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Waldbrände am Mittelmeer

Feuer bedrohen antike Stätten

Feuer
Eine Satellitenaufnahme zeigt die Rauchwolken der Waldbrände in Oymapınar (Türkei). (Foto: dpa)

Istanbul/Athen/Rom (dpa/wvg) - In Italien, Griechenland und der Türkei verwandeln verheerende Brände Urlaubsregionen in verkohlte Landschaften. Auf der griechischen Halbinsel Peloponnes näherten sich die Flammen in der Nacht zum Donnerstag dem Dorf Olympia und der berühmten antiken Stätte, wo vor den Spielen stets das Olympische Feuer entzündet wird. In vielen Gegenden am Mittelmeer wird auch für die kommende Woche höchste Brandgefahr vorausgesagt, Experten zufolge ist auch in den kommenden Tagen schon mit schweren Feuerschäden zu rechnen.

Innerhalb von acht Stunden seien rund um Olympia sieben Brände ausgebrochen, sagte der Chef des griechischen Zivildienstes am Mittwochabend. Zuletzt gelang es, das Feuer einzudämmen, kurz bevor die Flammen das Unesco-Welterbe erreichen konnten. „Die Stätte ist vorerst gerettet“, sagte der Gouverneur der Region Westgriechenland, Nektarios Farmakis, am frühen Donnerstagmorgen im Staatsfernsehen. Er warnte jedoch: „Die Gefahr ist nicht vorbei.“

Landesweit seien innerhalb von 24 Stunden 161 Brände ausgebrochen, hieß es am Mittwochabend vom Zivilschutz. Ein Feuer im Norden Athens konnte zunächst weitgehend eingedämmt werden, auch dank nachlassender Winde. Die Stadt stand jedoch unter einer Rauchglocke. Die Intensität der Brände in Griechenland habe inzwischen das übliche Maß der Sommermonate überschritten, sagte Mark Parrington vom europäischen Copernicus-Klimawandeldienst der Deutschen Presse-Agentur.

In der Türkei sei die Lage noch außergewöhnlicher. Seit Beginn der Datenerfassung 2003 seien dort keine derart intensiven Feuer beobachtet worden, sagte Parrington. Nach offiziellen Angaben bekämpfte die Feuerwehr in der Türkei bisher über 180 Brände, von denen ein Großteil gelöscht worden sei. Doch Großbrände in den Provinzen Antalya und Mugla können seit Tagen nicht unter Kontrolle gebracht werden. Am Mittwoch griffen die Flammen in Milas (Mugla) zudem auf ein Kohlekraftwerk über. Bisher starben acht Menschen durch die Brände.

Auch bei Waldbränden in Albanien und im Kosovo kamen zwei Menschen ums Leben, in Bulgarien starben zwei Forstarbeiter bei Löschversuchen an der Grenze zu Griechenland. Auch in Italien kämpfte die Feuerwehr weiter gegen Flammen, etwa auf Sizilien in der Provinz Palermo. Dort wüten seit Tagen heftige Waldbrände. Feuerwehrkräfte aus anderen Teilen Italiens kamen zur Unterstützung. Die Zivilschutzbehörde der beliebten Urlaubsinsel sagte für Donnerstag wieder die höchste Brandrisikostufe für den Norden und Osten voraus. Die Temperaturen dürften dort mancherorts erneut über 40 Grad liegen.

Griechische Meteorologen und die Regierung in Athen warnten ebenfalls, dass der Höhepunkt noch nicht erreicht sein könnte. Befürchtet wird vor allem, dass in den nächsten Tagen starke Winde aufkommen - sie könnten die Feuer immer weiter anfachen.


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