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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Starke Erholung der US-Wirtschaft


Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten hat in den letzten Wochen einen drastischen Umschwung erlebt, von einer tiefen Depression in einen steilen Aufschwung. Die ist weniger auf die Lockerung der Maßnahmen, die wegen der Pandemie getroffen worden waren als auf die expansive monetäre Politik zurückzuführen, mit zusätzlichen Milliarden für den Staat und die Privatwirtschaft, der das Geld durch direkte Subventionen und weiche Kredite zugeführt wurde. Die Zunahme des verfügbaren Geldes wurde zum Teil durch eine höhere Liquiditätshaltung (geringere Umlaufsgeschwindigkeit) ausgeglichen, weil viele Menschen in der Krise mehr Geld halten, weil sie einen Einkommensausfall befürchten. Außerdem wirkte auch der Umstand, dass das Warenangebot auf die höhere Nachfrage mit zusätzlichen Mengen und kaum mit Preiserhöhungen reagierte. In einer offenen Wirtschaft, in der scharfe Konkurrenz besteht, mit vielen nicht voll genutzten Kapazitäten, ist die Wirkung der Geldschöpfung auf die Preise zunächst sehr gering.

Der Einzelhandel und die Restaurantdienste erreichten im Mai 2020 einen Umsatz von u$s 485 Mrd. (die in den USA Billionen sind), 17,7% über April 2020. Es ist die höchste Zunahme, die jemals in einem Monat erreicht wurde. Dabei war die Aufnahme der Tätigkeit des Einzelhandels im Mai nicht vollkommen, wobei sie in fünf Staaten (Kalifornien, New York, New Jersey, Michigan und Illinois) erst im Juli normal aufgenommen wird. Die Bekanntgabe dieser Umsatzzunahme hat den Dow Jones-Aktienindex an einem Tag um 900 Punkte in die Höhe getrieben.

Das Budgetbüro des Kongresses (CBO) hat geschätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt im 2. Halbjahr 2020 um 15,8% über dem ersten liegen werde, wobei der Konsum um 22,6% zunehmen werde. Allerdings war das BIP im ersten Quartal 2020 um 37,7% zurückgegangen, der größte Rückgang seit der Krise der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als die US-Wirtschaft zwischen 1929 und 1932 zusammenbrach.

Für 2021 sieht das Budgetbüro eine BIP-Zunahme von 5,1% vor, mit einer Rückkehr zur Vollbeschäftigung, die vor der Covid-19-Krise bestand, mit 3,5% Arbeitslosen. Die Arbeitslosigkeit ist dieses Jahr nicht auf die von einigen Ökonomen vorgesehenen 20% der aktiven Bevölkerung gestiegen, doch im 3. Quartal 2020 wird sie noch um die 10% betragen. Das US-System des "hire and fire”, bei dem ohne Entschädigung entlassen werden kann, führt zu schnellen Zunahmen und ebenso schnellen Abnahmen der Arbeitslosigkeit.

Hinzu zur Erholung, die hauptsächlich der monetären Expansion zu verdanken ist, kommt noch die Wirkung der Beschleunigung der technologischen Revolution durch die Pandemie-Krise. Die Fernarbeit verbleibt auf einem viel höheren Niveau als vorher, und der Handel über Internet (e-commerce) auch. Weitere Produktivitätsfortschritte, die die Krisennot erzwungen hat, verbleiben ebenfalls und all das trägt zum Wachstum bei.

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