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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Staatsfinanzen im August


Im August 2021 wiesen die Finanzen des Nationalstaates ein primäres Defizit (ohne Zinsen) von $ 147,75 Mrd. und ein finanzielles Defizit (mit Zinsen auf die Staatsschuld) von $ 216,31 Mrd. aus, ohne die Einnahmen aus der Sondersteuer auf hohe Vermögen zu berücksichtigen. Mit dem Erlös dieser Steuer (genannt “solidarischer Beitrag”) sinken die Defizite auf $ 124,83 Mrd. und $ 193,39 Mrd. In 8 Monaten 2021 erreichte das primäre Defizit somit $ 431,50 Mrd. (was 1% des BIP entspricht), und das finanzielle $ 870 Mrd. (2% des BIP).

Die primären Ausgaben (ohne Zinsen) lagen im August um 64,8% über dem gleichen Vorjahresmonat. Wenn die Covid-Ausgaben für 2020 und 2021 abgezogen werden, steigt die interannuelle Zunahme auf 87,3%. Die Zunahme der Staatsausgaben, die ca. 24 Prozentpunkte über der Inflation lag, wurde besonders durch die Erhöhung der Staatsinvestitionen um 123% angetrieben. Ebenfalls wurde mehr für soziale Zwecke ausgegeben. Aber die Aufwendungen für Pensionen und Renten stiegen im August interannuell nur um 44%, weit unter der Inflation, was ein Ergebnis der Berichtigungsformel ist, die diese Regierung eingeführt hat. Auch die Gehälter der Staatsangestellten blieben stark hinter der Inflation zurück. Die Staatsfinanzen erreichten die reale Besserung im Wesen durch die hohe Inflation, hinter der Pensionen und Gehälter zurückblieben. Das ist jedoch keine echte Verringerung der Staatsausgaben.

Die laufenden Einnahmen stiegen im August um 70,1% gegenüber dem Vorjahr. Dabei stiegen besonders die Einnahmen aus den Exportzöllen. Aber allgemein wirkte sich die bessere Konjunktur aus. Hier sei jedoch bemerkt, dass zu den laufenden Einnahmen, die vornehmlich aus Steuereinnahmen bestehen, auch die Abhebung des ZB-Gewinnes addiert wird, obwohl es sich um einen reinen Buchgewinn handelt, der sich ergibt, weil der Pesobetrag der ZB-Devisenreserven mit der Abwertung entsprechend steigt. Im Wesen handelt es sich hier um einen Zuschuss der ZB, der mit Geldschöpfung finanziert wird. Somit ist auch das Defizit höher als angegeben.

Das Wirtschaftsministerium rechnet jetzt damit, dass das ganze Jahr 2021 mit einem primären Defizit von 3,5% des BIP abschließen wird, ein Prozentpunkt unter den 4,5%, die im Haushaltsgesetz vorgesehen sind. Doch wenn die Regierung jetzt allerlei zusätzliche Staatsausgaben schafft, um das Wahlergebnis im November zu verbessern, dann wird auch das Defizit in die Höhe getrieben. Wobei das Defizit dank kreativer Buchhaltung ohnehin niedriger angegeben wird, als es ist. Bei korrekter Buchhaltung muss man gut einen Prozentpunkt zum Defizit addieren, wenn nicht mehr.

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