NAMIBIA
Entschädigungsgespräche
Windhuk/Berlin - Die Aufarbeitung der Kolonialzeit in Namibia - der ehemals deutschen Kolonie Südwestafrika - hängt vor der Schlussrunde der fünfjährigen Verhandlungen weiter an der noch offenen Frage einer finanziellen Wiedergutmachung. Das Angebot der Bundesregierung, dafür zehn Millionen Euro zu zahlen, sei für Präsident Hage Geingob weiter „nicht akzeptabel“, zitierte die Zeitung „The Namibian“ am Dienstag einen Berater des Präsidenten. Der Verhandlungsführer der deutschen Seite, Ruprecht Polenz (CDU), wollte sich am Mittwoch nicht zu konkreten Zahlen äußern, sagte aber: „Ich bin zuversichtlich, dass die Gespräche erfolgreich zu Ende gebracht werden.“
EMIRATE / ISRAEL
Bilaterale Beziehungen
Tel Aviv/Abu Dhabi - Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Israel wollen volle bilaterale Beziehungen aufnehmen. Der Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed bin Said Al Nahjan, bestätigte gestern auf Twitter entsprechende Angaben von US-Präsident Donald Trump. Israel werde dafür im Gegenzug bestimmte Ansprüche auf von Palästinensern bewohnte Gebiete im Westjordanland aufgeben, hieß es in einer von Trump über Twitter verbreiteten Mitteilung. Die Einigung sei unter Vermittlung der USA zustande gekommen, erklärte Trump weiter.
NEUSEELAND
Auckland im Lockdown
Auckland - In Neuseelands größter Stadt Auckland ist wegen neuer Corona-Fälle ein vorübergehender Lockdown angeordnet worden. Nach 102 Tagen ohne lokale Ansteckung in dem Pazifikstaat waren am Dienstag vier neue Fälle bei einer Familie aus der Millionenmetropole gemeldet worden. Premierministerin Jacinda Ardern sagte vor Journalisten, bislang sei unklar, wo sich die Infizierten angesteckt hätten. „Obwohl wir alle unglaublich hart gearbeitet haben, um dieses Szenario zu verhindern, haben wir es auch geplant und vorbereitet.“
NIGER
Tödlicher Angriff
Paris/Niamey - Frankreich und der Niger wollen die Umstände eines Angriffs, bei dem in dem westafrikanischen Land acht Menschen getötet worden waren, so rasch wie möglich aufklären. Dafür sollen alle Mittel eingesetzt werden, wie das Amt von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag in Paris mitteilte. Bei dem Großteil der Opfer soll es sich um Mitarbeiter einer Hilfsorganisation handeln. Nigers Präsident Mahamadou Issoufou nannte die Tat auf Twitter einen „feigen und barbarischen Terrorakt“.
BULGARIEN
Rücktritt gefordert
Sofia - Nach mehr als einem Monat regierungskritischer Proteste in Bulgarien haben Demonstranten den Ministerpräsidenten Boiko Borissow ultimativ aufgefordert, sofort zurückzutreten. Sie drohten, das Parlament in Sofia während einer Sondersitzung an diesem Donnerstag zu blockieren, um seinen Rückzug durchzusetzen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, wollten die Demonstranten am Mittwoch auch vor der deutschen Botschaft demonstrieren. Berlin hat bis Ende 2020 die EU-Ratspräsidentschaft inne.
AFGHANISTAN
Friedensgespräche nahe
Kabul - In Afghanistan hat eine große Ratsversammlung der umstrittenen Freilassung inhaftierter Taliban zugestimmt und damit die wichtigste Hürde für den Beginn innerafghanischer Friedensgespräche aus dem Weg geräumt. „Wir stehen an der Schwelle der Friedensverhandlungen“, sagte der Vorsitzende des Rats für Versöhnung und Leiter der Versammlung, Abdullah Abdullah, nach der Verlesung der Abschlusserklärung am Sonntag. Die Freilassung von 400 als besonders gefährlich eingestuften Taliban galt als letzte Forderung der islamistischen Gruppe vor Friedensverhandlungen.
MITTELMEERREGION
Streit ums Erdgas
Athen - Einen Tag vor einer Sondersitzung der EU-Außenminister spitzt sich der Streit um Gasvorkommen im Mittelmeer zwischen der Türkei und Griechenland zu. Das türkische Forschungsschiff „Oruc Reis“ setzte gestern begleitet von der Marine seine Suche nach Erdgas südlich der griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo fort. Nach Berichten des griechischen Staatsfernsehens fanden zudem umfangreiche Manöver griechischer und französischer Kriegsschiffe südlich von Kreta statt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warf Athen Heimtücke vor, zeigte sich aber zugleich dialogbereit.
BHUTAN
Erster Lockdown
Thimphu - Das Himalaya-Königreich Bhutan hat einen ersten landesweiten Lockdown verhängt, nachdem eine mit dem Coronavirus infizierte Frau durch das kleine Land gereist war. Die 27-jährige Bhutanesin sei nach ihrer Rückkehr aus Kuwait in der vorgeschriebenen Quarantäne zunächst negativ auf das Virus getestet worden, hieß es von den Behörden. Ein weiterer Test sei später jedoch positiv ausgefallen. Zu dem Zeitpunkt war die Frau den Angaben zufolge aber bereits mit mehr als 210 Menschen in Berührung gekommen. (dpa/mc)
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