Landtagswahl in Schleswig-Holstein / Umfragehoch für Günther
Kiel (dpa) - Im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein wird am Sonntag ein neues Landesparlament gewählt. Alle Umfragen sagen einen klaren Sieg der regierenden Christdemokraten von Ministerpräsident Daniel Günther voraus. Die Wahl im Norden ist die zweite von vier Landtagswahlen in Deutschland in diesem Jahr. Ende März hatte das Saarland den Auftakt gemacht. Eine Woche nach Schleswig-Holstein wird am 15. Mai im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen gewählt, im Oktober steht noch Niedersachsen an.
In den Meinungsumfragen lag die CDU in Schleswig-Holstein zuletzt mit 40 Prozent 20 Punkte vor den Sozialdemokraten. Es wäre der erste Wahlerfolg der Christdemokraten nach ihren Niederlagen bei der Bundestagswahl im September vorigen Jahres und im Saarland im März.
Die guten Umfragewerte für die CDU in Schleswig-Holstein erklären Meinungsforscher vor allem mit der Popularität von Regierungschef Günther, der auf die höchsten Zustimmungswerte unter allen deutschen Landesvätern und -müttern kommt. Die SPD geht mit dem kaum bekannten Spitzenkandidaten Thomas Losse-Müller ins Rennen.
Der 48-jährige Günther regiert das Land zwischen Nord- und Ostsee seit 2017, als er aus der Opposition heraus die Landtagswahl gegen die seinerzeit regierende SPD gewann. Er führt eine „Jamaika“-Koalition aus CDU, FDP (Liberale) und Grünen. Ob es zu einer Neuauflage dieses Dreierbündnisses kommt, hängt von den Kräfteverhältnissen nach der Wahl ab.
So hätte womöglich auch ein schwarz-grünes Zweierbündnis aus CDU und Grünen im neuen Kieler Landtag eine Mehrheit, die FDP würde dann nicht mehr gebraucht. Letztere steht den Christdemokraten allerdings ideologisch näher als die Ökopartei.
Falls es für eine „schwarz-gelbe“ Koalition aus CDU und FDP nicht reicht, könnten beide auch um die kleine Partei der dänischen Minderheit, den Südschleswigschen Wählerverband (SSW), als Dritten im Bundes werben. Ebenfalls im Landtag vertreten sein dürfte wieder die rechtspopulistische AfD, die für keine der anderen Parteien als Bündnispartner in Frage kommt.
Von der Schleswig-Holstein-Wahl dürften auch Impulse ausgehen für die Wahl in Nordrhein-Westfalen eine Woche später. Auch dort stellt die CDU den Ministerpräsidenten, allerdings deuten die Umfragen auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD hin.
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