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Seit 700 Jahren unsterblich

Italien lässt Dante hochleben

Dante
Am 25. März wird der „Dantedì“ gefeiert. (Foto: dpa)

Rom (dpa) - Man nennt ihn den „Sommo Poeta“ und den Vater der italienischen Sprache. Als „Höchster Dichter“ schrieb Dante Alighieri ein Epos aus 14.000 Versen über eine abenteuerliche Reise durchs Jenseits, verarbeitete darin das historische, naturwissenschaftliche und philosophische Wissen seiner Epoche und verknüpfte das Ganze auch noch mit einer überirdischen Liebesgeschichte. Mit der „Göttlichen Komödie“, so der Name des Jahrtausendwerks, prägte der Autor die Entwicklung der Sprache seines Landes. Seit sieben Jahrhunderten ist Dante tot, doch sein literarisches Schaffen machte ihn unsterblich.

Zu seinem 700. Todestag in diesem Jahr lässt ganz Italien den Nationaldichter hochleben. Es gibt Ausstellungen und öffentliche Lesungen in vielen Städten, es gibt Konferenzen und Symposien, TV-Dokus und sogar einen Komponistenwettbewerb. Die Uffizien in Dantes Geburtsstadt Florenz zeigen seit Jahresbeginn online die Illustrationen des italienischen Malers Federico Zuccari (1540-1609) zur „Göttlichen Komödie“. Die Sprachgesellschaft Accademia della Crusca präsentiert und interpretiert auf ihrer Webseite jeden Tag ein Dante-Wort. Es gibt seit vorigem Jahr auch einen Dante-Tag, den „Dantedì“ am 25. März, dem Datum des Karfreitags 1300, an dem Dantes imaginäre Tour durch Hölle, Fegefeuer und Himmel begann.

Der Mann auf der italienischen Zwei-Euro-Münze wurde zwischen Mai und Juni 1265 in Florenz geboren. Dort schrieb er seine ersten Werke und lernte seine früh verstorbene Jugendliebe Beatrice kennen, die er später in der „Komödie“ vergöttlichte. Er war auch Kommunalpolitiker. Pech für ihn, dass er sich in den Machtkämpfen zwischen kaiser- und papsttreuen Parteien auf der Verliererseite wiederfand. 1302 wurde er von den Siegern verbannt und in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Seine Heimatstadt sah er nie wieder. Die „Göttliche Komödie“ begann er erst im Exil zu schreiben. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Ravenna, wo er am 14. September 1321 starb.

Mit coronabedingter Verzögerung soll die bedeutendste Ausstellung des Dante-Jahres am 1. April in Forlì eröffnet werden. Unter dem Titel „Dante. La visione dell’arte“ („Dante. Der Blick der Kunst“) werden 300 Leihgaben gezeigt, darunter Werke von Michelangelo, Giotto und Tintoretto. Forlì war einer der ersten Exilorte Dantes.

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