Neue Lieferung / Produktion im Land
Buenos Aires (AT/mc/düa) - Am Montag ist ein weiterer Flieger mit Sputnik V an Bord in Ezeiza gelandet. Der Sonderflug der staatlichen Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas brachte 800.000 Dosen des russischen Impfstoffs aus Moskau mit. Kurz zuvor war bereits eine ähnlich große Sputnik-Lieferung angekommen. Die Lieferung am Montag war bereits die zwölfte aus der russischen Hauptstadt seit Beginn der Sonderflüge Ende Dezember vorigen Jahres. Dabei wurden über 5,2 Millionen Dosen Sputnik transportiert (4,2 Millionen erste Dosis, 1,06 Mio. zweite Dosis).
Alle Impfstoffe zusammengenommen sind bislang mehr als 8,9 Millionen Dosen ins Land gelangt. So kam am Sonntag mit einem regulären Flug der holländischen Fluggesellschaft KLM eine Ladung mit 864.000 Dosen des Impfstoffs AstraZeneca in Ezeiza an. Von dem britisch-schwedischen Vakzin kamen bisher fast 1,7 Millionen Dosen nach Argentinien, 580.000 Dosen Covishield, 1,08 Millionen Covax. In den vergangenen Monaten wurden zudem 2 Millionen Dosen des chinesischen Impfstoff Sinopharm importiert. Am Freitag startet ein neuer Flug ins „Reich der Mitte“, um 1 Million weiterer Dosen Sinopharm zu beschaffen.
Da bei den genannten Impfstoffen jedoch jeweils zwei Dosen erforderlich sind, damit die volle Wirkung erreicht ist, bedarf es noch großer weiterer Anstrengungen, um die Bevölkerung ausreichend zu immunisieren. Dies gilt umso mehr, da die Kurve der Covid-19-Ansteckungen im Land in den letzten Tagen explosionsartig gestiegen ist.
Gesundheitsministerin Carla Vizzotti erklärte, dass die gerade angekommenen Impfdosen für Personen über 60 Jahre verwendet werden sollen. Die über 70-Jährigen seien bereits zur 70 Prozent geimpft worden, so die Ministerin, die sagte: „Unser Ziel ist, die Sterblichkeit zu reduzieren.“
Gabriel Katopodis, der Minister für öffentliche Arbeiten, unterstrich: „Die einzige Priorität der Regierung folgt der Entscheidung des Präsidenten, alle Anstrengungen darauf zu richten, dass Impfstoffe ins Land kommen, Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte vorhanden sind, und dass wir die Gesundheit jedes einzelnen Argentiniers und jeder einzelnen Argentinierin schützen. Von diesem Ziel werden wir nicht eine Sekunde abweichen.“
Argentinien hat derweil als erstes Land in Lateinamerika auch mit der Herstellung von Sputnik V begonnen. Der Pharmahersteller Laboratorios Richmond produziert zunächst eine erste Tranche, die dann zur Qualitätskontrolle zum Gamaleja-Institut in Moskau geschickt wird, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im Juni wird die Produktion im großen Stil anlaufen. Der in Argentinien hergestellte Impfstoff soll später in andere lateinamerikanische Länder exportiert werden. In Argentinien wird auch das Vakzin des Herstellers AstraZeneca produziert, das zur Abfüllung nach Mexiko geschickt wird.
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