Ein Sonntag in Colegiales und Chacarita
Von Catharina Luisa Deege
Buenos Aires (AT) - Es gibt wenige Orte in Buenos Aires, die (noch) nicht überlaufen sind. Dazu gehören definitiv die Stadtviertel Colegiales und Chacarita. Sie sind laut Porteño-Immobilienmaklern bereits im Kommen, ihr Potenzial ist einigen Bleibesuchenden schon aufgefallen. Was macht ihren unkonventionellen Charme aus? Wir haben es bei einem Sonntagsbesuch schnell feststellen können und ein paar Stationen gefunden, an denen man einfach Halt machen sollte. Das Beste: Unser ausgeklügeltes Programm ist bei so ziemlich jedem Wetter durchführbar - selbst bei Sommerregen.
Schmuckstücke
Ein genialer Start für einen entspannten Ausflug sind Flohmärkte. Auf dem überdachten „Mercado de las Puglas“ bei der Plaza Mafalda sind kleine sowie große Schmuckstücke zu finden. Von Möbeln über Geschirr und Pflanzentöpfen ist so gut wie alles dabei. Meist ist die Ware gebraucht, wird aber von netten Verkäufern und Verkäuferinnen zu fairen Preisen angeboten. Stellt man beispielsweise Schönheitsmakel auf einem Möbelstück fest, so wird angeboten diese gegen einen geringen Aufpreis zu korrigieren. Sucht man nicht gerade nach einer neuen Einrichtung, lässt sich trotzdem angenehm durch die riesige Halle des wortwörtlichen Flohmarktes schlendern. Wem nach einiger Zeit der Magen knurrt, muss sich nur wenige Blocks von der Antiquitätenhalle in Colegiales wegbewegen und findet ein angesagtes Restaurant inmitten der ruhigen Wohngegend Chacarita.
Vermú-Mittagessen
In „La Fuerza Bar“ auf der Avenida Dorrego (1409) lassen sich nicht nur geschmackvolle Gerichte verzehren - die Besonderheit des Lokals ist der „Vermú“. Rot- oder Weißwein mit Kohlensäure frisch aus dem „sifón“ oder Bitterlimonade, Orangenscheiben und voilá; schon ist der Aperitif fertig. Dabei handelt es sich jedoch nicht um irgendeinen Wein, sondern um den Likör Wermut, welcher in „La Fuerza Bar“ auch zum Mitnehmen verkauft wird. Das bittere, mit Gewürzen und Anden-Kräutern verfeinerte Getränk feiert in diesem Restaurant sein großes, lohnenswertes Comeback. Von der Speisekarte ist besonders der Hähnchenspieß „CHACACRESPO“ mit frischem Couscous-Salat zu empfehlen.
Historisches Dessert
1938 wurde die „Heladería Scannapieco“ von italienischen Einwandern in Buenos Aires gegründet. In der Eisdiele mit Tradition überwältigt die breite Auswahl an Geschmacksrichtungen. Schokoladenfans haben hier die besondere Qual der Wahl: Mandel, Haselnuss, Minze, Nutella und Maiori sind nur einige der Schokoladeneis-Sorten, die in der Eisdiele auf der Avenida Álvarez Thomas (10) angeboten werden. Mit einem leckeren Dessert schließen wir unsere kleine Colegiales- und Chacarita-Tour ab und freuen uns, nicht wieder in Palermo gewesen zu sein.
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