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Stimmungsaufheller

Was Raumdüfte tatsächlich bewirken

Raumdueften
Mit künstlichen Raumdüften darf man es nicht übertreiben. (Foto: dpa)

Mönchengladbach/Bochum (dpa/cld) - Ganz gleich ob frische Blumen auf einem Feld oder gebrannte Mandeln auf dem Jahrmarkt - Düfte können bei uns Erinnerungen und Gefühle wecken. Nachhelfen lässt sich etwa mit Duftkerzen, Raumsprays oder elektrischen Luftbefeuchtern. Während der Corona-Pandemie hat sich der Trend verstärkt. Bei mehr Zeit zuhause soll es daheim natürlich nicht nur erträglich, sondern richtig schön sein. Was Raumdüfte wirklich leisten und wann sie sogar gefährlich sein können.


Die Wirkung

Vielen geht es um das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. Andere erhoffen sich von ätherischen Ölen noch mehr, etwa Entspannung oder bessere Konzentration. Der deutsche Biologe und Mediziner Hanns Hatt hält beides für denkbar: Denn wir riechen einen Geruch über Riechzellen in der Nase, die direkt mit dem Gehirn verbunden sind und dort Emotionen auslösen. Der Geruch bleibe im Gedächtniszentrum gespeichert - wer also glücklich durch ein Blumenfeld schlendert, wird auch das nächste Mal bei dem Duft von Blumen an dieses schöne Gefühl denken. Raumdüfte, die wir selbst mit etwas Positivem verbinden, können also durchaus stimmungsaufhellend wirken.


Frische Luft

Bestimmte Raumdüfte wie Zitrone, Lemongrass, Myrte und Thymian können die Raumluft reinigen und so eine bessere Atmosphäre schaffen, davon ist Aromaexpertin Maria Kettenring überzeugt.

Gleichzeitig betont Kettenring, die bereits mehrere Bücher über die Anwendung und die Heilkräfte ätherischer Öle geschrieben hat, wie wichtig ausgiebiges Lüften sei: „Die Grundlage für die Anwendung von ätherischen Ölen sollte immer frische Luft sein.“ Das Umweltbundesamt sowie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) sehen dies kritischer: Das Ausbringen von zusätzlichen Duftstoffen kann die Luftqualität von Innenräumen belasten. „Auch wenn es besser riecht, ist die Luftqualität nicht besser“, sagt Silvia Pleschka vom DAAB. Im Gegenteil: „Die verbrauchte und schadstoffbelastete Luft wird lediglich maskiert“, so die Chemikerin.


Allergiegefahr

„Auch wenn sich nicht sofort gesundheitliche Effekte einstellen, können Duftstoffe alle Einwohner belasten“, sagt Pleschka. Einige Inhaltsstoffe seien allergieauslösend. Die häufige Verwendung könne mit der Zeit zumindest zu einer Duftstoffsensibilität führen. Solch eine Duftstoffunverträglichkeit äußere sich zwar oft nur mit leichten Anzeichen wie Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen oder Schweißausbrüchen, könne aber zu Unruhezuständen, Migräne-ähnlichen Kopfschmerzen bis hin zu Asthmaanfällen führen. Die Qualität der Raumdüfte spielt eine große Rolle, darin sind sich die Experten einig. Synthetische Düfte beinhalten oft chemische Zusätze und Lösungsmittel, die zu Beschwerden beim Einatmen führen können, sagt Hatt. Hochwertige Naturdüfte sind oft etwas teurer. Die Hersteller brauchen große Mengen der Naturmaterialien für diese Duftstoffe.

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