Argentinische Wirtschaft
Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $117,33, gegen $ 116,31 eine Woche zuvor. Der tägliche Abwertungsrhythmus wurde leicht erhöht, und liegt jetzt bei fast 4% monatlich, gegen 2,32% im Februar und 3,31% im März. Trotz hoher Devisenverrechnungen durch die Landwirtschaft, steigen die Reserven nur minimal. Am Mittwoch kaufte die ZB u$s 25 Mio., und im April waren es insgesamt u$s 35 Mio. Im März 2022 wurden Exporte landwirtschaftlicher Produkte für u$s 2,98 Mrd. verrechnet, so dass es im 1. Quartal u$s 7,92 Mrd. waren, mehr als die u$s 6,72 Mrd. des gleichen Vorjahresquartals. Die ZB reguliert den Devisenmarkt über die Genehmigungen von Importzahlungen, die in letzter Zeit weiter hinausgezogen wurden, im Fall der Kfz-Industrie angeblich von 45 Tagen vor einigen Monaten auf jetzt 180 Tage. Ohne dies würde sich ein Defizit ergeben, dass die ZB eventuell nicht decken könnte. Die Nettoreserven liegen, je nachdem wie man sie berechnet, bis zu u$s 2 Mrd. oder sie sind leicht negativ. Der Schwarzkurs schloss zu $ 196, und der Kurs, der sich durch Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) fiel auf $ 190.
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in der Woche zum Mittwoch um 0,12%, und liegt somit um 8,95% über Ende Dezember 2021. Die Aktien argentinischer Unternehmen, die in New York gehandelt werden, wiesen eine unterschiedi-che Entwicklung auf. Teco verzeichnet +7,21%, BBVA Argentina -3,08%, Grupo Financie-ro Galicia -2,95%, Loma Negra +3,48%, Tenaris -1,22% und Banco Macro -0,88%.
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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Mittwoch folgende Besserungen auf: Bono 2028: +2.44%, Bono 2030: +5,36%, Bono 2035: +4,31% und Bono 2038 +3,66%.
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Die Regierung hat am Mittwoch den Betrag der Karte AlimentAr (mit der Nah-rungsmittel u.a. Haushaltsprodukte im Supermarkt unentgeltlich bezogen werden können) um 50% auf $ 9.000 für eine Familie mit einem Kind mit bis zu 14 Jahren erhöht, auf $ 13.500 bei zwei Kindern und auf $ 18.000 bei drei Kindern. Insgesamt erhalten 2,4 Mio. Familien, die die universelle Subvention für ihre Kinder (AUH) erhalten, diesen Zuschuss für Lebensmittel. Der monatliche Betrag, den der Staat für diese Karte aufwendet, steigt jetzt von $ 18 Mrd. auf $ 27 Mrd.
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Die akute Knappheit von Dieselöl wirkt störend auf die Landwirtschaft. Die Ernte-maschinen stehen zeitweise still, die Lastwagen für den Transport der Ernten verzögern sich, und es werden Überpreise gefordert. Die staatlich kontrollierte YPF hat schon an-gekündigt, sie werde sich bemühen, mehr Dieselöl bereitzustellen, obwohl die Firma beim Import einen Verlust erleidet. Die lokale Produktion reicht nicht aus, um den Bedarf zu be-friedigen. Das Energiesekretariat befasst sich mit dem Thema, hat sich jedoch noch nicht entschlossen, den Verlust beim Import auszugleichen. Denn um das geht es schließlich.
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Die Regierung hat in diesem Jahr schon 9 Schiffsladungen mit verflüssigtem Gas importiert, die insgesamt u$s 825 Mio. gekostet haben. Es müssen angeblich noch weitere 60 Schiffsladungen kommen, um den Bedarf zu decken. Im Vorjahr wurde für das Gas von 56 Schiffen u$s 1,1 Mrd. gezahlt. Der Preis für die diesjährigen Importe lag bei u$s 39 je Mio. BTU, über 5 Mal so viel wie der durchschnittliche Preis des Vorjahres. Dieses Jahr dürfen noch Importe hinzukommen, die insgesamt bis zu u$s 7,5 Mrd. kosten sollen, so dass es im ganzen Jahr u$s 8,32 Mrd. wären. Dieser hohe Betrag, der sowohl die Zahlungsbilanz wie den Staatshaushalt belastet, und bisher nicht vorgesehen war, kann eventuell gekürzt werden, indem der Gaskonsum bei der Industrie kontingentiert wird. Diese Möglichkeit wird im Energiesekretariat studiert und mit Unternehmern besprochen.
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In Brasilien hat es in letzter Zeit viel geregnet, so dass sich die Staudämme am oberen Lauf des Paraná-Flusses wieder gefüllt haben und die Wasserkraftwerke wieder mehr Strom liefern. Das verringert den Gasbedarf Brasiliens, so dass weniger Gas aus Bolivien bezogen wird, und somit mehr für Argentinien übrig bleibt. Abgesehen davon erhält dabei auch das Wasserkraftwerk Yacyretá mehr Wasser und kann mehr Strom erzeugen, so dass die Wärmekraftwerke, die Gas verbrauchen, weniger beansprucht werden.
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Die Tarife für den Frachtentransport per Lastwagen verzeichnen im ersten Quartal 2022 eine Zunahme von ca. 18%, berichtet der Verband der Lastwagenunternehmer. Das ist auf die Zunahme des Preises für Dieselöl und auch auf Lohnerhöhungen zurückzuführen.
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Dieselöl ist knapp geworden, und das schafft Probleme bei der Landwirtschaft. Die Fabrikanten von Biodieselöl, das mit Sojaöl hergestellt wird, weisen darauf hin, dass ihre Industrie nur zu 40% der Kapazität ausgelastet ist, so dass sie kurzfristig viel mehr Dieselöl liefern können. Zu diesem Zweck müsste der obligatorische Beimischungskoeffizient erhöht werden. Dabei verliert der Fiskus Geld, weil die Brennstoffsteuer nicht auf das Biodieselöl erhoben wird. Doch der Schaden, den die Knappheit und auch der hohe Importpreis von Dieselöl verursacht, ist höher.
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Die gesamten Steuereinnahmen des Bundesstaates, einschließlich Zöllen, Sozialabgaben und Gebühren, lagen im März 2022 bei $ 11,24 Bio., 62,5% über dem gleichen Vorjahresmonat, und sind somit auch real leicht gestiegen. Die Zunahme beruht hauptsächlich auf hohen Einnahmen in zwei Bereichen: einmal stieg der Erlös der Exportzölle um 91,7%, und ebenfalls stiegen, aber prozentual weniger, die Einnahmen aus Importzöllen. Als Zweites stiegen die Einnahmen aus Sozialabgaben stark: +60,9% bei persönlichen Beiträgen zum Pensionierungssystem, und +67,2% bei Unternehmensbeiträgen. Das ist auf die Zunahme der Beschäftigten und gestiegene Löhne zurückzuführen. Doch am meisten stieg die weniger bedeutende Steuer, genannt PAIS, die auf Dollarkäufe für unbestimmte Zwecke und Auslandsausgaben, die mit Kreditkarten gezahlt werden, erhoben wird (30%). Der Erlös betrug hier $ 22,82 Mrd., 294,5% über dem Vorjahr. Auch der Erlös der Gewinnsteuer lag mit +64,1% auch real über dem Vorjahr, was auf die Wirkung der Inflation zurückzuführen ist, die dazu führt, das Buchgewinne besteuert werden und natürliche Personen in höhere Stufen der progressiven Skala rücken. Die MwSt. ergab nur 55,3% mehr als im Vorjahr, und die Schecksteuer 58,58,6% mehr.
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Die fünf Verbände, die die Landwirtschaft in der Provinz Corrientes vertreten, haben den Schaden, den der Großbrand in der Provinz angerichtet hat, auf $ 60 Mrd. veranschlagt. Doch der Schaden ist noch höher, wenn man die Kosten der Erneuerung der Pflanzungen von Yerba Mate, Bäumen u.a. Arten, und auch die Wirkung auf die Viehzucht hinzuzählt.
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Der Verband CAME (Confederación Argentina de la Mediana Empresa), der den Einzelhandel der kleinen und mittleren Unternehmen (Pymes) vertritt, gab bekannt, dass der Umsatz dieser Unternehmen zu konstanten Werten im März 2022 um 15% über dem Vorjahr und 12,8% über Februar lag. Das erste Quartal liegt somit zu konstanten Preisen um 20,4% über dem Vorjahr. Die Aufnahme des effektiven Schulbesuchs hat sich auf Bekleidung, Schuhe, Hefte u.s.w. ausgewirkt. Im Vorjahr gab es keine Präsenz bei den Schulen. Doch auch bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken fand im März eine interannuelle Zunahme von 9,9% statt, was ein Plus von 23% im ersten Quartal ergibt. Bei Bekleidung lag die interannuelle Zunahme im März bei 22,8% und im Quartal bei 26,6%.
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Die lokalen Kfz-Fabriken erzeugten im März 48.746 Automobile, Pick-ups und Lastwagen, 12,9% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die Exporte erreichten 24.623 Einheiten, 10% über dem Vorjahr, und die Lieferungen an die Agenturen lagen bei 33.827 Kfz, 4,5% über dem Vorjahr. Daraus ergibt sich (ohne Veränderungen des Bestandes zu berücksichtigen) ein Import von 9.704 Einheiten, weit unter den Exporten. Der Kfz-Import wurde durch die ZB gehemmt, die die Genehmigung für Zahlungen stark hinausschob.
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Die indexierten Bankdepositen, die gemäß dem Index der Konsumentenpreise berichtigt werden, auf den sich die ZB-Berechnung des UVA (Unidad de valor ajustable, auf Deutsch, wertberichtigte Einheit) stützt, sind im März real (zu konstanten Werten) um 5,8% gestiegen. 2,9 Prozentpunkte mehr als im Februar. Die gesamten Fristdepositen der Banken sind im März real nur 0,2% gestiegen, was bedeutet, dass Depositen mit festem Zinssatz im März real gefallen sind. Die Indexierung von Depositen und Krediten umfasst einen stark zunehmenden Teil der Bankgeschäfte, was eine direkte Folge der hohen Inflation ist.
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Die Regierung hat mit dem Spitzenverband der Industrie, die “Unión Industrial Argentina”, und dem der Gewerkschaften, die CGT, vereinbart, Maßnahmen zu treffen, die die Kaufkraft der Arbeitnehmer erhöhen. Die Lohnverhandlungen sollen vorverlegt werden, auch in den Fällen, bei denen es um die Revision eines bestehenden Abkommens geht. Mit diesen zusätzlichen Lohnerhöhungen, die in den kommenden Wochen wirksam werden, erhält die Inflation von der Kostenseite eine neuen Impuls.
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Die Kommission zum Schutz der Konkurrenz, die im Handelssekretariat besteht, hat die Föderation der Mühlen (FAIM), die Kammer der Weizenmühlen (CIM), den Verband der mittleren und kleinen Weizenmühlen (Apymimra) und die Firma Molinos Cañuelas der Kartellbildung beschuldigt, und das Handelssekretariat hat ihnen daraufhin durch Beschluss 332/22 eine Busse von $ 445 Mio. auferlegt.
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Die Ausgaben, die Auslandsreisende über Kreditkarten vollzogen haben, die zum offiziellen Kurs verrechnet werden, lagen im März laut provisorischen Daten bei ca. u$s 200 Mio., 48% über Dezember 2021 und 150% über dem gleichen Vorjahresmonat. Dennoch liegt der Betrag weit unter dem, der vor der Pandemie üblich war, als um die u$s 600 Mio. monatlich über Kreditkarten im Ausland ausgegeben wurden.
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Sieben Argentiner wurden in die Liste der reichsten Personen der Welt aufgenommen, die die US-Zeitschrift Forbes jährlich aufstellt, bei der dieses Mal Elon Musk weltweit an erster Stellle steht. In Argentinien sind es Marcos Galperín (Mercado Libre), Paolo Rocca (Techint), Gregorio Perez Companc (Molinos Rio de la Plata u.a Unternehmen), Alberto Roemmers (vom gleichnamigen Pharmaunternehmen), Alejandro Bulgheroni (Bridas und ein Teil von Pan American Energy), Eduardo Constantini (Consultatio), und Eduardo Eurnekian (Aeropuertos Argentina 2000).
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Deutsche Wirtschaft
Nach den Gräueltaten in der ukrainischen Stadt Butscha wird auch innerhalb der Ampelkoalition wieder intensiv über einen sofortigen Stopp von Energielieferungen aus Russland diskutiert. Die Bundesregierung bleibt bislang bei ihrer Haltung, diesen Schritt aus Sorge vor den Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft nicht zu gehen. Entsprechend äußerten sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen und der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil. (dpa)
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Nach einem unerwartet starken Anstieg der Exporte im Februar stellt sich der deutsche Außenhandel wegen des Ukraine-Krieges auf harte Zeiten ein. Insgesamt wurden Waren im Wert von E 124,7 Mrd. ausgeführt, 14,3% mehr als im Februar 2021. Gegenüber dem Vormonat ergab sich kalender- und saisonbereinigt ein Anstieg um 6,4%. (dpa)
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Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts verschärft. 80,2% der Firmen klagten über Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, teilten die Münchner Experten mit. Im Februar waren es 74,6%. “Die Attacke auf die Ukraine hat die Lage für viele Unternehmen nochmals verschlechtert”, sagte Ifo-Umfragenleiter Klaus Wohlrabe. Es seien neue Probleme in den Lieferketten hinzugekommen. (dpa)
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Beschäftigte in Deutschland sind laut einer Umfrage heute eher zu einem Jobwechsel bereit als in den Vorjahren. 23% der Beschäftigten denken darüber nach, innerhalb eines Jahres ihren Arbeitgeber zu wechseln, wie das Beratungsunternehmen Gallup am Dienstag mitteilte. 42%t halten den Absprung innerhalb von drei Jahren für denkbar. “Noch nie waren so viele Menschen auf Jobsuche oder offen für Veränderung wie jetzt”, sagte Gallup-Europachef Pa Sinyan. Die Corona-Pandemie habe weitreichende Folgen. Laut der Umfrage wollen 60% der deutschen Beschäftigten auch in einem Jahr noch bei ihrem jetzigen Arbeitgeber beschäftigt sein. 14% seien bereits aktiv auf der Suche nach Alternativen. Das seien doppelt so viele wie im vergangenen Jahr und damit erstmals mehr als bei den US-amerikanischen Beschäftigten mit 10%. (dpa)
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In der ersten großen Flächentarifrunde dieses Jahres gibt es für die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie nur einen vorläufigen Teilabschluss. Die Gewerkschaft IG BCE und der Arbeitgeberverband BAVC einigten sich am Dienstag in Wiesbaden auf eine Einmalzahlung von E 1400 je Beschäftigtem. Wegen des Ukraine-Kriegs und der stark gestiegenen Energiepreise sehen beide Seiten darin eine “Brückenlösung” bis Herbst. Die Gespräche wurden vorläufig ausgesetzt - im Oktober soll dann weiter verhandelt werden. (dpa)
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Nach mehr als neun Monaten Verhandlungen haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf einen Tarifabschluss für die privaten Banken in Deutschland geeinigt. Die Gehälter der rund 140 000 Beschäftigten steigen in zwei Stufen um insgesamt 5%. Sie sollen zum 1. August um 3% sowie zum 1. August 2023 um weitere 2% angehoben werden,. In diesem Frühjahr sowie im Januar 2023 gibt es Einmalzahlungen von jeweils E 500. Auch die Vergütungen für die Auszubildenden werden erhöht. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Mai 2024.(dpa)
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Weltwirtschaft
Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben ihre Verhandlungen über ein bilaterales Freihandelsabkommen abgeschlossen. “Es wird mehr Handel geben, mehr Arbeitsplätze und gute Produkte zu niedrigeren Preisen”, sagte Israels Ministerpräsident Naftali Bennett laut einer Mitteilung vom Freitag. Die Einigung bezieht sich demnach unter anderem auf Standards für den Handel von Waren, auf den Zoll und den elektronischen Handel. 95% der gehandelten Waren zwischen beiden Ländern sind in dem Abkommen enthalten und werden entweder sofort oder schrittweise vom Zoll ausgenommen werden. Dies betreffe unter anderem Lebensmittel, Landwirtschaft, Kosmetikprodukte, medizinische Geräte und Medikamente. Die Einigung werde voraussichtlich nach der Ratifizierung durch beide Länder in Kraft treten. (dpa)
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Der russische Staatskonzern Gazprom setzt nach eigenen Angaben seine Gaslieferungen durch die Ukraine in Richtung Westen in großem Umfang fort. Ungeachtet des Kriegs sollen an diesem Sonntag 108,4 Mio. Kbm. durch das Leitungssystem des Nachbarlands gepumpt werden, wie das Unternehmen der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mitteilte. Dies entspricht nach russischen Angaben der bestellten Menge. Damit gingen auch am Wochenende die russischen Lieferungen nach der Umstellung der Zahlungen auf Rubel weiter. Putin hatte angewiesen, Gas an westliche Staaten nur noch gegen Rubel zu verkaufen, was diese strikt ablehnen. Daraufhin erließ Putin ein Dekret, das westliche Kunden seit Freitag verpflichtet, ein Rubelkonto bei der Gazprombank zu eröffnen und die Zahlungen darüber abzuwickeln. Die Ukraine bezieht aus dem Transit des russischen Gases für den eigenen Staatshaushalt wichtige Einnahmen in Milliardenhöhe. (dpa)
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Litauen hat den Import von Erdgas aus Russland nach eigenen Angaben eingestellt. Das Gasnetz des baltischen EU- und Nato-Landes funktioniere seit Monatsbeginn ohne russische Gasimporte, teilte das Energieministerium in Vilnius am Samstagabend mit. “Wir sind das erste EU-Land unter den Lieferländern von Gazprom, das unabhängig von russischen Gaslieferungen ist”, wurde Energieminister Dainius Kreivys in der Mitteilung zitiert. Demnach werde der gesamte litauische Gasbedarf nun über das Flüssiggas-Terminal in der Ostsee-Hafenstadt Klaipeda gedeckt. Litauen hatte die schwimmende Anlage Anfang 2015 in Betrieb genommen, um sich unabhängiger von russischen Gasimporten zu machen. Dort sollen den Angaben zufolge nun jeden Monat drei große Lieferungen verflüssigten Erdgases an der schwimmende Anlage eintreffen. (dpa)
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Tesla-Chef Elon Musk ist zum größten Aktionär von Twitter geworden. Der Tech-Milliardär hält einen Anteil von 9,2%, wie der Kurznachrichtendienst am Montag mitteilte. Die Twitter-Aktie stieg danach im vorbörslichen US-Handel um rund ein Fünftel. (dpa)
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Die EU-Kommission hat einen Vorschlag für ein umfangreiches Paket mit neuen Russland-Sanktionen vorgestellt. Es beinhaltet nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unter anderem ein Importverbot für Kohle aus Russland, eine Hafensperre für russische Schiffe sowie weitere Handelsbeschränkungen. Ob die Sanktionen wie vorgeschlagen verhängt werden, müssen nun die 27 EU-Staaten entscheiden. (dpa)
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Griechenland hat seine letzten Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) getilgt - zwei Jahre vor Ablauf der Frist. Es ging dabei um Kredite in Höhe von rund E 1,9 Mrd. Premier Kyriakos Mitsotakis äußerte sich begeistert. “Ende einer Ära für den IWF als Kreditgeber Griechenlands!”, twitterte er. Man schließe ein “graues Kapitel”, das 2010 mit der schweren Finanzkrise des Landes seinen Lauf genommen habe. (dpa)
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Nach dem Vorschlag der EU-Kommission für ein Embargo russischer Kohle-Importe wird weiter auch über einen Lieferstopp für Öl und Gas diskutiert. “Ich denke, dass Maßnahmen zu Öl oder sogar Gas früher oder später gebraucht werden”, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel im Straßburger Europaparlament. Nach Angaben des EU-Außenbeauftragen Josep Borrell hat die EU seit Kriegsbeginn E 35 Mrd. für Energieimporte an Russland gezahlt. Hingegen habe man der Ukraine nur eine Milliarde Euro für Waffen und militärische Ausrüstung gewährt, sagte er am Mittwoch in Straßburg. (dpa)
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Russland hat seine Auslandsschulden erstmals nur in Rubel statt in US-Dollar beglichen. Insgesamt geht es um Zahlungen für Eurobonds über u$s 649,2 Mio. Den eigentlich in Dollar zu zahlenden Betrag überwies das russische Finanzministerium diesmal in Rubel, nachdem eine amerikanische Korrespondenzbank sich geweigert hatte, die Zahlungsanweisung in der US-Währung auszuführen. (dpa)
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