Von Marion Kaufmann
Nirgendwo wird dem Publikum, dem Zeitungslesenden und dem Fernsehenden mitgeteilt, was aus seinen pünktlich bezahlten Steuerzahlungen geworden ist. Zum Beispiel: Wir erfahren dass der Präsi mit einem Gefolge von 60 Personen nach USA geflogen ist, um an der UN-Konferenz teilzunehmen. 60 Personen? Wer? Da erfährt man nur sechs, sieben Namen, Auch die Erste Dame reist mit. Die Erste Dame, wer begleitet sie? Das wird verschwiegen, vielleicht braucht sie für die Reise unbedingt den Friseur, die Maniküre, die Schneiderin. Abgesehen davon, für solch eine wichtige Reise ist die Anwesenheit einer politisch-nicht-aktiven-Dame vollkommen unwichtig. Sollte sie nicht besser hierbleiben, dem Baby Windeln wechseln und mit Dylan Gassi gehen? (Na ja, für beide verfügt sie wahrscheinlich über präsidentiales Personal). In diesen Tagen erfreuen sich die Amerikaner über eine weitere Gruppe Argentinier, die sie in Washington und New York treffen werden, Das Grüppchen besteht aus unserem Innenminister, der mit den Gouverneuren von neun unserer Provinzen angereist kommt. Die Gespräche drehen sich um Investitionen, also um Geld. Hoffentlich interessieren sich die Yanquis nicht nur für Asados, sondern auch für die Menschen hier. Vielleicht erzählt ihnen dann Señor Insfran, wie schlimm es während der Pandemie in seiner Provinz -Formosa- für seine Einwohner gewesen war. Na ja, wahrscheinlich geht es doch nur um Geld. Aber irgendjemand könnte sich doch die Kosten ausrechnen, die die Mannschaft aus dem Norden für die Reise verursacht: neun Gouverneure plus Chef, plus Begleiter –sagen wir mal, (ganz bescheiden) zehn pro Kopf-, plus Flugzeugtickets, plus Hotels…
Doch all diese Geschichten schildern nur einige mehr oder weniger wichtige Pilgerfahrten nach USA. Jetzt kommt der Clou, das Sahnehäubchen: Katar! Die Weltmeisterschaft! Das ganze Land ist aufgeregt, jeder will die Spiele sehen. Schnell wie ein wildgewordener Wasserfall, flieβen unsere Dollar nach Katar.
Die argentinische Botschaft dort gab bekannt, dass zu den Anfangsspielen mindestens 25 Tausend Fans kommen werden, doch wird diese Zahl wahrscheinlich auf 40 Tausend steigen. Die FIFA berichtet, dass Argentinien mit 2,45 Millionen verkauften Eintrittskarten zu den Ländern mit der höchsten Nachfrage gehört. Jetzt wissen wir also, wo unsere Steuergelder hingehen. (“Ausgaben kürzen”? Nie davon gehört … “Nichts auf dieser Welt ist sicher, auβer der Tod und die Steuern.”(Benjamin Franklin)
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