top of page
  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Sie prägten die Tokio-Spiele

Von Biles über Rauhe bis Zverev

Ronald Rauhe
Mit 39 Jahren zu Gold: Deutschlands erfolgreichster Kanute Ronald Rauhe. (Foto: dpa)

Tokio (dpa) - Die Masken verdeckten vieles, nicht aber die tränennassen Augen. So waren die Olympioniken meistens bei den Siegerehrungen und Interviews in Tokio zu sehen. Und doch bleiben den Fernsehzuschauern viele Sportler und Persönlichkeiten, die für eine Geschichte stehen, in Erinnerung. Skurrile, tieftraurige, euphorische, verzweifelte und gerührte.

Ronald Rauhe: Tränenreich und mit Gold dekoriert hat sich Deutschlands erfolgreichster Kanute von der Olympia-Bühne verabschiedet. "Ich hätte mir nichts anderes erträumen, erwünschen können. Das macht es mir heute leicht, meine Karriere zu beenden.". Im Kajak-Vierer hatte der 39-Jährige in seinem letzten großen Rennen zusammen mit den Team-Kollegen Max Rendschmidt, Tom Liebscher und Max Lemke knapp vor Spanien triumphiert.

Simone Biles: Die versteinerte Miene der US-amerikanischen Superturnerin beim Mehrkampf brachte die Sportwelt zum Nachdenken und Diskutieren: Rückzug aus mentalen Gründe. Die 24-Jährige kehrte nur an den Schwebebalken zurück und holte dort Bronze. "Danke an alle für die unendliche Liebe und Unterstützung", schrieb sie später.

Malaika Mihambo: Zwischen Lachen und Weinen - die Weitspringerin wusste nach dem Zitterspiel nicht, wohin mit ihren Gefühlen. Ein letzter Satz auf 7,00 Meter, das reichte für Gold. Die 27-Jährige zeigte mal wieder ihre ganze Nervenstärke. Und kann nun zum dritten Mal in Serie Deutschlands "Sportlerin des Jahres werden".

Kristina Timanowskaja: Das Politikum der Spiele. Die belarussische Leichtathletin sollte nach eigenen Angaben gegen ihren Willen in ihr Heimatland zurückgebracht werden, das von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert wird. Nun steht der 24-Jährigen nach ihrer Flucht in die EU eine Sportkarriere in Polen offen.

Thomas Bach: Der Maskenmann. Einst als Fechter, jetzt als IOC-Präsident mit Mund-Nasen-Schutz. Der 67 Jahre alte Würzburger hat die Spiele durchgepeitscht - gegen Bedenken aus aller Welt. Ein Wagnis mit 11 000 Olympioniken. Tokio hat seiner Ansicht nach "eine Botschaft der Hoffnung, der Solidarität und des Friedens" gesendet.

Alexander Zverev: Der Tennisprofi war nie Everybody's Darling - und spielte sich nun in die Herzen der Sportfans. "Die Goldmedaille bedeutet mir die Welt", sagte der 24-jährige Hamburger ungewohnt gerührt. Der erste deutsche Olympiasieger im Herren-Einzel genoss anschließend die Ehrungstour in der Heimat.

Annika Schleu: Schluchzend im Sattel - der Ritt der 31 Jahre alten Modernen Fünfkämpferin mit ihrem zugelosten Pferd Saint Boy geriet zum Sport-Drama. Mit Folgen: Tierschützer protestierten, das Regelwerk geriet ebenso in die Kritik wie Bundestrainerin Kim Raisner, die von den Spielen ausgeschlossen wurde.

Caeleb Dressel: Mit fünf Gold-Medaillen reihte sich der US-Amerikaner ein in die Garde der Superschwimmer Michael Phelps, Mark Spitz, Kristin Otto und Matt Biondi. Aber selbst für den 24-jährigen hatte nicht jede Morgenstund' Gold im Mund: "Manchmal war es ein 'Oh, das wird heute scheiße." Lief dann aber doch ganz gut.

0 visualizaciones0 comentarios
bottom of page