Österreich hofft auf Hintertür / Trainer Foda in der Kritik
Kopenhagen/Wien (dpa/mc) - Die Schweiz ist in der Gruppe C nach dem 4:0 (3:0) in Litauen punktgleich mit Europameister Italien. Beide haben durch das 1:2 (1:0) von Nordirland in Bulgarien mindestens die Playoff-Teilnahme sicher und spielen noch um den Gruppensieg. Die Treffer in Vilnius erzielten der Gladbacher Breel Embolo mit einem Doppelpack (31./44.) der Wolfsburger Renato Steffen (42.) und Mario Gavranovic (90.+4).
Drei Tage vorher hatten die Eidgenossen mit einem 2:0 in Genf gegen Nordirland bereits einen wichtigen Schritt in Richtung WM 2022 in Katar gemacht. Der frühere Bundesliga-Spieler Xherdan Shaqiri wurde dabei vom Schweizer Fußball-Verband für sein besonnenes Verhalten bei einer politischen Provokation durch einen Zuschauer gelobt.
Nach dem Spiel gegen Nordirland hatte ein Zuschauer dem ehemaligen Profi des FC Bayern München während eines Interviews eine Jacke übergelegt, auf der ein Logo mit den Buchstaben "UCK" zu erkennen war. Die UCK war in den 1990er Jahren eine paramilitärische Organisation, die für die Unabhängigkeit des Kosovo kämpfte.
Shaqiri hat kosovarische Wurzeln. Bei der Aktion reagierte er gelassen: Nachdem er kurz auf das Logo geschaut hatte, streifte er die Jacke mit einem Lächeln ab und stopfte sie sich zusammengerollt unter den Arm.
Österreichs WM-Teilnahme ist derweil stark gefährdet. Nach dem 0:1 des österreichischen Nationalteams in Dänemark wird zudem heftig über die Zukunft von Coach Franco Foda spekuliert. "Das war's: Foda droht Entlassung", titelt das Boulevard-Portal "Oe24". Der gebürtige Mainzer gibt sich kämpferisch und will das WM-Ticket in den Playoffs im März lösen.
In den abschließenden Gruppenspielen der Qualifikation empfängt das ÖFB-Team Israel und Moldau. Über die Gruppe können die viertplatzierten Österreicher die WM nicht mehr erreichen. Sollten vier Teams aus dem Quintett Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und Wales in ihren WM-Quali-Gruppen allerdings auf Platz eins oder zwei landen - was durchaus wahrscheinlich ist -, dürfen sie dank ihres Gruppensieges in der vergangenen Nations League in den Playoffs antreten.