top of page
  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Vorsicht statt Leichtsinn

Politik bittet um Durchhalten in Corona-Krise

Angela Merkel
Der Corona-Anstieg alarmiert Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Foto: dpa)

Berlin (dpa) - Mit einem zutiefst emotionalen Appell hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bevölkerung ihre Landes zum Durchhalten in der Corona-Krise aufgefordert. „Geben wir alle als Bürgerinnen und Bürger dieser Gesellschaft wieder mehr aufeinander acht“, bat die Kanzlerin am Mittwoch im Bundestag. Sie erlebe derzeit, dass die Vorsicht der Menschen nachlasse. „Wir riskieren gerade alles, was wir in den letzten Monaten erreicht haben“, warnte die Regierungschefin.

Die steigenden Infektionszahlen seien ein Zeichen dafür, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei sei. „Ich bin sicher: Das Leben, wie wir es kannten, wird zurückkehren. Die Familien werden wieder feiern, die Clubs und Theater und Fußballstadien wieder voll sein. Was für eine Freude wird das sein“, betonte Merkel. „Aber jetzt müssen wir zeigen, dass wir weiter geduldig und vernünftig handeln und so Leben retten können.“ Dabei komme es auf jeden Einzelnen an.

Merkel sprach in der Generaldebatte des Bundestags zum Haushalt für das Jahr 2021 - ihrer voraussichtlich letzten als Kanzlerin. Die 66-Jährige betonte, angesichts der Pandemie könne sie keine Routine-Rede halten. Alle sehnten sich wieder nach Nähe, Berührungen und Gemeinsamkeit. Doch klar sei: „Wir brauchen immer noch Abstand als Ausdruck von Fürsorge.“ Sich jetzt an die Regeln zu halten, schütze nicht nur Ältere, sondern die offene und freie Gesellschaft als Ganze, betonte sie. Deutschland könne durch diese historische Herausforderung als Gemeinschaft wachsen.

Der Corona-Anstieg alarmiert allerdings nicht nur die Kanzlerin. Bund und Länder wollen einen erneuten Lockdown unbedingt verhindern. Wer sich als Donald Duck in Gästelisten einträgt, dem soll der Spaß vergehen. So droht nun ein Bußgeld von mindestens 50 Euro, wenn Restaurantbesucher falsche Angaben zu ihrer Person in Gästelisten machen. In Schleswig-Holstein beschloss die Regierung, dass Kunden bei vorsätzlichen Falschangaben 1000 Euro zahlen müssen. Steigen die Infektionszahlen in Landkreisen, soll es vor Ort Beschränkungen bei der Teilnehmerzahl von privaten Feiern geben. Weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen soll es vorerst nicht geben. Bund und Länder appellierten an die Bürger, nun besonders vorsichtig zu sein, auch weil in Herbst und Winter eine Grippesaison drohe.

3 visualizaciones
bottom of page