Partnerschaft zwischen Eltville am Rhein und Tunuyán in Mendoza
Eltville am Rhein (AT) - Zwischen Argentinien und Deutschland gibt es eine neue Städtefreundschaft. Die Partner sind mit Tunuyán in Mendoza und Eltville am Rhein zwei Kommunen, die stark vom Weinanbau geprägt sind. Ein entsprechendes Abkommen wurde kürzlich unterzeichnet.
Der hessischen Kleinstadt ist der Aufbau und die Pflege partnerschaftlicher Beziehungen mit Kommunen im globalen Süden ein wichtiger Bereich der kommunalen Entwicklungspolitik, wie es in einer Pressemitteilung des Magistrats von Eltville heißt. Zuständig dafür, die Städtefreundschaft anzubahnen, war Julia Übelhör, seit März 2020 Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik in Eltville.
Schon vor ihrem Arbeitsbeginn gab es dazu Planungen: Nicht zuletzt dank der Unterstützung des Ansprechpartners für kommunale Beziehungen im Generalkonsulat Argentiniens in Frankfurt waren für 2020 gegenseitige Delegationsreisen zur Gemeinde Rivadavia in der Wein- und Tourismusregion Mendoza in Argentinien vorgesehen. Die dafür erforderlichen Mittel waren beim Projektmittelgeber Engagement Global bewilligt. Aufgrund von Corona konnten diese Reisen jedoch nicht stattfinden, und infolge der Pandemie kam es in Rivadavia zu Personalwechseln, sodass das Vorhaben der Städtefreundschaft zum Ruhen kam.
Im Zuge der Zusammenarbeit der Stadt Eltville mit der Hochschule Geisenheim im Projekt KliA-Net, welches an Lösungen für klimabedingte Probleme für die Weinbau-Landschaft im Rheingau arbeitet, reifte die Überlegung, die Städtefreundschaft auf diese thematische Fragestellung hin auszurichten. Das Thema „Anpassung an den Klimawandel in Weinbaulandschaften“ birgt sehr viel Potential für konstruktiven Austausch, sind doch die argentinischen Winzerinnen und Winzer recht erfahren im Umgang mit Trockenzeiten und Bewässerungstechniken. Da auch im Rheingau zunehmend heiße Trockenphasen im Sommer zu erwarten sind, erscheint ein Erfahrungsaustausch vielversprechend.
Ihrerseits unterhält die Hochschule Geisenheim eine Hochschulpartnerschaft mit der Universidad Nacional de Cuyo in der Region Mendoza. Die zuständige Ansprechperson für diese Hochschulpartnerschaft in Argentinien stellte aufgrund des Interesses am Projekt KliA-Net den Kontakt zwischen den beiden Kommunen Eltville und Tunuyán in Mendoza her.
Um einen ersten - virtuellen . Austausch zu ermöglichen, beteiligte sich die Stadt Eltville sowie das KliA-Net Projektteam (HS Geisenheim und Wuppertal Institut) im Dezember 2021 an einem Fachgespräch, das mit Unterstützung von Connective Cities realisiert wurde. Die Veranstaltung wurde professionell moderiert, Simultandolmetscher waren während der gesamten Veranstaltung im Einsatz. Auf argentinischer Seite beteiligten sich neben den Ansprechpartnern aus der Verwaltung auch Vertreterinnen und Vertreter des argentinischen Weinbau- und des Landwirtschaftsinstituts, sowie der Universidad Nacional de Cuyo.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Unterzeichnung eines Städtefreundschaftsabkommens zwischen Eltville und Tunuyán. Mit dabei war außerdem Esteban Morelli vom argentinischen Generalkonsulat, der „diese vielversprechende Städtefreundschaft“ sehr begrüßte. Die Zusammenarbeit soll sich sowohl fachlich mit dem Thema der Klimaanpassung beschäftigen, als auch kulturelle, soziale und wirtschaftliche Aspekte thematisieren.
Ende Januar begrüßte der Magistrat der Stadt Eltville die unterzeichnete Städtefreundschaft. Ausgehend von den ermutigenden Ergebnissen der digitalen Austauschveranstaltung im Dezember und dem klaren Bekenntnis der Beteiligten, fortan gemeinsam an relevanten Projekten arbeiten zu wollen, wird Julia Übelhör Fördermöglichkeiten für gemeinsame Projektaktivitäten zwischen den Partnern in Argentinien und Deutschland analysieren und Projektskizzen und Umsetzungskonzepte entwickeln.
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