TONGA
Wasser und Asche
Nuku‘alofa - Tage nach dem gewaltigen Ausbruch eines Untersee-Vulkans sickern Informationen zum Ausmaß der Schäden aus dem Südsee-Archipel Tonga: Die Regierung des Inselreichs hat in einer ersten offiziellen Mitteilung seit der Eruption von Hunga-Tonga-Hunga-Ha‘apai im Pazifik mindestens drei Tote bestätigt. Die Kommunikationsverbindungen waren seit dem Ausbruch am Samstag beeinträchtigt, weil ein wichtiges Unterseekabel durch das Seebeben gekappt wurde. Die Regierung Tongas sprach von einer „beispiellosen Katastrophe“. Demnach wurden auch Verletzte gemeldet. Der Hunga-Tonga-Hunga-Ha‘apai hatte am Wochenende eine gigantische Wolke aus Asche und Gas kilometerweit in die Höhe geschleudert und Tsunami-Wellen ausgelöst, die selbst in Japan, Alaska und Südamerika noch an die Küsten schwappten.
EUROPÄISCHE UNION
Metsola Parlamentspräsidentin
Straßburg - Die christdemokratische Malteserin Roberta Metsola ist die neue Präsidentin des EU-Parlaments. Die Europaabgeordneten in Straßburg wählten die 43-Jährige am Dienstag im ersten Wahlgang mit 458 von 616 abgegebenen gültigen Stimmen an ihre Spitze. Metsola ist die dritte Frau in dem prestigeträchtigen Amt und die jüngste Person überhaupt in der Geschichte des Parlaments. Sie folgt auf den vergangene Woche unerwartet gestorbenen italienischen Sozialdemokraten David Sassoli, dessen Amtszeit im Januar regulär ausgelaufen wäre. Die Sozialdemokraten und die Liberalen hatten keine eigenen Kandidaten aufgestellt und Metsola unterstützt. Letzter deutscher Amtsinhaber war Martin Schulz, der dem Parlament von 2012 bis 2017 vorstand.
USA
Keine Gnade
Los Angeles - Der seit mehr als fünf Jahrzehnten inhaftierte Mörder des US-Politikers Robert F. Kennedy kommt nicht auf Bewährung frei. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom sprach sich am Donnerstag vergangener Woche gegen die Freilassung des 77-jährigen Palästinensers Sirhan Sirhan aus. Der Mord an Kennedy zähle mit zu den berüchtigsten Verbrechen der amerikanischen Geschichte, schrieb Newsom in einer Erklärung. Nach Jahrzehnten im Gefängnis habe Sirhan nicht die nötige Einsicht gezeigt, die ihn von weiteren gefährlichen Entscheidungen abhalten würde. Sirhan sitzt seit über 50 Jahren im Gefängnis und hatte sein mittlerweile 16. Gnadengesuch gestellt. Die Entscheidung der Kommission wurden dem kalifornischen Gouverneur vorgelegt, der sie nun ablehnte. Sirhan, ein in Jerusalem geborener Palästinenser, hatte Kennedy am 5. Juni 1968 in Los Angeles erschossen.
INDONESIEN
Neue Hauptstadt
Jakarta - Die Hauptstadt von Indonesien wird in den nächsten Jahren von Jakarta auf Java nach Borneo verlegt - das ist seit 2019 bekannt. Jetzt hat die neue Hauptstadt des Inselstaates auch einen Namen: Nusantara. Das teilte der Minister für nationale Entwicklungsplanung, Suharso Monoarfa, am Montag unter Berufung auf Präsident Joko Widodo mit. Nusantara ist ein alter Name für das malaiische Archipel, das neben Indonesien auch Malaysia, Singapur und Brunei umfasst. Das Parlament verabschiedete am Dienstag das Gesetz für den Umzug. Damit können dann die Bauarbeiten für die neue Metropole beginnen. Die Kosten für den aufwendigen Umzug werden auf mehr als 32 Milliarden Dollar geschätzt. Voraussichtlich 2024 sollen die ersten Behörden nach Ostkalimantan auf Borneo umziehen Grund für den Schritt: Küstenregionen der Metropole Jakarta mit elf Millionen Einwohnern werden regelmäßig überschwemmt. Etwa 40 Prozent von Jakarta liegen unter dem Meeresspiegel. Bis 2050 könnte laut Experten das gesamte Gebiet von Nord-Jakarta überflutet sein. Weitere Probleme der Mega-Metropole Jakarta sind der tägliche Verkehrskollaps und eine hohe Luftverschmutzung.
EUROPÄISCHE UNION
Atom-Widerstand
Brüssel - Im Europäischen Parlament wächst der Widerstand gegen die geplante EU-Einstufung von Gas und Atomkraft als klimafreundlich. In einem Brief an die EU-Kommission, der am Donnerstag verschickt wurde, fordern rund 30 Abgeordnete aus vier verschiedenen Fraktionen eine öffentliche Befragung von Bürgern und Organisationen zu dem umstrittenen Entwurf. Zudem will die SPD-Gruppe nach Angaben des Abgeordneten Joachim Schuster geschlossen gegen den Vorschlag stimmen, wenn es keine Änderungen gibt. Mit der sogenannten Taxonomie will die Kommission festlegen, welche Geldanlagen als klimafreundlich gelten sollen, um die Klimawende voranzubringen. Die Kommission hat am 31. Dezember in einem Entwurf für einen sogenannten delegierten Rechtsakt vorgeschlagen, dass Investitionen in neue Atomkraftwerke als grün klassifiziert werden können, wenn sie neuesten Standards entsprechen und bis 2050 ein konkreter Plan für die Endlagerung vorliegt. Auch Investitionen in neue Gaskraftwerke sollen unter bestimmten Auflagen übergangsweise als grün eingestuft werden können. (dpa)
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