Buenos Aires (AT/wvg) - Die Regierungskoalition „Frente de Todos“ (FdT) kommt nicht zur Ruhe. Nachdem Vizepräsidentin Cristina Kirchner mit ihrer Rede vom vergangenen Montag einen Konflikt zwischen den sozialen Organisationen auslöste, breitet sich dieser nun auch im Umfeld der Gewerkschaften und der Provinzgouverneure aus. Der regierungsnahe Gewerkschaftsbund CGT sagte eine für heute angesetzte Gedenkveranstaltung mit Präsident Alberto Fernández am Montag zunächst ab. Am Mittwoch wurde der Präsident dann doch eingeladen. Medienberichten zufolge erfolgte die Absage, da die Regierung ohne vorherige Rücksprache mit der CGT Einladungen in die Gewerkschaftszentrale ausgesprochen hatte. Politische Beobachter werteten die Absage als Zeichen des schwindenden Rückhalts des Präsidenten im eigenen Lager. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage scheint auch die Allianz des Präsidenten mit den Provinzgouverneuren des „FdT“ zu bröckeln: Letztere formierten sich vergangene Woche zur „Liga der Gouverneure“, wohl auch mit Blick auf die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Hinzu kommt, dass der Vorschlag der Vizepräsidentin, die Verteilung der Sozialpläne von den sozialen Organisationen an die Provinz- und Gemeindeverwaltungen zu übertragen, für die Gouverneure, aber auch für die einflussreichen Bürgermeister des „Conurbano“, einen Machtzuwachs bedeuten würde. Beobachter erwarten dahingehend eine zusätzliche Konfliktlinie zwischen Provinzgouverneuren, Bürgermeistern und sozialen Organisationen sowie ein sich ausbreitendes Machtvakuum um den Präsidenten - möglicherweise zugunsten des Kirchner-Lagers.
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