Franziskus blickt zurück
Rom - Papst Franziskus blickt auf drei harte Zeiten in seinem Leben mit Eindrücken so traumatisch wie in der Covid-Krise zurück - eine davon betrifft Deutschland. Das schreibt das 83 Jahre alte katholische Kirchenoberhaupt in seinem neuen Buch. Italienische Zeitungen veröffentlichten zu Wochenbeginn Auszüge. Der Papst aus Argentinien erzählt in „Wage zu träumen!“ auch, dass er nach einer lebensgefährlichen Lungenkrankheit mit Anfang 20 nachfühlen könne, wie Corona-Patienten heute unter Atemnot litten.
Franziskus sagt im Text in „La Repubblica“, seine Zeit in Deutschland könne man „den Covid der Vertreibung“ nennen. Er sei 1986 unter anderem nach Frankfurt am Main gegangen, um sein Deutsch zu verbessern und Material für eine Doktorarbeit zu suchen. „Aber dort fühlte ich mich völlig fehl am Platz.“ Auf einem Friedhof habe er Flugzeugen beim Starten und Landen zugesehen - voller Heimweh. Außerdem denkt der Fußballfan zurück an den Sieg seiner Mannschaft Argentinien über Deutschland im WM-Endspiel '86. Am Tag danach in der Sprachschule habe es erst keine Reaktion gegeben, dann fühlte er sich ausgelacht.
Schlimme Erinnerungen hat Franziskus an seine Lungenkrankheit 1957 während des Priesterseminars in Buenos Aires. Ihm musste deshalb im Krankenhaus der obere rechte Lungenflügel entfernt werden. „Ich kann mitfühlen, wie es Menschen geht, wenn sie mit dem Coronavirus am Beatmungsgerät um Atem ringen“, berichtet der Papst. Die dritte Zeit von Isolation und Krise habe ihn 1990 bis 1992 im argentinischen Cordoba ereilt, wo er Beichtvater war. Auf Deutsch soll „Wage zu träumen!“, das Franziskus mit seinem englischen Biografen Austen Ivereigh verfasst hat, am 4. Dezember erscheinen. In anderen Ländern soll es früher erhältlich sein, in den USA unter dem Titel „Let Us Dream“, in Italien als „Ritorniamo a sognare“.
Sorge um Santa
London - Kann der Weihnachtsmann in Zeiten der Corona-Pandemie überhaupt sicher durch das Land reisen und Geschenke verteilen? Das hat sich ein Junge in Großbritannien gefragt und einen Brief an Premier Boris Johnson geschrieben. "Lieber Mr. Johnson, (...) Ich habe mich gefragt, ob Sie und die Regierung daran gedacht haben, dass der Weihnachtsmann dieses Weihnachten kommen kann", sorgte sich der achtjährige Monti in einem Brief, den Johnson bei Twitter veröffentlichte. "Wenn wir Hand-Desinfektionsmittel bei den Keksen lassen, kann er dann kommen?", schlug der Junge vor.
"Ich verstehe, dass Sie sehr beschäftigt sind, aber könnten Sie und die Wissenschaftler bitte darüber reden", schrieb Monti. Johnson kam der Bitte des Jungen sowie weiterer um das Fest besorgter Kinder nach und antwortete: "Ich habe am Nordpol angerufen und kann dir versichern, dass der Weihnachtsmann bereit ist und in den Startlöchern steht - ebenso wie Rudolph und die anderen Rentiere."
Niemandes Gesundheit sei in Gefahr, wenn der Weihnachtsmann sich wie gewohnt verantwortungsbewusst verhalte und schnell und sicher arbeite, schrieb der britische Premier in seiner am Mittwoch veröffentlichten Antwort weiter. Er lobte Monti für seine Idee: "Hand-Desinfektionsmittel zu den Keksen zu stellen, ist eine ausgezeichnete Idee, um dabei zu helfen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern." Großbritannien gilt mit mehr als 65.000 Toten mit Covid-19 auf dem Totenschein zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Staaten in Europa.
"No more Fucking"
Tarsdorf - Das weltweit berühmte Dorf Fucking in Oberösterreich ändert seinen Namen. Der Ort mit rund 100 Einwohnern, der wegen der Namensgleichheit mit einem obszönen englischen Begriff immer wieder gestohlene Ortsschilder zu beklagen hatte, heißt ab dem 1. Januar Fugging. Davor gebe es noch einige Verwaltungsschritte, sagte die Bürgermeisterin der Muttergemeinde Tarsdorf, Andrea Holzner, am Donnerstag dem Sender "OE24". Die Entscheidung des Tarsdorfer Gemeinderats von Mitte November war Anfang der Woche an der Amtstafel der Gemeinde im Bezirk Braunau am Inn veröffentlicht worden. Überlegungen der leidgeplagten Fuckinger, ihren Ortsnamen zu ändern, gab es laut Medienberichten in den vergangenen Jahren häufig. Das Dorf taucht auf internationalen Listen lustiger Ortsnamen auf, immer wieder wurden Ortsschilder gestohlen. Einige Einwohner nutzten die Aufmerksamkeit im vergangenen Herbst dagegen für symbolische Zwecke und bildeten mit Plakaten Wortspiele mit besonders drastischen Forderungen rund um das Ortsschild.
Entwaffnender Hirsch
Horni Plana (dpa) - Ein Hirsch soll in Tschechien einen Jäger entwaffnet haben. Eine Gruppe von Jägern habe den Wald auf der Suche nach Kleinwild durchstreift, als ihr Hund das Tier aufgeschreckt habe, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Budweis (Ceske Budejovice) am Dienstag mit. Der Hirsch sei direkt auf einen der Männer zugelaufen, habe ihn an der Schulter gestreift, den Ärmel zerrissen und das umhängende Gewehr mit dem Geweih aufgenommen.
Der Vorfall ereignete sich demnach bei Horni Plana (Oberplan) im Böhmerwald, unweit des Dreiländerecks zwischen Bayern, Österreich und Tschechien. Das Tier sei noch einen Kilometer weiter mit der Waffe am Geweih hängend gesichtet worden, hieß es. "Den Jägern blieb nichts anderes übrig, als den Vorgang der Polizei zu melden", erläuterte der Sprecher. Etwaige Finder wurden aufgerufen, die Jagdbüchse bei der nächsten Polizeidienststelle abzugeben.
Fest der Liebe
Oudenburg - Ein leuchtender Penis als Weihnachtsdekoration? Auf eine ganze Reihe phallisch geformter Weihnachtslichter blicken seit kurzem die Bewohner der belgischen Kleinstadt Oudenberg. "Natürlich war es nicht unsere Absicht, Weihnachtslichter zu installieren, die die Menschen an einen Penis erinnern", erklärte Anthony Dumarey, Bürgermeister der Stadt in der belgischen Provinz Westflandern, im Nachhinein dem australischen TV-Nachrichtendienst 7News. Doch die frisch aufgestellte Weihnachtsbeleuchtung sorgt nun genau wegen ihrer Form über die Grenzen hinweg für Heiterkeit.
Die Lichter sollten ursprünglich die Besucher und Einwohner an überdimensionale Kerzen erinnern. Um jedoch etwas vom Klischee abzuweichen, entschied sich die Stadtverwaltung dafür, den oberen Teil mit einer blauen Lichtkugel abzuschließen. Was dabei herauskam, hat eine frappierende Ähnlichkeit mit dem männlichen Genital - und weniger mit einer Weihnachtskerze.
In Oudenburg hadert man jedoch nicht mit dem missglückten Dekorationsversuch. "Ich sehe keine Grund, die Lichter zu entfernen oder zu ersetzen", sagte der Bürgermeister. "Sagen wir einfach, wir werden in diesem Jahr die meistdiskutierten Weihnachtslichter des Landes haben." Er selbst sehe die lustige Seite an dem Malheur. "Das müssen wir in diesen dunklen und schwierigen Zeiten wirklich tun." (dpa)
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