DÄNEMARK
Frederiksen reicht Rücktritt ein
Kopenhagen - Dänermarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat nach der Parlamentswahl den Rücktritt ihrer Regierung bei Königin Margrethe II. eingereicht. Auf einer Debatte mit den weiteren Spitzen der Parlamentsparteien bestätigte sie, den Rücktrittsantrag eingereicht zu haben. Frederiksen führt Dänemark seit 2019 mit einer sozialdemokratischen Minderheitsregierung, die im Parlament bislang in erster Linie auf Unterstützung aus dem linksgerichteten Lager setzte. Mit dem Rücktritt machte Frederiksen den Weg zu einer neuen sogenannten Königinnenrunde frei. Dabei wird geschaut, wer der Parteichefs die Sondierungen über die Bildung einer neuen Regierung führen sollte. Es wird damit gerechnet, dass Frederiksen diesen Auftrag erneut erhält. Sie könnte sich dann daran machen, die Möglichkeiten für eine für Dänemark seltene breite Regierung über die politische Mitte hinweg auszuloten.
IRAN
Erneute Straßenproteste
Teheran - Im Iran haben sich die Proteste gegen die autoritäre Regierung in Teheran am Donnerstag fortgesetzt. In der Stadt Karadsch im Westen der Hauptstadt gingen zahlreiche Menschen auf die Straßen, wie im Internet verbreitete Videos zeigen. Anlass war das Ende der vierzigtägigen Trauerzeit nach dem Tod der jungen Iranerin Hadis Nadschafi, die Berichten zufolge im September bei Protesten in Karadsch von Sicherheitskräften erschossen wurde. Die Behörden bestreiten dies. Nadschafi ist inzwischen eine der Symbolfiguren der Proteste. Im Islam ist eine Trauerzeit von 40 Tagen üblich.
SÜDKOREA
Massenpanik
Seoul - Zwei Tage nach der Massenpanik mit mehr als 150 Toten in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul hat die Regierung eine gründliche Untersuchung zur Katastrophe angekündigt. Die Regierung wolle die Ursache des Unfalls herausfinden und die nötigen Maßnahmen ergreifen, damit sich solch eine Tragödie nicht wiederhole. Das Unglück in der Millionenmetropole ereignete sich Samstagnacht in dem beliebten Ausgehviertel Itaewon, als dort Zehntausende dicht gedrängt zu Halloween-Feiern zusammenkamen. Im extremen Gedränge in einer schmalen und abschüssigen Seitengasse wurden zahlreiche Menschen laut Augenzeugen eingeklemmt. Viele stürzten auf den Boden, erstickten, wurden zerquetscht oder totgetreten. Präsident Yoon Suk Yeol hatte bereits kurz nach der Katastrophe angekündigt, die Katastrophe eingehend untersuchen zu lassen. Er rief eine mehrtägige landesweite Trauerzeit aus.
NORDIRLAND
Patt erzwingt Neuwahl
Belfast - In Nordirland verschärft sich nach Ablauf einer Frist zur Regierungsbildung die politische Krise. Die britische Regierung wird nun eine Neuwahl ansetzen, weil sich die beiden wichtigsten Parteien nicht in der vorgegebenen Zeit auf eine Einheitsregierung einigen konnten. Es wird die zweite Abstimmung innerhalb eines Jahres sein. Ein Datum nannte er zunächst nicht, als möglicher Termin gilt der 15. Dezember.
Auslöser für das Patt ist die Weigerung der protestantischen Partei DUP, in eine Regierung mit der katholischen Sinn Fein einzutreten, die bei der Wahl im Mai die meisten Stimmen erhalten hatte. Eine solche Einheitsregierung beider Lager ist durch das Karfreitagsabkommen von 1998 vorgeschrieben, das den Bürgerkrieg beendet hatte.
PAKISTAN
Ex-Premier angeschossen
Islamabad - Der frühere pakistanische Premierminister Imran Khan ist am Donnerstag bei einem Protestmarsch angeschossen worden. Dabei soll er am Bein verletzt worden sein. Rettungskräfte sagten, dass bei dem Vorfall zugleich eine Person durch die Schüsse getötet und sieben andere verletzt worden seien. Wer hinter der Tat steckte, war zunächst nicht bekannt. Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte die Tat. Imran Khan war im April durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt worden. Seit vergangener Woche Freitag war er in einem Protestmarsch durch das Land unterwegs und forderte Neuwahlen.
SOMALIA
100 Tote bei Terrorangriff
Mogadischu - Bei dem schwersten Terrorangriff in Somalia seit rund fünf Jahren sind in dem ostafrikanischen Krisenstaat mindestens 100 Menschen getötet und 300 verletzt worden. Selbstmordattentäter hatten am Samstag vor dem Bildungsministerium im Zentrum der Hauptstadt Mogadischu zwei Autobomben gezündet, wie die Polizei mitteilte. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab reklamierte das Attentat für sich. Die meisten Opfer waren laut Polizei Zivilisten. An dem Anschlag waren demnach vier Angreifer beteiligt. Der Zeitpunkt des Attentats scheine nicht zufällig gewählt worden zu sein, hieß es. Gerade sei eine dreitägige Konferenz der Regierung zu Ende gegangen, bei der es darum gegangen sei, den Kampf gegen den Terrorismus zu verstärken. (dpa)
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