So laufen die Impfungen an
Berlin (dpa/wvg) - Die Hoffnungen sind riesig: Ein normales Leben, kein Infektionsrisiko, endlich wieder tanzen, feiern, bedenkenlos Oma und Opa sehen - davon träumen Viele mit Blick auf den Corona-Impfstoff. In Deutschland sollen voraussichtlich Anfang Januar die ersten Dosen verabreicht werden. Einige Länder sind schon weiter, in anderen muss sich die Bevölkerung noch eine Weile gedulden. Ein Überblick:
In China sind nach Schätzungen schon Hunderttausende Menschen mit chinesischen Impfstoffen geimpft worden. Grundlage ist eine Notverordnung, da die dritte Phase der Versuche für diese Impfstoffe noch nicht abgeschlossen ist.
In Russlands Hauptstadt Moskau laufen die Massenimpfungen bereits seit mehr als einer Woche. Zunächst sollen Mediziner und Lehrer den in Russland entwickelten Impfstoff „Sputnik V“ erhalten, der derzeit noch die wichtige Testphase III durchläuft und auch in Argentinien eingesetzt werden soll.
In Großbritannien sind in den vergangenen Tagen bereits Zehntausende mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer geimpft worden - als erstes sind Menschen über 80 Jahre und medizinisches Personal an der Reihe. Seit dieser Woche soll der Impfstoff auch in ausgewählten Arztpraxen im ganzen Land gespritzt werden können. Großbritannien hat als erstes Land weltweit das Vakzin der Mainzer Firma und des US-Pharmakonzerns zugelassen.
In den USA sollten am Montag laut CNN in allen Bundesstaaten erste Impfungen anlaufen. Am Morgen (Ortszeit) haben Fernsehsender Bilder gezeigt, wie die Kühlboxen mit dem Impfstoff in einigen Krankenhäusern angeliefert werden.
In Frankreich hängt der Beginn der Impfungen von der EU-Zulassung ab. Die Regierung geht davon aus, dass im Januar mit der ersten Impfkampagne begonnen werden kann - also zum Beispiel in Altenheimen. Auch viele andere europäische Länder warten auf die EU-Zulassung.
Die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) erwartet die ersten Massenimpfungen auf dem Kontinent im 2. Quartal, eigentlich erst Mitte 2021. Der Astrazeneca-Impfstoff sei wegen der einfacheren Kühlung attraktiver für Afrika als der von Biontec.
In Ägypten ist der Impfstart noch unklar. Das nordafrikanische Land hat als Geschenk der Vereinigten Arabischen Emirate den Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinopharm erhalten. Die erste Lieferung traf bereits in Kairo ein.
In Saudi Arabien soll noch diesen Monat mit den Impfungen begonnen werden. Das Land hatte wie die USA, Großbritannien und Bahrain dem Pfizer/Biontech-Impfstoff die Zulassung erteilt. Er soll in den kommenden Tagen eintreffen.
Mexiko soll als erstes Land in Lateinamerika Ende nächster Woche die Bevölkerung mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer impfen. Allerdings werden zunächst nur etwa 125.000 Mediziner und Pflegekräfte, die mit Corona-Patienten arbeiten, geimpft. Ab Februar ist die Impfung weiterer Gruppen schrittweise bis März 2022 vorgesehen.
In Argentinien ist Medienberichten zufolge geplant, noch vor Jahresende die ersten Menschen mit dem russischen Vakzin „Sputnik V“ zu impfen.
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