Sender setzt auf Sprachenvielfalt
Straßburg - Arte will noch mehr Europäer in ihren eigenen Sprachen ansprechen. Hierbei setzt der deutsch-französische TV-Sender zunächst auf untertitelte Sendungen im Netz, will aber noch in diesem Jahr wöchentliche Nachrichten auf Spanisch und Englisch produzieren. „Wir wollen zu einem europäischen Kulturlabel werden - und zwar in vielen Sprachen. Damit jeder in seiner Sprache Arte folgen kann“, sagte Arte-Präsident Bruno Patino am Mittwoch in Straßburg über die Ziele der kommenden Zeit. Der Sender feiert dieses Jahr 30. Jubiläum. Patino sprach von einem „Versuch, mit dem europäischen Publikum in der jeweiligen Sprache in Kontakt zu sein“. Der Senderpräsident zählte auf: „Wir haben heute ein digitales Angebot mit Untertiteln in englischer, spanischer, polnischer und italienischer Sprache und können somit 70 Prozent der Europäerinnen und Europäer in ihrer Muttersprache mit Dokumentationen, Magazinen und dem Musikangebot erreichen. Das entwickeln wir ständig weiter. Das ist eine unserer strategischen Entwicklungsachsen für die nächsten Jahre.“
Zu Ehren von Gertrud Kolmar
Chicago/Berlin - Ein Park in der US-Metropole Chicago erinnert seit Kurzem an die jüdische Dichterin Gertrud Kolmar (1894-1943). Das Internationale Auschwitz Komitee würdigte dies am Mittwoch als eine „schöne Geschichte“. Der eher unscheinbare Kolmar-Park war demnach ursprünglich nach der französischen Stadt Colmar benannt. Vor anderthalb Jahren seien Anwohner des Viertels auf die Werke und die Lebensgeschichte der in Berlin geborenen Autorin gestoßen, die in Auschwitz ermordet wurde. Eine Petition zur Park-Umbenennung sei auch von überlebenden Familienangehörigen und dem Internationalen Auschwitz Komitee unterstützt worden. Komitee-Vizepräsident Christoph Heubner erklärte: „Dass nach so vielen Jahrzehnten Menschen in Amerika die Stimme von Gertrud Kolmar gehört und international in die Welt getragen haben, ist eine schöne und tröstliche Geschichte gerade in diesen Zeiten und ein berührendes und bleibendes Zeichen gegen das Vergessen.“ Kolmar gilt heute als eine der wichtigsten deutschsprachigen Dichterinnen.
Preis für Schweizer Komponisten
Mainz - Der Schweizer Komponist Heinz Holliger wird mit dem mit 15.000 Euro dotierten Robert Schumann-Preis ausgezeichnet. Er erhalte die Ehrung für sein künstlerisches Lebenswerk, teilte die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz am Dienstag mit. „In Heinz Holligers vielseitigem Wirken berühren sich Musik und Dichtung“, erklärte die Jury in ihrer Begründung am Dienstag. Er lote „psychische Grenzbereiche“ aus. Die Preisverleihung ist für den 10. November in Mainz geplant. Der Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik wird alle zwei Jahre von der Akademie verliehen, finanziert wird er von der Mainzer Strecker-Stiftung.
Konzerte mit ukrainischen Musikern
New York - In Solidarität mit den Opfern des russischen Angriffskrieges veranstaltet die New Yorker Met Oper eine Konzertreihe mit ukrainischen Spitzenmusikern. „Das Orchester wird vor kurzem Geflüchtete, ukrainische Mitglieder europäischer Orchester und einige der besten Musiker aus Kiew, Lwiw, Charkiw, Odessa und anderswo in der Ukraine umfassen“, hieß es in einer Mitteilung des weltberühmten New Yorker Opernhauses vom Montag. Zusammen mit der Nationalen Oper Polen werde man Auftritte in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und den USA organisieren. Mit dem dabei eingenommenen Geld sollen ukrainische Künstler unterstützt werden.
Cannes-Jury steht
Paris - Der französische Schauspieler Vincent Lindon (62) wird Jury-Präsident des diesjährigen Filmfestivals in Cannes. Damit ist er der erste Franzose in dieser Funktion seit Isabelle Huppert 2009, wie das Festival am Dienstag mitteilte. Lindon gehört zu den Stammgästen in Cannes: 2015 gewann er für „Der Wert des Menschen“ die Trophäe als bester Schauspieler, in dem 2021 mit der Goldenen Palme ausgezeichneten Film „Titane“ spielte er die männliche Hauptrolle. Das Festival an der Côte d‘Azur feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag. Es dauert vom 17. bis 28. Mai. Wie das Festival weiter mitteilte, setzt sich die Jury diesmal unter anderem zusammen aus der britisch-amerikanischen Schauspielerin, Produzentin, Drehbuchautorin und Regisseurin Rebecca Hall, dem iranischen Regisseur Asghar Farhadi, dem norwegischen Regisseur Joachim Trier, der schwedischen Schauspielerin Noomi Rapace und US-Regisseur Jeff Nichols. Im vorigen Jahr wurde die Jury vom US-amerikanischen Oscar-Preisträger Spike Lee angeführt. (dpa)
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