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Schweizer Botschafter verabschiedet

Heinrich Schellenberg zieht durchwachsene Bilanz

CARI
Der Schweizer Botschafter Heinrich Schellenberg (vorne 2. v.l.) bei seiner Verabschiedung mit Mitgliedern des CARI. (Foto: wvg)

Buenos Aires (AT/wvg) - Mit einem Empfang zum Ende seiner vierjährigen Dienstzeit hat der Argentinische Rat für Internationale Beziehungen (CARI) am Montag den Schweizer Botschafter in Argentinien, Heinrich Schellenberg, verabschiedet. Schellenberg vertrat die Eidgenossenschaft in Argentinien seit Ende 2018. Zum Abschied zog er, auch pandemiebedingt, eine eher durchwachsene Bilanz.

Empfangen wurde der Schweizer Diplomat von zahlreichen Mitgliedern des CARI in deren Räumlichkeiten im Buenos Aires-Stadtteil Recoleta. Die Diskussion im Anschluss drehte sich, ganz im Sinne der internationalen Ausrichtung der Denkfabrik, um internationale Themen. Neben dem Krieg in der Ukraine und der aktuellen Frage der Russland-Sanktionen kamen auch die Dynamik des Mercosur und die Zukunft der internationalen Handelsbeziehungen zur Sprache. Schellenberg warb dabei für einen starken Freihandel und argumentierte, neue Freihandelsabkommen könnten dazu beitragen, mehr Vertrauen auf internationaler Ebene aufzubauen.

Für den Diplomaten war Argentinien nur eine von vielen Stationen seiner beruflichen Laufbahn. Bereits in früheren Jahren entsandte ihn die Schweiz nach Thailand, Schweden, Mexiko und China. Vor seinem Amtsantritt in Buenos Aires vertrat er die Alpenrepublik vier Jahre lang in Saudi-Arabien. Wie er dem Argentinischen Tageblatt zu seinem Amtsantritt berichtete, fiel ihm die Eingewöhnung in Buenos Aires nicht schwer - Schellenberg spricht nicht nur Chinesisch, sondern auch fließend Spanisch.

Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Botschafter über die Jahre durch seine intensive Social-Media-Nutzung. Der offizielle Twitter-Account des Botschafters (@SwissAmbArg) erreichte nicht nur mit Fotos von Radausflügen und landestypischen Empanadas teils zehntausende Nutzer. Zuweilen schaltete sich der „Twitter-Botschafter“ auch aktiv in die innenpolitische Debatte ein, etwa als die ehemalige Sicherheitsministerin Sabina Frederic die ihrer Ansicht nach „langweilige“ Schweiz mit den kriminalitätsgeplagten Vorstädten von Buenos Aires verglich.

Im Anschluss an seine Verabschiedung im CARI zeigte sich Schellenberg zwar zufrieden mit seiner persönlichen Zeit in Argentinien, zog aber eine gemischte Bilanz bezüglich seiner Amtszeit. „Es waren vier wunderbare Jahre. Vor allem auf privater Ebene war es sehr bereichernd“, sagte der Diplomat gegenüber dem Tageblatt. „Wir haben uns als Familie sehr wohlgefühlt.“ Beruflich sei es hingegen eine etwas schwierigere Zeit gewesen: Insbesondere die Pandemie habe die Zusammenarbeit erschwert. Einige Projekten seien nicht wie erwartet vorangekommen. Dennoch sei es gelungen, gute bilaterale Beziehungen zur argentinischen Regierung zu pflegen. „Wir haben offene Türen hier in Argentinien.“

Für Schellenberg geht es nun weiter nach Bern. Dort wird er im Außenministerium als Chef der Abteilung Asien und Pazifik tätig sein. Wer ihm auf den Botschafterposten in Buenos Aires nachfolgt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Bereits vergangene Woche verabschiedete die Schweizerisch-Argentinische Handelskammer (CSSA) Schellenberg bei ihrer jährlichen Generalversammlung. CSSA-Präsident Ernesto Kohen dankte dem scheidenden Botschafter dabei für den intensiven diplomatischen Einsatz und die exzellente Vermittlung zwischen den verschiedenen Institutionen.

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