Keine Drogen beim ESC
Genf/Rotterdam - Die gegen die italienische ESC-Siegerband Måneskin erhobenen Drogenmutmaßungen sind aus Sicht der EBU als Ausrichter des Eurovision Song Contest nichtig. „Es gab keinen Drogenkonsum im Green Room und wir betrachten die Sache als erledigt“, teilte die EBU mit Sitz in Genf am Montagabend mit. Leadsänger Damiano David habe sich am Montag freiwillig einem Drogentest unterzogen und der sei negativ gewesen, hieß es weiter.
Seit Samstagnacht waberten in den sozialen Medien Gerüchte um mutmaßlichen Drogenkonsum von Sänger Damiano David. Während der Show in der Nacht zum Sonntag schwenkte die Kamera bei der Punktevergabe in Richtung der vier wartenden Rocker, als David sich Richtung Tischplatte beugte und dann den Kopf wieder flott nach oben riss. Die Vermutung im Internet: Der hat doch live im Fernsehen gekokst. Der Sänger hatte schon direkt nach der Show auf einer Pressekonferenz gesagt, Gitarrist Thomas Raggi habe ein Glas kaputtgemacht. „Ich nehme keine Drogen, bitte sagt sowas nicht.“ Auf Instagram verkündete die Band später auch: „Wir haben nichts zu verbergen.“
Der 65. ESC brachte ungewöhnlich viele starke Nummern. Guter Pop, harter Rock, Disco, Balladen und Chansons mit Gänsehaut-Effekt. Die Jurys und die wohl 200 Millionen Zuschauer in Europa hatten die Qual der Wahl: starke Auftritte etwa aus Malta, Israel, Zypern oder Griechenland.
Am Ende war die Botschaft eindeutig: 0815-Liedchen kommen nicht gut an. Auch Englisch ist kein Muss. Auf Platz 2 und 3 landeten die beiden französischsprachigen Lieder. Die Französin Barbara Pravi erinnerte viele an Edith Piaf, der junge gestikulierende Schweizer Gjon's Tears haute mit seiner Kopfstimme die Jurys um und wurde deren Sieger. Doch das Votum der Fernsehzuschauer, die das letzte Wort hatten, war am Ende deutlich: für Rock aus Rom.
Diana-Interview bleibt Geschichte
London - Der Generaldirektor der BBC will das in Verruf geratene legendäre Interview mit Prinzessin Diana aus dem Jahr 1995 nicht mehr ausstrahlen. Das sagte Tim Davie am Dienstag in einem Interview mit dem Radioprogramm BBC 4 Today. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt war in der vergangenen Woche heftig unter Druck geraten: Eine Untersuchung hatte ergeben, dass ein BBC-Journalist gefälschte Dokumente eingesetzt hatte, um Zugang zu Prinzessin Diana zu erhalten. Fingierte Kontoauszüge sollten beweisen, dass Diana von Menschen in ihrem Umfeld bespitzelt wurde. Später hatte die BBC das Fehlverhalten vertuscht.
Unter anderem Dianas Söhne, Prinz William und Prinz Harry kritisierten die BBC scharf. Die Regierung kündigte an, grundlegende Reformen der Rundfunkanstalt zu prüfen. Das zur besten Sendezeit ausgestrahlte Exklusivgespräch hatte rund 23 Millionen Menschen in Großbritannien vor die Fernseher gelockt. Die bereits von Prinz Charles getrennte, aber noch nicht geschiedene Prinzessin beschrieb damals, wie sie sich vom Königshaus alleine gelassen und sabotiert fühlte. Und sie legte die Affäre ihres Mannes mit Camilla Parker-Bowles offen. Kurz darauf reichte Charles die Scheidung ein. Prinzessin Diana starb zwei Jahre später bei einem Autounfall in Paris auf der Flucht vor Paparazzi. (dpa/cld)
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