9. November 1989: Günter Schabowski, Mitglied des SED-Politbüros, kündigt auf einer Pressekonferenz eher beiläufig an, die DDR werde umgehend die Grenzen öffnen. Nach 28 Jahren fällt die Mauer.
28. November: Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) legt im Bundestag in Bonn einen Zehn-Punkte-Plan für die Wiedervereinigung vor. Dabei geht er noch davon aus, dass der Prozess fünf bis zehn Jahre beanspruchen würde.
10. Februar 1990: Kohl reist zum sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow nach Moskau. In Ottawa beschließen die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges die Aufnahme von Zwei-plus-Vier-Verhandlungen mit beiden deutschen Staaten.
18. März: Erste freie Wahlen in der DDR. Klarer Sieger ist die konservative Allianz für Deutschland mit der CDU an der Spitze.
12. April: Die Volkskammer wählt Lothar de Maizière (CDU) zum Ministerpräsidenten. Er bildet eine große Koalition und will die Einheit so schnell wie möglich.
27. April: Unter Führung von DDR-Staatssekretär Günther Krause und Bundesbankdirektor Hans Tietmeyer beginnen die offiziellen Gespräche zur Wirtschafts- und Währungsunion.
2. Mai: Bonn und Ost-Berlin einigen sich nach heftigen Debatten und Demonstrationen in der DDR auf eine Währungsumstellung von Löhnen, Gehältern und Renten im Verhältnis eins zu eins.
5. Mai: Auftakt der Zwei-plus-Vier-Gespräche. Die USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich verhandeln mit den beiden deutschen Staaten über außen- und sicherheitspolitische Aspekte.
18. Mai: BRD und DDR unterzeichnen den Staatsvertrag zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion.
1. Juli: Die Wirtschafts- und Währungsunion tritt in Kraft. Die DDR stellt auf D-Mark um. Die Personenkontrollen an der innerdeutschen Grenze fallen weg.
6. Juli: In Ost-Berlin beginnen die Beratungen über den zweiten Staatsvertrag, den Einigungsvertrag.
16. Juli: Kohl und Gorbatschow verkünden im Kaukasus den Durchbruch bei der Bündnisfrage. Deutschland bleibt nach der Vereinigung Nato-Mitglied. Sowjetische Truppen sollen aus Ostdeutschland abgezogen werden.
23. August: Die Volkskammer beschließt den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober.
31. August: In Ost-Berlin wird der deutsch-deutsche Einigungsvertrag unterschrieben. Bundestag und Volkskammer billigen ihn am 20. September mit Zwei-Drittel-Mehrheiten.
12. September: Die USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich unterzeichnen in Moskau den "Vertrag über abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland". Kernpunkt: Deutschland erhält mit dem Tag der Vereinigung die volle Souveränität.
3. Oktober: Um 00.00 Uhr wird zu den Klängen des Deutschlandliedes vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die schwarz-rot-goldene Flagge aufgezogen. Der Tag der Deutschen Einheit ist seitdem Feiertag.
Argentinisches Tageblatt