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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Ur-Bond und Erzschotte

Sean Connery ist tot

Sean Connery
Der schottische Schauspieler verstarb am 31. Oktober 2020. (Foto: dpa)

London (dpa) - Daniel Craig würdigte ihn als „einen der ganz Großen des Kinos“, für Pierce Brosnan war er „der großartigste James Bond“. Sean Connery spielte den berühmten britischen Geheimagenten zwischen 1962 und 1983 sieben mal. Der Ur-Bond gilt vielen Fans - und auch seinen 007-Nachfolgern Craig und Brosnan - noch heute als der Beste. Nun ist Sean Connery im Alter von 90 Jahren gestorben, zuhause in Nassau im Kreis seiner Familie. Auf den Bahamas hatte der Schotte in den 60ern Jahren den James-Bond-Film „Feuerball“ gedreht.

Bevor Connery zur Schauspielerei kam, hatte er als Milchmann und Lkw-Fahrer gearbeitet. Er posierte am Edinburgh College of Art als Aktmodell für Kunststudenten und landete 1953 bei der Wahl zum Mr. Universum auf dem dritten Platz. Außerdem war er ein begabter Fußballer. Eine mögliche Profikarriere lehnte der junge Connery ab, weil er langfristig mehr Potenzial in der Schauspielerei sah.

Er selbst studierte nicht. Die vielen Hinweis auf die schottische Geschichte und Literatur in seinen Memoiren verraten aber deutlich den Stolz des Autodidakten, der sein Wissen selbst erworben hat. Als junger Mann fuhr er jeden Morgen mit dem Fahrrad in die Stadtbücherei, um dort englische Klassiker zu lesen.

Seinen schottischen Akzent mit dem merkwürdig vernuschelten „sch“ an Stellen, wo man eigentlich ein „s“ erwartet hätte, legte Connery auch als englischer Spion nie ab. „Er hat die Welt mit seiner kernigen und witzigen Darstellung des sexy charismatischen Geheimagenten verändert“, teilten die Bond-Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli mit, deren Vater Albert R. „Cubby“ Broccoli den Schotten einst engagiert hatte. Der Ur-Bond blieb Connery immer.

Unvergessen bleibt er jedoch auch als Archäologie-besessener Vater von Indiana Jones - dessen Darsteller Harrison Ford nur zwölf Jahre jünger war als er - und natürlich als mittelalterlicher Sherlock Holmes in „Der Name der Rose“. Der Franziskanerpater William von Baskerville, der sich der Heiligen Inquisition entgegenstellt, ohne dabei auch nur einmal mehr als unbedingt nötig mit der Augenbraue zu zucken, war in Europa seine erfolgreichste Rolle nach Bond.

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