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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Schweinefleisch statt Rindfleisch


Der Konsum von Rindfleisch liegt jetzt bei 46,5 kg pro Kopf, etwas weniger als bisher angenommen, weil von einer Bevölkerung von 47,3 Mio. Menschen ausgegangen wird, statt nur 46 Mio. Es ist der niedrigste Konsum in 30 Jahren. In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts lag der Pro-Kopf-Konsum um die 80 kg, und in den 70er Jahren zeitweilig um die 90 kg. Der Preis für Rindfleisch ist in einem Jahr um ca. 70% gestiegen, über der Inflation, die im Index der Konsumentenpreise zum Ausdruck kommt.

Doch gleichzeitig ist der Konsum von Schweinefleisch auf 20,5 kg pro Kopf gestiegen, 182% über 2020. Zum ersten Mal ist in Argentinien Schweinefleisch billiger als Rindfleisch: Der Preis liegt jetzt bis zu 30% unter dem vom Rindfleisch, wobei die Differenz auch davon abhängt welche Schnitte man bei diesem nimmt.

Der Preis von Schweinefleisch steht wegen hoher Importe aus Brasilien unter Druck. Das ist darauf zurückzuführen, dass China den Import stark verringert hat, nachdem sich die eigene Produktion von der Schweinepest erholt hat, die vor einigen Jahren ausgebrochen war. Somit konnte auch Argentinien nicht exportieren, und Brasilien hat den Export von Schweinefleisch auf Argentinien umgeleitet, wo dank Mercosur der Import nicht mit einem Zollsatz belastet wird. Dennoch soll es für die brasilianischen Produzenten angeblich ein Verlustgeschäft sein, und die lokalen Produzenten beklagen sich über Dumping. In vier Monaten 2022 lieferte Brasilien 17.899 Tonnen Schweinefleisch nach Argentinien, 87% mehr als in der gleichen Vorjahresperiode und 187% mehr als 2020.

In Argentinien hat sich die Produktion von Schweinefleisch erst entwickelt, als große Züchter aufkamen, die diejenigen verdrängten, die Schweine in kleinem Umfang züchteten und oft auf Misthaufen ernährten. Die Großbetriebe ernähren sie mit Qualitätsfuttermitteln, auf der Grundlage von Mais und Sojamehl, und erreichen dadurch eine gute Qualität des Fleisches. Auch das erklärt den stark gestiegenen Konsum

In Argentinien bestehen gegenwärtig 380.000 weibliche Schweine, und der Verband der Schweinezüchter rechnet damit, dass es 2030 ca. 700.000 sein werden, Der größte Produzent ist Paladini, mit 11.500 weiblichen Schweinen, gefolgt von Pacuca, von der Familie Blaquier (die die Zucker- und Papierfabrik Ledesma, in Jujuy, kontrolliert) mit 7.000 Schweinen, zu denen noch weitere Produzenten hinzukommen, die sich auf Wachstumskurs befinden.

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