JEMEN
Friedensverhandlungen
Riad - Die Golf-Staaten haben die Konfliktparteien des Kriegs im Jemen, darunter auch die Huthi-Rebellen, zu Gesprächen nach Riad eingeladen. Ziel sei, „das Zerwürfnis zwischen den jemenitischen Brüdern zu heilen“, teilte der Generalsekretär des Golf-Kooperationsrats (GCC) am Donnerstag mit. Bei den einwöchigen Beratungen ab 29. März in Riad sollten die Beteiligten gedrängt werden, einer umfassenden Waffenruhe und Friedensverhandlungen zuzustimmen. Rund 500 Teilnehmer würden eingeladen. Saudi-Arabien kämpft seit 2015 mit Verbündeten an der Seite der Regierung gegen die vom Iran unterstützen Huthis im Jemen und will dort den Einfluss Teherans zurückdrängen.
IRAN/GROSSBRITANNIEN
Rückkehr
London - Nach Jahren in iranischer Haft sind zwei britisch-iranische Doppelstaatler nach Großbritannien zurückgekehrt. Nazanin Zaghari-Ratcliffe und Anoosheh Ashoori landeten in der Nacht zum Donnerstag auf dem Luftwaffenstützpunkt RAF Brize Norton bei Oxford, wo sie von ihren Familien empfangen wurden. Zaghari-Ratcliffe hatte den Iran nach knapp sechs Jahren Gefängnis und Hausarrest verlassen dürfen, Ashoori nach knapp fünf Jahren. Zuvor hatte Großbritannien angekündigt, alte Schulden in Höhe von 400 Millionen Pfund (476 Millionen Euro) aus der Zeit vor der Islamischen Revolution 1979 zu begleichen.
GROSSBRITANNIEN
Antrag abgelehnt
London - Der inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange darf im Rechtsstreit um seine Auslieferung in die USA doch nicht vor das höchste britische Gericht ziehen. Der Supreme Court in London teilte am Montag der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge mit, den Antrag von Assanges Anwälten abgelehnt zu haben - mit der Begründung, es gebe keine ausreichenden Rechtsgründe dafür. Eine mögliche Auslieferung in die USA ist damit wahrscheinlicher geworden. Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem gebürtigen Australier drohen dort bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Der 50-Jährige sitzt seit rund drei Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Haft.
RUSSLAND/IRAN
Abkommen erfüllt?
Moskau - Russland sieht nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow einen Teil seiner Forderungen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomabkommen erfüllt. Es sei schriftlich garantiert, dass Sanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine nicht die russische Nuklearzusammenarbeit mit dem Iran treffen werden. Das sagte Lawrow am Dienstag in Moskau nach einem Gespräch mit seinem iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian. Das US-Außenministerium wollte Lawrows Äußerungen nicht direkt kommentieren. Moskau hatte zuletzt gefordert, dass seine ganze wirtschaftliche und militärische Kooperation mit dem Iran von Sanktionen ausgenommen werden sollte.
IRAN/IRAK
Raketenangriff
Erbil/Teheran - Der Iran hat nach eigener Aussage die Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Nordirak, Erbil, mit Raketen beschossen. Dort gingen am frühen Sonntagmorgen zwölf Raketen nieder, wie das kurdische Innenministerium erklärte. Sie hätten das US-Konsulat als Ziel gehabt und seien in einem Wohngebiet eingeschlagen. Nach Angaben des Innenministeriums wurde ein Mensch leicht verletzt. Der Iran beanspruchte den Raketenangriff für sich. Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) erklärten am Sonntag, sie hätten in Erbil eine israelische Geheimdienstbasis mit Raketen angegriffen. Die Attacke sei ein Vergeltungsakt für einen mutmaßlich israelischen Angriff in Syrien gewesen, bei dem zwei iranische Offiziere getötet wurden.
UNO
Besorgnis
New York - UN-Generalsekretär António Guterres schließt die Möglichkeit eines Atomkrieges angesichts der Entwicklungen im Ukraine-Krieg nicht mehr aus. Dass Russland die Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft versetzt habe, sei eine gruselige Entwicklung. „Die Aussicht auf einen nuklearen Konflikt, einst undenkbar, ist jetzt wieder im Bereich des Möglichen“, sagte Guterres am Montag in New York. In den vergangenen Wochen hatte er einen Einsatz von Atomwaffen noch als „unvorstellbar“ bezeichnet. Eine Flugverbotszone über der Ukraine lehnte er mit der Begründung ab, dies könnte zu einer Eskalation und einem globalen Konflikt führen.
PHILIPPINEN
Wahlfavorit Marcos Jr.
Manila - Knapp zwei Monate vor der Präsidentenwahl auf den Philippinen gilt der Sohn des verstorbenen Ex-Diktators Ferdinand Marcos einer Umfrage zufolge als klarer Favorit. Rund 60 Prozent der 2400 Befragten wollen Ferdinand Marcos Jr. ihre Stimme geben, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pulse Asia. Dahinter lag Vizepräsidentin Leni Robredo mit 15 Prozent. Am 9. Mai wählen die Einwohner des südostasiatischen Inselstaats den Nachfolger des umstrittenen Präsidenten Rodrigo Duterte. Duterte darf laut Verfassung nicht für eine zweite Amtszeit antreten. (dpa/wvg)
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