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Wer ist Jasna Fritzi Bauer?

Die frisch getaufte „Tatort“-Kommissarin im Porträt

Von Catharina Luisa Deege

Jasna Fritzi Bauer
Die Schauspielerin hat chilenische Wurzeln. (Foto: NDR)

Buenos Aires (AT) - Eines dürfte die Schauspielerin besonders nerven: wenn sie für zu jung gehalten wird. Jasna Fritzi Bauer ist 1,58 Meter groß, 32 Jahre alt und hat recht jugendliches Gesicht. Umso schlagfertiger sind jedoch die Rollen der Schweizerin. Ob als rebellische Teenagerin in „About a Girl“, unabhängige Tourette-Patientin in „Ein Tick anders“ oder charakterstarke Kommissarin im „Tatort“: Klein aber oho ist bei Bauer eine reine Untertreibung.

Die klassische Geschichte des jungen Talents, welches durch elterliche Unterstützung schon früh in die Welt der Schauspielerei eintrat, trifft auf Jasna Fritzi Bauer nicht zu. Ihre Mutter arbeitet bei einem Verlag, ihr Vater ist Gastronom. Bauers Großvater war bei der Lufthansa tätig und ist gebürtiger Chilene. Daher ist die 32-Jährige heute noch viel am reisen, besucht regelmäßig ihre Verwandten in dem südamerikanischen Land.

Dass sie sich auf der Bühne zuhause fühlt, merkte die in Hessen geborene Schweizerin zunächst auf Elternabenden ihrer Schule. Sie nahm an Theaterprojekten teil und trat ins Jugendensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden ein. Ohne Abitur bewarb sie sich bei der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Dort angenommen, besetzte sie schon vor ihrem Abschluss im Jahre 2012 verschiedene Rollen an Schaubühnen im ganzen Land und sahnte diverse Hauptrollen in deutschen Spielfilmen ab.

Ihr Filmdebüt gab sie 2010 in „Ein Tick anders“, einem Film von Andi Rogenhagen. Die Geschichte über Eva, ein Mädchen mit dem Tourette-Syndrom, und ihre verrückte Familie wurde zur vielversprechenden Komödie mit ausgezeichnetem Cast (Waldemar Kobus, Victoria Trauttmansdorff, Stefan Kurt) - und trotzdem konnte der Film keinen großen kommerziellen Erfolg verzeichnen. Denn knapp zwei Monate zuvor füllte ein anderer Film mit gleicher Tourette-Thematik die Kinosäle: Das charmante Roadmovie „Vincent will Meer“ von Ralf Huettner. Jasna Fritzi Bauers Gesicht dürfte einem ansonsten aus Filmen wie „Für Elise“ (2012), „About a Girl“ (2014), für den sie sogar den Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin abräumte, „Axolotl Overkill“ (2017), „Das schönste Paar“ (2018) und diversen „Tatort“- und „Polizeiruf 110“-Folgen bekannt sein.

Jasna Fritzi Bauer
Ermitteln zusammen im Ersten: Jasna Fritzi Bauer, Dar Salim und Luise Wolfram (v.l.n.r.). (Foto: dpa)

In der Ende Mai ausgestrahlten „Tatort“-Folge „Neugeboren“ (Regie: Barbara Kulcsar) war die in Berlin lebende Künstlerin zum ersten Mal als Kommissarin zu sehen. Bauer bildet dort zusammen mit dem Dänen Dar Salim und Luise Wolfram das neue Ermittlerteam: Sie selbst spielt die ehrgeizige Liv Moormann, der ruhige Mads Andersen wird von Dar Salim verkörpert und Luise Wolfram ist Linda Selb. Noch bevor Liv Moormann ihr offizielles Bewerbungsgespräch antreten kann, werden der Mordkommission Bremen gleich zwei Fälle in die Hand gedrückt: Moormann, Andersen und Selb müssen ein verschwundenes Baby finden und dazu den Mord eines jungen Mannes aufklären. Die Spuren führen in eine Marginalsiedlung, in der Moormann sofort auf den ehemaligen Werder-Bremen-Fußballprofi Rudi Stiehler (André Szymanski) aufmerksam wird.

Die Pressestimmen zu „Neugeboren“ fielen größtenteils positiv aus. Jasna Fritzi Bauers Charakter Liv wird in der Süddeutschen Zeitung zwar als „Nervensäge“ bezeichnet, aber gleichzeitig im Zusammenspiel mit den anderen Rollen gefeiert. Andere Medien kritisieren die Handlung (Drehbuch: Christian Jeltsch), nicht aber die schauspielerische Leistung. Geübten Zuschauer*innen bleibt in der Ausgabe die schaurige „Tatort“-Athmosphäre erhalten, während Jasna Fritzi Bauer energisch und ohne Blatt vor dem Mund den Täter - oder die Täterin? - fast im Alleingang schnappt. Die „Tatort“-Folge aus Bremen ist noch bis zum 24. November 2021 in der ARD-Mediathek zu sehen.

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