Was gegen Hautekzeme hilft
München/Hamburg (dpa/tmn) - Die Haut ist gerötet, manchmal auch geschwollen. Es kann sein, dass sie schuppig ist oder nässt. Manchmal bilden sich Bläschen oder Knötchen. Und vor allem: Die Haut juckt, fortdauernd und fast schon unerträglich.
Solche Beschwerden sind Anzeichen für ein Hautekzem. „Darunter leidet nahezu jeder Mensch mindestens einmal im Leben“, sagt die Hautärztin Marion Moers-Carpi aus München. Ansteckend ist so ein Ekzem nicht, denn Viren oder Bakterien sind nicht im Spiel.
Es wird zwischen zwei Arten unterschieden: endogene und exogene Ekzeme. Endogene Ekzeme sind genetisch bedingt und treten häufig an Augenlidern oder an Ellenbogen oder Kniebeugen auf. Ein bekanntes Beispiel für ein endogenes Ekzem ist die Neurodermitis.
Daneben gibt es exogene Ekzeme. „In solchen Fällen entzündet sich die Haut als Folge einer allergischen Reaktion“, erläutert der Hautarzt Prof. Hartwig Mensing aus Hamburg. Mit einem sogenannten Kontaktekzem kann die Haut beispielsweise auf Nickel reagieren, das oft in Modeschmuck vorkommt. Auch Duftstoffe können ein Auslöser sein. Prinzipiell können Ekzeme überall am Körper auftreten.
So gibt es etwa das sogenannte seborrhoische Ekzem. Es kommt auf der Gesichts- oder auch auf der Kopfhaut vor und zeigt sich durch gelbliche, fettige Schuppen, unter denen die Haut gerötet ist. Beim sogenannten dyshidrotischen Ekzem hingegen sind juckende Bläschen an den Händen, manchmal auch an den Füßen zu sehen.
Manchmal entzünden sich auch Hautfalten - etwa unter den Achseln, unter der weiblichen Brust oder in der Pofalte. Dann spricht man in der Medizin von einem intertriginösen Ekzem. Oft kommt es dann auf der Haut zu einer zusätzlichen Infektion mit Pilzen oder Bakterien.
Wer bei sich ein Ekzem feststellt, muss damit nicht zwingend in die Arztpraxis. In manchen Fällen können Hausmittel dafür sorgen, dass sich die Beschwerden an der betroffenen Hautstelle bessern.
„Hilfreich können beispielsweise Umschläge mit kaltem schwarzen Tee sein“, rät Marion Moers-Carpi. Dafür kocht man schwarzen Tee, lässt ihn auskühlen und stellt ihn in den Kühlschrank. Dann taucht man Wattepads in den kühlen Tee und betupft die betroffene Hautstelle. Die im Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe lindern den Juckreiz.
Wer zu einer trockenen Haut neigt und ein Ekzem hat, kann zu einer Emulsion mit Harnstoff-Anteil greifen. Die wirken in vielen Fällen lindernd, so Hartwig Mensing.
Bei akut nässenden Ekzemen hingegen sollte man keine fettreichen Salben auftragen, sondern eher wasserhaltige Cremes. „Am besten bei nässenden Hautveränderungen auch einen feuchten Umschlag auflegen“, empfiehlt Mensing. Das fördere den Heilungsprozess.
Tritt trotz dieser Hausmittel nach etwa einer Woche keine Besserung ein, sollte man bei der Hautärztin oder dem Hautarzt vorbeischauen. Stellt er oder sie fest, dass ein Hautekzem vorliegt, wird das meist mit einer kortisonhaltigen Creme behandelt. „Um ein schnelles Wiederkehren des Ekzems zu verhindern, ist es wichtig, dass man die Kortisoncreme nicht abrupt absetzt“, sagt die Münchner Fachärztin. Es ist ratsam, die ärztlichen Anweisungen genau zu befolgen.
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