top of page
Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 74,13, gegen $ 73.51 eine Woche zuvor. Der Kurs für Grossistengeschäfte lag bei $ 70,52, gegen $ 70,10 in der Vorwoche. Die ZB musste in den letzten Tagen weiter Dollar auf dem Markt kaufen, um den Kurs zu halten. Der Kurs, der sich über den Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liqui”) lag bei $ 108,10, bei sehr geringem Umsatz (wegen der restriktiven Maßnahmen der ZB), und der Schwarzkurs (genannt “blue”) lag bei $ 127, gegen $ 128 in der Vorwoche. Dieser Markt ist wenig transparent und weist deshalb differenzierte Kurse und auch eine hohe Marge zwischen Kauf und Verkauf auf. Die Devisenreserven der ZB lagen bei u$s 43,22 Mrd., gegen u$s 43,21 Mrd. in der Vorwoche.

***

Der Merval Aktienindex der Börse von Buenos Aires weist in einer Woche zum Mittwoch einen Rückgang von 1,46% aus, und liegt somit um 4,36% unter Ende Dezember 2019.

***

Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, standen in der Woche zum Mittwoch unter Baissedruck. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: -0,50%; Argentina 2021: -0,61%; Argentina 2026:-1,91%; Argentina 2046: -0,75%, Bonar 2024: +1,22%.

***

Im Juni erreichten die Exporte nach Brasilien u$s 501 Mio., 39,5% unter dem gleichen Vorjahresmonat, und die Importe u$s 604 Mio., 30,8% unter dem Vorjahr, berichtet das Ministerium für produktive Entwicklung. Das Defizit betrug u$s 103 Mio.

***

Zwei multinationale Unternehmen schließen ihre lokalen Fabriken für Kfz-Farben. Die deutsche BASF verlegt die Produktion von ihrem Werk im Vorort Tortuguitas (wo 60 Personen beschäftigt sind) auf Brasilien, und das US-Unternehmen Axalta, das 2017 u$s 18 Mio. in eine Farbenfabrik im Vorort Escobar investiert hat, gibt ganz auf. Die Kfz-Fabriken haben bisher ihrer Farbenbedarf zum größten Teil mit lokaler Produktion gedeckt. Jetzt werden sie Farben nur noch importieren.

***

Die Zahl der ungedeckten Schecks stieg im April um 5,6% und umfasste 7,8% der Gesamtsumme. Der Betrag dieser Schecks machte $ 38 Mrd. aus. Im Mai setzte eine Besserung ein: die Zahl der ungedeckten Schecks nahm um 6,7% ab und betrug $ 19 Mrd. Im ganzen Jahr 2019 betrug die Zahl der ungedeckten Schecks ca. 1,5 Mio., die einen Betrag von $ 91 Mrd. ausmachen. In den Monaten April und Mai 2020 lag die Zahl der zurückgewiesenen Schecks bei 58% der Gesamtzahl des ganzen Jahres 2020, und in Beträgen waren es sogar 64%. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Zahlungen bei Unternehmen zunehmend über Internet-Überweisungen erfolgen, bei denen die Zahlung nur erfolgt, wenn der entsprechende Betrag auf dem Konto des Zahlenden besteht. Bei den Schecks handelt es sich vorwiegend um vordatierte Schecks, die als Kreditinstrument eingesetzt werden und durch Indossierung auch übertragen werden.

***

Der Außenhandel schloss im Mai mit einem Handelsbilanzüberschuss von u$s 1,89 Mrd. In 5 Monaten 2020 waren es u$s 6,61 Mrd., und für ganz 2020 wird mit einem positiven Saldo von u$s 16,5 Mrd., eventuell sogar mehr, gerechnet. Die Exporte betrugen u$s 5,06 Mrd. 16,3% unter dem Vorjahr. Dabei nahmen die Exporte nach China um 25,1% zu, so dass diese Land auf den ersten Platz stieg, während die Lieferungen nach Brasilien um 52,8% zurückgingen und die nach den USA um 54,6%. Die Importe fielen interannuell um 31,8% auf u$s 3,17 Mrd.

***

Der Verkauf von Benzin lag im Mai 2020, in Litern berechnet, 50,1% unter dem gleichen Vorjahresmonat, und der von Dieselöl um 21,2%. YPF hatte beim Brennstoffverkauf eine Beteiligung von 52,1%, gefolgt von Shell mit 17,9% und Axion mit 12,4%.

***

Im Mai fanden in der Bundeshauptstadt nur 681 Immobilienübertagungen statt, 78% unter dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet der Verband der Notare. Doch auch im Mai 2019 lag die Zahl der Übertragungen kaum über der Hälfte des normalen Umfanges. In der Provinz Buenos Aires waren es im Mai 2020 nur 407 Übertragungen, 94,7% unter dem Vorjahr. In Werten waren es $ 1,98 Mrd., gegen $ 17,98 Mrd. im Vorjahr, ein Rückgang von 89%.

***

Die ZB hat Ende der Vorwoche die Zahlung von Importen, die in vielen Fällen gehemmt war, wieder zugelassen. Bei Importen von Rohstoffen und Produkten, die für einen lokalen Fabrikationsprozess notwendig sind, werden die Zahlungen ab Datum der Verschiffung genehmigt. Auch Importe bis zu u$s 1 Mio. werden zugelassen, und bei Medikamenten u.a. Produkten für Gesundheitsbetreuung sind es u$s 3 Mio. Die Importeure dürfen jetzt einen liquiden Saldo von u$s 100.000 im Ausland haben. Das Importverbot von 90 Tagen für Unternehmen, die Dollar über Kauf und Verkauf von Staatspapieren in Dollar getätigt hatten, wurde auf 60 Tage herabgesetzt. Die Restriktionen, die für Importzahlungen eingeführt worden waren, wurden jetzt zum fünften Mal liberalisiert. Die Importe sind ohnehin wegen der akuten Rezession drastisch gesunken, so dass diese Hemmung über Behinderung der Zahlungen keinen Sinn hatte und der lokalen Industrie einen zusätzlichen Schaden zufügte. Die Überfakturierung, die der hohe Schwarzkurs anregt, wird durch die Behinderung der Zahlungen nicht verhindert. Mit Kontrollen von Importpreisen muss sich das Zollamt befassen, das dabei in vielen Fällen überfordert ist.

***

Die ZB hat die Kreditlinie der Banken, die für den Notstand eingeführt wurde, um $ 200 Mrd. erweitert. Das bezieht sich an erster Stelle auf Kredite für Kapitalgüterkäufe, und dann auf Kredite für Kleinunternehmen zu 24%, die eine Garantie des staatlichen Garantiefonds Fogar erhalten. Bisher wurden schon 161.187 Kredite dieser Art für insgesamt $ 263,88 Mrd. erteilt.

***

Am Dienstag wurden zum ersten Mal Zitronen nach China verschifft, nachdem Ende 2019 ein Sanitätsabkommen mit China unterzeichnet worden war, das sich besonders auf Zitronen bezieht. Es handelt sich um 24 Tonnen aus Tucumán, die nach Hongkong geliefert werden.Vorgesehen sind zunächst Exporte von 130 Tonnen. Doch die Pflanzungen in Tucumán können bedeutend mehr liefern. Die Zitronen von Tucumán gehören qualitativ zu den besten der Welt, und China ist ein sehr großer Markt, der ohne Schwierigkeiten mehrere tausend Tonnen aufnehmen kann.

***

Beim Prozess, der auf der Klage des Burford-Fonds gegen den argentinischen Staat wegen Unregelmäßigkeiten bei der Übernahme der Kontrollmehrheit von YPF beruht, die 2012 erfolgte, haben sich Regierung und Kläger geeinigt, dass die Richterin Loretta Preska ein Verfahren einleitet, das “Discovery” benannt wird und auf einer gründlichen Untersuchung des Falles besteht. Während die Vertreter der argentinischen Regierung zur Zeit von Macri den Standpunkt vertraten, dass es sich hier um ein Betrugsmanöver gehandelt hat, hat der gegenwärtige Schatzsekretär Carlos Zannini, der für den Prozess zuständig ist, dieses Argument bei Seite gelassen. Der Kläger fordert, dass der argentinische Staat auch das Aktienpaket von 25% des Kapitals übernimmt, das an den Petersen-Konzern (von Sebastián Eskenazi) entfällt, den Burford übernommen hat, und zwar zum gleichen Preis wie der, der für die Repsol-Aktien bezahlt wurde, mit denen die staatliche Mehrheit gebildet wurde. Die argentinische Regierung hat nur eine gute Verteidigungsmöglichkeit: nachzuweisen, dass das Aktienpaket von Eskenazi ein Schmiergeld war, das an Néstor Kirchner (über seinen Strohmann Eskenazi) gezahlt wurde, damit er Repsol erlaube, das für den Kauf von YPF eingesetzte Kapital über allerlei krumme Manöver zurückzuziehen und YPF dabei finanziell zu belasten. Doch dabei würde Néstor Kirchner von der Regierung als korrupt dargestellt, und das will Zannini vermeiden. Ohne dieses Argument ist der Fall für Argentinien verloren, und das kostet den Staat dann zwischen u$s 3 und u$s 5 Mrd.

***

Im Mai 2020 haben 2,4 Mio. Personen den Betrag von u$s 200 zum offiziellen Kurs gekauft, der für Hortung oder unbestimmte Zwecke dient. Es waren doppelt so viele Personen wie im April und fünf Mal so viele wie im März, was auf dem Sprung des Schwarzkurses beruht. Insgesamt wurden u$s 438 Mio. gekauft.

***

Die Frist, um Anträge für einen Kredit zu Nullzins zu beantragen, die am 30. Juni abgelaufen war, wurde bis zum 31. Juli verlängert, teilt die AFIP mit. Über 500.000 Anträge wurden schon über die Webseite der AFIP eingeleitet, und es stehen noch eine Million Anträge zur Verfügung. Einheitssteuerzahler und selbstständig Tätige können diese Kredite beantragen, die Teil des Programms ATP (Asistencia al trabajao y a la producción) sind. Bei diesen Krediten sind diejenigen ausgeschlossen, die Einkommen vom Staat (Nationalstaat, Provinzen und Gemenden) erhalten, oder einen Lohn im Abhängigkeitsverhältnis oder eine Pension beziehen. Außerdem darf bei Einheitssteuerzahlern der Umsatz zwischen dem 12.3.20 und dem 12.4.20 nicht unter dem Durchschnitt der Kategorie liegen, in die der Antragsteller eingetragen ist. Ausgeschlossen sind außerdem diejenigen, die von Banken in die Kategorie des hohen Risikos der Zahlungsunfähigkeit eingestuft wurden.

***

Die gesamte argentinische öffentliche und private Verschuldung gegenüber ausländischen Gläubigern erreichte zum 31. März 2020 u$s 274,25 Mrd. 0,5% (gleich u$s 4,24 Mrd.) unter dem Stand von Ende 2019, berichtet die ZB. Wenn die Schuld zum Börsenwert der einzelnen Titel berechnet wird, dann sinkt sie auf u$s 204,90 Mrd. Die Staatsschuld hat sich im 1. Quartal 2020 um u$s 2,60 Mrd. verringert, die der ZB um u$s 1,34 Mrd., und die der Banken um u$s 0,41 Mrd. Auf der anderen Seite gab es Zunahmen bei Finanzgesellschaften (u$s 55 Mio.), bei Privatpersonen und Gemeinnützigen Anstalten (u$s 56 Mio.). Ende März 2020 entfiel 62% der Auslandsschuld auf den Staat, 26% nicht finanzielle Unternehmen und physische Personen, 8% auf die ZB, 2% auf Banken und 1% auf Finanzgesellschaften.

***

Die Zahlungsbilanz schloss im 1. Quartal 2020 mit einem Defizit von u$s 444 Mio. Dabei hatte die Leistungsbilanz (internationaler Handel von Waren und Dienstleistungen) einen Überschuss von u$s 2,91 Mrd., zu dem noch weitere u$s 314 Mio. an anderen laufenden Einnahmen hinzukommen. Doch das wurde durch Zinszahlungen mehr als ausgeglichen. Die Kapitalbilanz weist einen Überschuss von u$s 780 Mio. aus, aber die Währungsreserven der ZB nahmen um u$s 1,09 Mrd. ab.

***

Kabinettschef Santiago Cafiero hat mit der Aufstellung des Haushaltgesetzes für 2021 begonnen. In diesem Sinn hat ihm Schatzsekretär Raul Rigo die ersten Daten übergeben, und am Dienstag fand eine erste Konferenz statt, an der Wirtschaftsminister Martín Guzmán, die stellvertretende Kabinettschefin Cecilia Todesca, Schatzsekretär Raul Rigo u.a. Beamte teilnahmen. Das Gesetzesprojekt muss laut Gesetz vor dem 15. September im Kongress eingebracht werden. Für 2020 gibt es kein Budget, da das von der Macri-Regierung am 15.9.19 vorgelegte Projekt nie behandelt wurde, und die Regierung von Alberto Fernández die bedeutende Ausgabenerhöhung, die unter seiner Regierung und besonders nach der Quarantäne einsetzte, durch Notstandsdekret legalisierte. In Zeiten hoher Inflation hat das Budget ohnehin eine relative Bedeutung, weil im Haushaltsgesetz eine relativ geringe Inflation als Grundlage genommen wird, die dann weit unter der effektiven liegt.

***

Die Regierung hat rund 2.500 Unternehmen, die Güter für den Export erzeugen, von der Schließung ausgenommen, und ihnen und ihren Lieferanten erlaubt, normal tätig zu sein. Diese Unternehmen kommen zu denen hinzu, die ohnehin schon von der Schließung ausgeschlossen waren, die Lebensmittel, Medikamente u.a. wesentliche Produkte erzeugen und/oder vertreiben.

***

Im ersten Halbjahr 2020 hat die Regierung $ 600 Mrd. für sozialen Beistand eingesetzt, was ca. 1,7% des Bruttoinlandsproduktes darstellt. Das ergeben Daten des Arbeitsministeriums, der ANSeS, des Ministeriums für soziale Entwicklung und des Schatzamtes. Davon entfallen $ 172 Mrd. auf die Notsubvention für Familien (IFE, Ingreso familiar de emergencia) von $ 10.000 an bis zu 9 Mio. arme Familien, $ 60,61 Mrd. auf Nahrungsmittelhilfen, $ 15,2 Mrd. auf die Gratiskarte für Kauf von Lebensmitteln, $ 3,5 Mrd. auf Subventionen für Provinzen (die für Nahrungsmittelkäufe und Desinfektionsmittel bestimmt sind) und $ 1,77 Mrd. auf die gemeinnützigen Essanstalten. Der Rest geht an allerlei verschiedene Programme, von denen die meisten schon vor der Pandemie bestanden. Hinzu kommen noch die Lohnsubventionen (die auf dem ATP-Programm beruhen) und $ 45 Mrd. monatlich beanspruchen.

***

Die Regierung hat die bestehenden Höchstpreise für 2.300 Produkte des täglichen Haushaltsbedarfs um 60 Tage, bis Ende August, verlängert. Beim Programm der “gepflegten Preise”, das geringere Preise für bestimme Produkte vorsieht, das am 7. April revidiert werden sollte, doch auf unbestimmte Zeit verlängert wurde, steht die Entscheidung noch aus.

***

Im Juni wurden 36.991 Kfz. in das offizielle Register eingetragen, 2,3% über dem gleichen Vorjahresmonat, teilt der Agenturenverband ACARA mit. Das entspricht den Verkäufen an die Kunden, die in den Vormonaten auf ein Minimum gesunken waren. In den ersten 6 Monaten 2020 wurden 153.099 Automobile, Pick-ups und Lastwagen eingetragen. Die Erholung des Umsatzes hängt mit dem Sprung des freien Dollarkurses zusammen. Die Preise der Kfz werden auf Grund von Kosten berechnet, bei denen die importierten Teile (die etwa zwei Drittel des Fabrikwertes ausmachen) zum offiziellen Kurs berechnet werden. Zum Schwarzkurs berechnet sind die Preise somit viel niedriger, und das sind der Preise, die Inhaber von Dollarguthaben bei ihrer Kalkulation berechnen. In vielen Fällen ist ein lokales Automobil billiger als in den USA oder der EU. Der Bestand hat sich bei einigen Modellen, vor allem importierten, erschöpft.

***

Die Regierung der Stadt Buenos Aires hat ein Programm für den Einzelhandel in Gang gesetzt, das sich auf die Bereiche bezieht, die ihre Geschäfte schließen mussten. Das bezieht sich auf Restaurants, Bars, Buchverkäufer, Spielzeugverkäufer, Fitnessstudios u.a. Einmal werden Pfändungen bis zum 31. August aufgehoben, und dann wird die Immobiliensteuer (ABL) für Juni und Juli erlassen. Abgesehen davon wird die Banco Ciudad, die dem Stadtstaat gehört, weiche Kredite von bis zu $ 500 Mio. in jedem Einzelfall für Arbeitskapital erteilen, die per Internet (www.bancociudad.com.ar) beantragt werden können. Die Kredite haben eine Karenzfrist von 6 Monaten und müssen danach in 18 monatlichen Raten zurückgezahlt werden.

***


Lateinamerikanische Wirtschaft

In Brasilien steht ein Gesetzesprojekt über Privatisierung der Wasserversorgung und –entsorgung kurz vor der Verabschiedung durch das Parlament, nachdem es der Senat schon genehmigt hat. Dabei wurde das Regierungsprojekt in einigen Aspekten geändert. Etwa 45% der Einwohner von Brasilien haben keinen Zugang zu einem System für die Ableitung der Abwässer und der Behandlung derselben. Im Rahmen des neuen Gesetzes sollen die Staaten angespornt werden, um Privatunternehmen für die Investitionen und die Betreibung dieser öffentlichen Dienstes zu verpflichten. Eigene Mittel dafür haben weder die einzelnen Staaten, noch der Bundesstaat.

***

Die brasilianische ZB rechnet für ganz 2020 mit einer Abnahme des Bruttoinlandsproduktes von 6,4% gegen 2019. Dabei wird der Aufschwung der letzten zwei Jahre unterbrochen, der nach einer starken Rezession eingesetzt hat, bei der das BIP um insgesamt 7% gefallen war. Die ZB sieht schon im 4. Quartal 2020 eine Erholungstendenz vor, die auch in Zusammenhang mit der expansiven Geldpolitik gesetzt wird.

***

Die Regierung von Uruguay hat per Dekret die Bedingungen für Ausländer erleichtert, die sich in Uruguay niederlassen und die Einkommenssteuer in diesem Land zahlen. Ds richtet sich vorwiegend an Argentiner. Ein Dekret bestimmt, dass ein Immobilienbesitz von u$s 380.000 bestehen muss, statt vorher u$s 1,7 Mio. Der Steuerzahler muss außerdem während 60 Tagen im Jahr in Uruguay wohnen. Beim Vermögen kann es sich auch um eine Beteiligung an einem Unternehmen für u$S 1,6 Mio. handeln, statt der u$s 5,3 Mio., die bisher gefordert wurden. Gleichzeitg hat die Regierung im Kongress ein Gesetzesprojekt eingebracht, das den sogenannten “tax holliday” (die Periode, während der Auslandsrenten nicht von der lokalen Einkommenssteuer erfasst werden) von 5 auf 10 Jahre verlängert wird.

***

In Chile ist die wirtschaftliche Tätigkeit (BIP) im Mai 2020 interannuell um 15,3% gesunken, teilt die ZB mit. Im April 2020 betrug der Rückgang 14,1%. Im Mai fand indessen eine Zunahme von 1% beim Bergbau und eine Abnahme von 17% bei den anderen Bereichen statt. Die Arbeitslosigkeit stieg im Mai auf 11,2%, gegen 7% im gleichen Vorjahresmonat und 9% im April.

***


Deutsche Wirtschaft

Deutschland strebt nach dem Ausstieg der USA aus Gesprächen über eine Digitalsteuer weiterhin eine globale Lösung an. „Nach wie vor haben die steuerlichen Herausforderungen der Digitalisierung internationale Ursachen und können daher am besten auf internationaler Ebene gelöst werden“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Freitag. Zugleich gelte aber weiterhin, dass man in Europa handeln werde, wenn der Durchbruch auf OECD-Ebene nicht gelinge. Die Digitalsteuern sollen vor allem große US-Technologie-Konzerne wie Amazon oder Google ins Visier nehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell nach Ansicht von Kritikern zu wenig Steuern in einzelnen Märkten bezahlen. Die USA waren am Donnerstag zumindest vorläufig aus den Verhandlungen auf OECD-Ebene ausgestiegen. Sie fordern, dass die internationale Besteuerung insgesamt neu geordnet wird - und drohten mit Vergeltung bei einseitigen Maßnahmen. (dpa)

***

Die Bundesbank rechnet mit einem drastischen Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung im 2. Quartal. Das Anfang Juni vorgelegte Konjunkturpaket sollte der konjunkturellen Erholung einen zusätzlichen Schub geben, doch im 2. Quartal dürfte es noch kaum Wirkung entfalten. Insgesamt könnte die Wirtschaftsleistung im Durchschnitt des laufenden Vierteljahres um fast 10% um zurückgehen. In den ersten drei Monaten 2020 war das BIP nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zum Vorquartal um 2,2% geschrumpft. (dpa)

***

Die Bundesregierung will nach dem Bilanzskandal beim Dax-Konzern Wirecard die Kontrolle der Unternehmensbilanzen nachbessern. Ein Sprecher des Justizministeriums sagte am Montag, ein "sachkundiges, wirkungsvolles und effizientes Bilanzkontrollverfahren" sei wichtig, um einen funktionsfähigen und transparenten Kapitalmarkt zu gewährleisten. In einem ersten Schritt soll der Vertrag mit der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung gekündigt werden. Die Bundesregierung ist wegen der mutmaßlich über Jahre unentdeckten Bilanzmanipulationen bei Wirecard unter Druck, die EU-Kommission lässt den Fall von der europäischen Finanzaufsicht untersuchen. Die Kontrolle von Unternehmensbilanzen ist zwar eine Aufgabe der Finanzaufsicht Bafin - aber erst in der zweiten Stufe. Primär zuständig ist die privatrechtlich organisierte Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR). (dpa)

***

Die Verbraucherpreise lagen im Juni in Deutschland um 0,9% höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Mai war die jährliche Inflationsrate mit 0,6% auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren gesunken - vor allem wegen eines massiven Rückgangs der Energiepreise. Auch im Juni 2020 mussten Verbraucher deutlich weniger für Haushaltsenergie und Sprit zahlen als vor Jahresfrist. Nahrungsmittel verteuerten sich in Deutschland im Juni zum Vorjahresmonat um 4,4%. (dpa)

***

Kurzarbeit im Zuge der Corona-Krise hat vor allem Regionen mit einem hohen Anteil der Autobranche und anderen Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie sowie Urlaubsgebiete getroffen. Das hat eine Analyse für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung ergeben. Vergleichsweise wenig Kurzarbeit sei dagegen in Städten mit starken Chemie- und Pharmaunternehmen angezeigt worden. Die bundesweit höchste Quote bei den Kurzarbeitsanzeigen hat es demnach mit 56,0% am VW-Standort Emden gegeben. Am Stammsitz des Autokonzerns in Wolfsburg wurde mit 52,2% ebenfalls für mehr als jeden zweiten Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt. Überdurchschnittlich viel Kurzarbeit sei auch in Fremdenverkehrsregionen angemeldet worden. Eine Erhebung des Münchner Ifo-Institutes hatte ergeben, dass die Gastronomie die am meisten von Kurzarbeit betroffene Branche ist. (dpa)

***

Borussia Dortmund kommt die Corona-Krise teuer zu stehen. Wie der an der Börse notierte Fußball-Bundesligist am Montag in einer Ad-Hoc-Mitteilung bekanntgab, wird für das Geschäftsjahr 2019/20 ein Verlust von rund E 45 Mio. erwartet. Im Vorjahr blieben noch rund E 17,4 Mio. an Nettogewinn hängen. Dank der gute Ertragslage in den vergangenen Geschäftsjahren und eines zum 30. Juni 2019 vorhandenen Konzerneigenkapitals in Höhe von rund E 355 Mio. sieht sich der BVB jedoch gewappnet, die erwarteten Verluste zu tragen. (dpa)

***

Im Rahmen des Sonderkreditprogramms der staatlichen Förderbank KfW sind in den ersten 100 Tagen rund 70.000 Kreditanträge eingegangen. Vom 23. März bis Ende Juni seien Unternehmen E 33,5 Mrd. zugesagt worden und damit 99% der Anträge final entschieden, wie Wirtschaftsministerium, Finanzministerium und KfW gemeinsam erklärten. 98,5% der Anträge hatten demnach ein Volumen von maximal E 3 Mio. Diese würden von den zwischengeschalteten Banken geprüft und von der KfW ohne weitere Risikoprüfung zugesagt. "Die Hilfen kommen an, und zwar genau dort, wo sie gebraucht werden, nämlich vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. (dpa)

***

Die Verbraucherzentralen fordern, dass Mieter länger vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise geschützt werden. Viele Verbraucher seien auch weiterhin stark belastet, sagte der Chef des Verbraucherzentrale-Bundesverbands, Klaus Müller, dem "Handelsblatt". Es sei wichtig, für existenzielle Krisen "Überbrückungsmöglichkeiten" zu bieten. "Nötig ist daher eine zeitnahe Verlängerung der Moratorien für Kredite, Miet- und Energiezahlungen", forderte Müller. (dpa)

***

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni auf 2,85 Mio. Menschen gestiegen, 40.000 mehr als im Mai und 637.000 mehr als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,2%. Im April waren 6,83 Mio. Menschen in Kurzarbeit - nach 2,49 Mio. im März. Insgesamt haben inzwischen Betriebe für mehr als 12 Mio. Menschen Kurzarbeit angemeldet.(dpa)

***

Der in einen milliardenschweren Bilanzskandal verwickelte Dax-Konzern Wirecard wird voraussichtlich in Einzelteilen verkauft. Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé meldete in der Nacht zum Mittwoch, dass sich bereits "zahlreiche Interessenten weltweit für den Erwerb von Geschäftsbereichen gemeldet" hätten. Bei Wirecard arbeiten weltweit etwa 5800 Menschen. Die Wirecard-Zentrale wurde innerhalb eines Monats zum zweiten Mal durchsucht. Dutzende Ermittler haben fünf Gebäude in Deutschland und Österreich durchsucht, darunter die Firmenzentrale im Münchner Vorort Aschheim.(dpa)

***

Die Bundesregierung will überschuldeten Unternehmen und Verbrauchern einen schnelleren Neuanfang ermöglichen. Sie sollen bei Insolvenzen rascher von ihren Restschulden befreit werden. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf, der Bundestag muss noch zustimmen. Künftig soll das Verfahren zur Restschuldbefreiung nur noch drei statt der üblichen sechs Jahre dauern. Eine solche Verkürzung war bisher nur möglich, wenn die Schuldner alle Verfahrenskosten und 35% der Forderungen der Gläubiger beglichen hatten. Diese Voraussetzungen fallen nun weg.(dpa)

***

Die Deutschen sparen wie die Weltmeister - doch fast jeder dritte Privathaushalt hierzulande hat einer Umfrage zufolge kein Geld auf der hohen Kante. Rund 29% von gut 1000 Befragten in Deutschland machten in der jüngsten Auflage einer regelmäßigen europaweiten Umfrage der ING entsprechende Angaben. In den meisten anderen der 13 in der Studie berücksichtigten Staaten ist der Anteil der Nicht-Sparer teils deutlich geringer. Knapp die Hälfte der Deutschen gibt an, über Rücklagen von mehr als drei Monatsnettoeinkommen zu verfügen. (dpa)

***

Der vom Industriekonzern ABB Ende 2018 angekündigte Verkauf der Stromnetzsparte an die japanische Hitachi ist wie geplant abgeschlossen worden. Die Nettoerlöse aus dem Verkauf in Höhe von u$s 7,6 bis u$s 7,8 Mrd. sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden. (dpa)

***


Weltwirtschaft

Der Windenergie-Experte Siemens Gamesa hat einen Großauftrag unter Vorbehalt vom Energiekonzern Innogy erhalten. Insgesamt soll das an der spanischen Börse notierte Unternehmen, das mehrheitlich Siemens gehört, 100 Offshore-Turbinen für einen britischen Windpark liefern. Auch die Wartung ist Teil der Vereinbarung. Genaue Zahlen zum Auftragsvolumen wurden nicht bekannt. Laut einer Innogy-Sprecherin ist der Vertrag mit Siemens allerdings der größte in dem Projekt mit einem Gesamtvolumen von 3 Mrd. Pfund (rund E 3,3 Mrd.). Die eingesetzten 14-Megawatt-Turbinen sind das Flaggschiff von Siemens Gamesa. Der Bau des Windparks namens Sofia in der Nordsee soll 2024 beginnen. Nach der Fertigstellung soll er genügend Strom liefern, um mehr als 1,2 Mio. Haushalte zu versorgen. Siemens Gamesa gehört zu rund zwei Dritteln Siemens. Die Beteiligung fließt in die in der Abspaltung befindliche Siemens Energy ein, die im Herbst an die Börse gehen soll. (dpa)

***

Die Ratingagentur Moody‘s hat dem von einem Bilanzskandal erschütterten Zahlungsabwickler Wirecard die Einstufung der Kreditwürdigkeit komplett entzogen. Moody‘s begründete den Schritt damit, dass die vorliegenden Informationen unzureichend seien, um die bisherigen Einstufungen aufrecht zu erhalten und eine Bewertung der Bonität abzugeben. Am Freitag hatte Moody‘s die Kreditwürdigkeit von Wirecard bereits auf „Ramsch“ herabgestuft. Der Dax-Konzern hatte in der Nacht zu Montag mitgeteilt, dass Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt E 1,9 Mrd. „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen“. Die Gesellschaft war bisher von der Existenz dieser Konten ausgegangen und hatte sie als Aktivposten ausgewiesen. (dpa)

***

Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im April deutlich geschrumpft. Er sei um E 27,4 Mrd. im März auf E 14,4 Mrd. gefallen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit. Der Überschuss in der Warenbilanz ging zurück, während er in der Dienstleistungsbilanz etwas stieg. Der Saldo bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen legte etwas zu. Das Defizit bei den laufenden Übertragungen weitete sich hingegen aus. Laufende Übertragungen sind Zahlungen ohne Gegenleistungen, wie beispielsweise die Entwicklungshilfe. (dpa)

***

Der Genfer Autosalon fällt auch 2021 dem Coronavirus zum Opfer. Das hätten das Komitee und der Stiftungsrat der Automesse beschlossen. Eine Umfrage habe ergeben, dass eine Mehrheit der Aussteller "wahrscheinlich" an einer Neuauflage der Messe 2021 nicht teilnehmen werde und einen Autosalon 2022 bevorzuge. Der Genfer Autosalon gilt als größte öffentliche Veranstaltung in der Schweiz und war bereits in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt worden. Im Jahr 2021 hätte der Autosalon vom 4. bis 14. März stattfinden sollen. (dpa)

***

Boeings Hoffnung auf eine Wiederzulassung des nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Krisenfliegers 737 Max steigt. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA und der Flugzeugbauer wollen bereits an diesem Montag mit einer Reihe entscheidender Testflüge beginnen, hieß es aus Kreisen der Behörde. Die FAA habe bereits grünes Licht gegeben. Nach mehr als einjähriger Zwangspause würde Boeing damit einen wichtigen Meilenstein erreichen, was an der Börse bereits zu kräftigen Kursgewinnen führte. Allerdings sind für eine erneute Zertifizierung noch einige weitere Hürden zu nehmen. Für Boeings meistverkauften Flugzeugtyp 737 Max waren im März 2019 im Zuge von zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten weltweit Flugverbote verhängt worden. (dpa)

***

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni deutlich von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg zum Vormonat um 8,2 Punkte auf 75,7 Zähler. Die Einbrüche vom März und April um etwa 30% seit damit weitgehend aufgeholt worden, Bereits im Mai hatte sich die Stimmung etwas aufgehellt. Der separat ausgewiesene Indikator für die Beschäftigungsperspektiven stieg im Juni ebenfalls stark, nachdem er in der Krise eingebrochen war. Er bewegt sich aber immer noch klar unter dem Vorkrisenniveau. (dpa)

***

Der Ölkonzern BP verkauft sein Petrochemiegeschäft für insgesamt u$s 5 Mrd. Käufer ist das britische Chemieunternehmen Ineos. Mit dem Verkauf schließe BP sein Programm zur Abgabe von Geschäften mit einem Wert von insgesamt u$s 15 Mrd. ein Jahr früher ab als geplant, erklärte das Unternehmen.Betroffen von dem Verkauf sind weltweit mehr als 1700 Mitarbeiter. Sie sollen auf Ineos übergehen.

***

Die Wirtschaftsleistung in Österreich wird nach neuen Schätzungen von Instituten in diesem Jahr um etwa 7% sinken. Es werde eine tiefe, aber kurze Rezession in Österreich geben, so das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo), wobei sich der Abschwung voraussichtlich auf zwei Quartale beschränke. 2021 werde die Wirtschaft um 4% bis 6% wachsen. Konsum und Investitionen sollten wieder anziehen, prognostizierten am Freitag die Fachleute von Wifo und des Instituts für Höhere Studien (IHS). Trotz des Wachstums 2021 werde das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht. Die Arbeitslosenquote, die 2019 bei 7,4% lag, dürfte 2020 auf knapp 10% klettern und auch 2021 nur wenig sinken. (dpa)

***

Japans Industrieproduktion ist im Mai deutlich gesunken. Wie die Regierung bekanntgab, ging der Ausstoß im Vergleich zum Vormonat um 8,4% zurück. Im April war die Industrieproduktion um revidiert 9,8% geschrumpft. Für Juni und Juli rechnen die Industrieunternehmen jedoch wieder mit einer Erholung. So dürfte die Produktion im Juni um 5,7% und im Juli um 9,2% steigen. Die Arbeitslosenrate stieg derweil im Mai von 2,6% auf 2,9%. (dpa)

***

Das neue Freihandelsabkommen für Nordamerika ist am Mittwoch planmäßig in Kraft getreten. Das als USMCA bekannte Abkommen löst den Nafta-Pakt aus dem Jahr 1994 ab und betrifft in den USA, Mexiko und Kanada. Das Gebiet hatte zuletzt eine Gesamtwirtschaftsleistung von rund u$s 23 Bio. Die Partnerländer tauschten 2018 Waren und Dienstleistungen im Wert von rund u$s 1,4 Bio. aus.(dpa)

***

Die Aktien von Tesla haben am Mittwoch ihren Rekordlauf fortgesetzt und bei zeitweise über u$s 1130 den bislang höchsten Stand ihrer Geschichte erreicht. Mit einem Börsenwert von zuletzt knappu$s 210 Mrd. ist Tesla Berechnungen des Finanzdatendienstleisters Bloomberg zufolge an Toyota vorbeigezogen und damit der am höchsten gehandelte Autobauer der Welt. (dpa)

***

Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Juni deutlich aufgehellt und signalisiert nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex ISM stieg von 43,1 Punkten im Vormonat auf 52,6 Zähler, wie das Institute for Supply Management am Mittwoch in Washington mitteilte.(dpa)

***


Statistiken

***


Geschäftsnachrichten

Deutsch-Argentinische Handelskammer (AHK)

Die Pandemie hat den digitalen Bereich in den Unternehmen angespornt. In diesem Sinn organisiert die Kammer eine Neuausgabe von “Desafío 4,0”, die an junge Menschen und Unternehmen gerichtet ist, um innovative Projekte zu entwickeln, die 4,0-Wert zum Privatsektor hinzufügen.

Es geht um 15 Projekte; Fernsteuerung von Maschinen und Anlagen, optische Detektion wiederholter Effekte durch Bildvergleich, “Machine Learning” angewendet auf industrielle Verfahren, Kontrolle von Impfungen für Tiere in landwirtschaftlichen Kleinbetrieben.

Die Anwärter, die ausgewählt werden, werden interdisziplinäre Gruppen bilden. Jede Gruppe wird sich aus jungen Menschen mit unterschiedlichen Profilen zusammensetzen. Jede Gruppe hat einen Leiter von einem der beteiligten Unternehmen. Die Mitgliedsunternehmen der AHK werden die Mittel für ihre Tätigkeit bereitstellen. Während den drei Monaten der Arbeit, werden die Gruppen und ihre Leiter eine Reihe von theoretisch-praktischen Zusammenkünften über Methodologien für Start-ups haben, wo sie Erfahrung und Initiativen austauschen können.

AHK weist beiläufig darauf hin, dass in Argentinien dank der Koordinierung der AHK schon über 2.000 junge Menschen eine Ausbildung im dualen System erhalten haben, wobei 80% weiter in den Unternehmen arbeiten, in denen sie die Ausbildung erhalten haben. Die Jugendlichen erhalten auf der einen Seite praktische Erfahrung in verschiedenen Bereichen des Unternehmens, und auf der anderen theoretische Ausbildung. Wenn sie die Prüfungen bestehen, erhalten sie ein Diplom, das einen Universitätsrang hat und in der EU anerkannt wird.

Genelba

Dieses Kraftwerk, das sich im Vorort Marcos Paz befindet und zum Konzern Pampa Energía gehört, der von Marcelo Mindlin kontrolliert wird, hat in der Vorwoche die Erweiterung des Systems des kombinierten Zyklus in Betrieb genommen, die eine Investition von u$s 350 Mio. darstellt. Das Kraftwerk hat damit eine Leistung von 1.237 MW, und ist somit das größte im Land. Präsident Alberto Fernández war zwar nicht persönlich anwesend, hat sich aber an der Einweihungsfeier von seiner Residenz in Olivos aus beteiligt. Seit 2003 hat Pampa Energía insgesamt ca. u$s 1,5 Mrd. in Kraftwerke investiert, und hat jetzt mit insgesamt 5.000 MW einen Anteil von |12% an der landesweiten Kapazität der Kraftwerke. Der Konzern zählt außer Genelba mit den Wärmekraftwerken Ensenada Barragán, Loma de la Lata, Güemes, Piedra Buena, Parque Pilar, Ingeniero White und Ecoenergía, den Wasserkraftwerken Los Nihuiles, Diamante, und Pichi Picún Leufú, und zwei Windanlagen im Süden der Provinz Buenos Aires.

EVES

Diese führende Tourismusagentur, die seit 92 Jahren besteht, hat ihren Kunden und Lieferanten mitgeteilt, dass sie schließt und ab 30. Juni 2020 nicht mehr tätig ist. Der Bereich der Tourismusagenturen hat seit dem 20. März, als die Quarentäne verhängt wurde, kaum noch Einnahmen. Die internationalen Flüge wurden aufgehoben, und die Wintersaison ist verloren gegangen. Auch wenn in diesen Monaten eine schrittweise Rückkehr der Normalität bei Flügen und Reisen eintritt, wird mit einem Umsatz von bestenfalls 20% des Normalen gerechnet.

Die Aufgabe von EVES ist nur die Spitze des Eisbergs. Viele kleine Agenturen stehen auch vor dem Ende, wobei einige, die geringe Strukturen und kein Personal haben, es besser aushalten können.

0 visualizaciones0 comentarios

Comments


bottom of page