impfstoff von E 13 Mrd. bis E 17 Mrd. für das laufende Geschäftsjahr. (dpa)

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Knapp ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet nach Schätzung des Ifo-Instituts nach wie vor im Heimbüro. Obwohl Unternehmen seit dem 20. März nicht mehr verpflichtet sind, ihren Beschäftigten die Arbeit zu Hause zu erlauben, ist der Anteil der im Homeoffice tätigen Arbeitnehmer im April nur wenig gesunken. Im April waren es demnach 24,9%, im März vor dem Ende der Pflicht noch 27,6%. (dpa)

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Der Trend zu veganen und vegetarischen Fleischersatzprodukten hält an. 2021 wurden in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 98 000 Tonnen Lebensmittel im Wert von E 458 Mio. hergestellt, die Fleisch oder Fleischprodukte mit pflanzlichen Alternativen ersetzten. Mengenmäßig bedeutet dies ein Plus von 17%. Der Wert der Waren erhöhte sich um 22,2%. Auch im laufenden Jahr setzte sich der Trend nach Angaben von Marktforschern fort. (dpa)

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Deutschland hat Zustimmung für längere Übergangsfristen einiger EU-Länder beim geplanten Öl-Embargo gegen Russland signalisiert. Die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten berieten am Freitag vergangener Woche in Brüssel über einen Kompromissvorschlag der EU-Kommission, der Ungarn, der Slowakei und Tschechien mehr Zeit einräumen würde, um den Lieferstopp vollständig umzusetzen. (dpa)

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Die Produktion in der deutschen Industrie ist im ersten Monat nach Beginn des Ukraine-Krieges deutlich gesunken. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes verringerte sich die Gesamtproduktion gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent. Einen stärkeren Rückgang habe es zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 mit damals 18,1% gegeben. (dpa)

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Deutschland kommt beim Ausbau seines schnellen und stabilen Glasfaser-Netzes voran. Ende Juni werden 10,1 Mio. Haushalte Zugang zum reinen Glasfaser-Netz haben, 1,7 Mio. mehr als Anfang 2022. Es geht um Glasfaser, verlegt bis in die Wohnung ("Fiber to the Home", FTTH) oder bis in den Keller ("Fiber to the Buidling", FTTB). (dpa)

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Bayer sieht sich dank eines starken Wachstums des Agrargeschäfts auf Kurs zu den Jahreszielen. Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal um fast ein Fünftel auf E 14,6 Mrd. Währungseffekte und Zu- sowie Verkäufe von Unternehmensteilen herausgerechnet, ergibt sich ein Plus von gut 14%. (dpa)

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Der weltgrößte Reisekonzern Tui rechnet nach der Corona-Krise wieder mit schwarzen Zahlen. Dank der starken Nachfrage nach Urlaubsreisen dürfte der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) in diesem Geschäftsjahr (per Ende September) "signifikant positiv" ausfallen, kündigte Tui-Chef Fritz Joussen bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Mittwoch an. Im branchentypisch schwachen Winterhalbjahr konnte der Konzern seinen Verlust bereits deutlich verringern, und für den Sommer erwartet Joussen fast so viele Urlauber wie im Vorkrisenzeitraum.(dpa)

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Weltwirtschaft

Der Taxi-Konkurrent Uber hat nach einem Umsatzsprung zu Jahresbeginn einen zuversichtlichen Geschäftsausblick abgegeben. Im ersten Quartal legten die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 136% auf u$s 6,9 Mrd. zu. Wertberichtigungen auf Investments wie Ubers Beteiligung am chinesischen Rivalen Didi rissen die Bilanz unterm Strich dennoch mit enormen u$s 5,9 Mrd. ins Minus. Beim bereinigten Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gab es jedoch einen Gewinn von u$s 168 Mio. nach tiefroten Zahlen vor einem Jahr. (dpa)

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Nach am Mittwoch vorgestellten Plänen der EU-Kommission von Ursula von der Leyen sollen die russischen Öllieferungen in die Europäische Union bereits Anfang nächsten Jahres weitestgehend eingestellt sein. Für die Verbraucher und die deutsche Wirtschaft könnte die neue Unterstützung für die Ukraine teuer werden. (dpa)

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Tech-Milliardär Elon Musk hat bekräftigt, dass er nach einer Übernahme von Twitter stärker auf ein Abo-Modell bei dem Online-Dienst setzen will. „Twitter wird für gelegentliche Nutzer immer kostenlos sein, für gewerbliche/staatliche Nutzer aber vielleicht ein wenig kosten“, twitterte er in der Nacht zum Mittwoch. (dpa)

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Chinas Exportwachstum ist auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gefallen. Die Exporte legten im April - in US-Dollar berechnet - nur noch um 3,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Es ist das langsamste Wachstum seit Juni 2020 zu Beginn der Pandemie. Die Importe blieben unverändert. Experten sehen die Ursache für den Einbruch in den Restriktionen durch die Null-Covid-Politik in China. Zusätzlich wirken sich der Ukraine-Krieg und die Erholung der Kapazitäten in anderen Ländern aus. (dpa)

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Die Aussicht auf steigende Zinsen hält den Bitcoin und andere Digitalwährungen an den Finanzmärkten unter Druck. Am Montag fiel der Kurs der nach Marktwert größten Internetdevise auf der Handelsplattform Bitfinex bis auf u$s 32.616r. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2021. Noch vor wenigen Tagen hatte ein Bitcoin rund u$s 40.000 gekostet. Auch andere Kryptoanlagen wie Ether gaben im Wert weiter nach. Als entscheidend dafür gilt die Aussicht auf steigende Zinsen. Höhere Zinsen lasten meist auf riskanten Anlagen wie Digitalwährungen. Zudem werfen Bitcoin und andere Kryptowerte keine laufenden Erträge ab. (dpa)

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Pfizer kauft für u$s 11,6 Mrd. Migräne-Spezialisten Biohaven, an dem die Firma bisher nur beteiligt war. Demnach will der US-Pharmariese den bisherigen Biohaven-Aktionären je Aktie u$s 148,50 US bezahlen. Das Angebot entspreche einem Aufschlag von 33% auf den volumengewichteten Durchschnittspreis der Aktie der vergangenen drei Monaten. Pfizer übernimmt laut der Vereinbarung bei Abschluss der Transaktion Schulden bei Dritten und leistet zudem Zahlungen, um alle ausstehenden Vorzugsaktien von Biohaven zurückzukaufen. Die US-Firma Biohaven arbeitet aktuell vor allem an Mitteln gegen neurologische Krankheiten. (dpa)

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Die Inflation ist in Tschechien auf den höchsten Wert seit 1993 geklettert. Im April stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 14,2%. Im Vergleich zum Vormonat lag die Teuerungsrate bei 1,8%. Grund sind vor allem die Steigerungen bei Energie- und Lebensmittelpreisen. Um gegen die Inflation anzukämpfen, hatte die tschechische Nationalbank ihren Kurs zuletzt weiter verschärft und ihren Leitzins auf 5,75% erhöht. Das EU-Mitglied Tschechien hat mit der Krone eine eigene Währung. (dpa)

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Die Inflation hat in Griechenland im April erstmals seit 28 Jahren mit 10,2% einen zweistelligen Wert erreicht. Zuletzt war im April 1994 - als das Land noch die Drachme als Nationalwährung hatte - die Teuerung in Griechenland auf vergleichbare Werte (10,9%) geklettert. Die Inflation galoppiert wegen der Folgen des Kriegs in der Ukraine, der Verteuerung von Rohstoffen, Lebens- und Düngemitteln und wegen der hohen Energiepreise. (dpa)

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Die EU-Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) werden Milliardeninvestitionen in Partnerländern wie Moldau fördern. Am Dienstag unterzeichneten Vertreter der beiden Institutionen ein Garantieabkommen, das Kredite zu günstigen Konditionen ermöglichen soll. Insgesamt geht es um bis zu E 26,7 Mrd. für Sektoren wie erneuerbare Energie, Digitales, Verkehr und Gesundheit, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. (dpa)

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Wegen Pandemie und Ukraine-Krieg sind die großen internationalen Handelshäfen derzeit rund um den Globus überlastet. Das berichtete der zur Allianz gehörende Industrieversicherer AGCS am Dienstag. Der Krieg hat die von der Pandemie verursachten Lieferprobleme, die Überlastung der Häfen und auch die Probleme bei der Rekrutierung von Schiffsmannschaften weiter verschärft, wie die Fachleute in der neuen Ausgabe ihrer jährlichen Analyse der Schifffahrtsrisiken schreiben. Allein im weltgrößten Hafen Shanghai könnte eine Rückkehr zum Normalbetrieb nach dem derzeit noch andauernden Lockdown Monate dauern, wie AGCS-Risikoberater Anastasios Leonburg sagte. Die Frachtkapazitäten in der Handelsschifffahrt sind nach Einschätzung der Allianz insgesamt zu knapp. Deswegen hätten große internationale Reedereien 7,5 Mio. neue Container bestellt, sagte Leonburg. (dpa)

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Die hohe Inflation in den USA hat sich im April leicht abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 8,3%, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte, nach 8,5% im Vormonat. (dpa)

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EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat eine Leitzinserhöhung im Sommer in Aussicht gestellt. Sie könnte wenige Wochen nach dem Ende der Anleihenkäufe erfolgen. Das Ende der Käufe solle Anfang des dritten Quartals erfolgen. Nach einer ersten Zinserhöhung sollten die weiteren Anhebungen schrittweise erfolgen, sagte sie. Die Leitzinsen im Währungsraum liegen auf Rekordtiefständen. Der Einlagensatz, zu dem Banken Geld bei der EZB parken können, liegt bei minus 0,5% .. Andere westliche Notenbanken, wie die der USA und Großbritanniens, haben bereits ihre Zinsen angehoben. (dpa)

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Der Anstieg der Erzeugerpreise in China hat sich im April etwas verlangsamt, bleibt aber auf hohem Niveau. Der Preisindex für die Hersteller stieg im April im Vergleich zum Vorjahr um 8,0%. Davor waren die Erzeugerpreise teils zweistellig gestiegen, der Anstieg im Oktober um 13,5% war der höchste seit 26 Jahren. Gründe sind unter anderem der starke Preisschub bei Rohstoffen und gestörte Lieferketten. (dpa)

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Statistiken

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