Royaler Besuch in Uffizien
Florenz - Die berühmten Uffizien im italienischen Florenz haben rund um Ostern Touristen-Spitzenwerte verzeichnet und adeligen Besuch aus Norwegen empfangen. Von Karfreitag bis Ostermontag zählte das Museum nach eigenen Angaben in den drei Teilen seiner Kunstsammlung rund 75.700 Besucher und damit etwa sechs Prozent mehr als im selben Zeitraum 2019, also noch vor der Corona-Pandemie. Bereits am Gründonnerstag empfing der deutsche Direktor Eike Schmidt den norwegischen Kronprinzen Haakon und seine Frau, Kronprinzessin Mette-Marit. Die beiden seien pünktlich zur Öffnung erschienen, hätten sich den Vormittag über die Galerie angesehen und später auf einer Terrasse gefrühstückt. Der Ostersonntag war nach Uffizien-Angaben mit fast 20.000 Gästen der Tag mit den meisten Besuchern. „Die Uffizien bestätigen sich wieder einmal als der Motor der florentinischen Wirtschaft“, erklärte Schmidt am Dienstag. Das Museum gehört zu den bekanntesten in Italien. In dem früheren Regierungsgebäude der Herrscherfamilie Medici sind Gemälde von Leonardo da Vinci, Michelangelo oder Caravaggio zu sehen.
Kulturschaffende für Macron
Paris - Zahlreiche französische Kulturschaffende rufen in der Stichwahl um das Präsidentenamt zur Wiederwahl des amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron auf. Unabhängig davon, wie sehr man von seiner Politik der letzten fünf Jahre überzeugt sei, respektiere sie Grundwerte, die man teile, wie Freiheit, Toleranz, Gastfreundschaft und Vielfalt, heißt es in der Petition, die von rund 100 Kulturschaffenden und Direktoren von Schauspielhäusern und Kunsteinrichtungen unterschrieben ist. Man kenne auch die Politik von Marine Le Pen, lautet es weiter, die jene der nationalen Präferenzen, der Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit sei. Die Unterzeichner betonen, dass es nicht nur um die Welt der Kunst und Kultur gehe, sondern um die Kunst des Zusammenlebens und die Kultur einer gemeinsamen Welt. Die Kandidatin der rechtsnationalen Rassemblement National ist mit 23,15 Prozent in die Stichwahl gegen Macron mit 27,85 Prozent gekommen.
Geschichtsträchtige Gitarre
Paris - Eine ikonische Gitarre des ehemaligen Lead-Gitarristen der Britpopband Oasis wird in Paris versteigert. Die Gitarre Noel Gallaghers soll am Abend der Trennung der Band zu Bruch gegangen sein und ist laut Mitteilung der Galerie Artpèges seither ein Symbol der Spaltung der gefeierten Band um die Gallagher-Brüder, die Massen von Fans weltweit bewegte. Nach wochenlangem Zwist hatte die Band bei „Rock en Seine“ in Paris 2009 kurzfristig ein Konzert nach einem Streit abgesagt. Wenig später kündigte Noel seinen Austritt aus der Band an. Er könne keinen Tag länger mit seinem Bruder Liam zusammenarbeiten. In dem Streit kurz vor der Trennung soll Liam die Gitarre von Noel zertrümmert haben. Mittlerweile wurde die geschichtsträchtige rote Gitarre ES-355 restauriert. Unter den Hammer kommt sie in Paris zusammen mit einer Mitteilung Noel Gallaghers. Die Gitarre ist Teil einer Auktion rund um Rockmusik. Angeboten wird dort am 17. Mai unter anderem auch Bühnenkleidung des Depeche-Mode-Musikers Martin Gore.
Im Zeichen des Ukraine-Kriegs
Venedig - Die coronabedingt um ein Jahr verschobene Kunstbiennale Venedig steht aus Sicht ihrer Kuratorin Cecilia Alemani im Zeichen der Pandemie und des russischen Krieges gegen die Ukraine. Wegen der Corona-Krise sei die 59. Biennale weitgehend von ihrem Büro in New York entstanden, sagte Alemani am Mittwoch in Venedig. Von Samstag an bis zum 27. November werden in der von ihr verantworteten Ausstellung „The Milk of Dreams“ mehr als 1500 Arbeiten von 213 Künstlerinnen und Künstlern aus 58 Ländern zu sehen sein. Der Titel geht zurück auf ein Kinderbuch der surrealistischen Künstlerin Leonora Carrington (1917-2011), die darin eine sich durch Imagination ständig neu erfindende magische Welt beschreibt. Daneben sind 80 Länder mit eigenen Pavillons Teil der Biennale, die neben der documenta in Kassel als wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst gilt. Alemani hat zu einem ganz überwiegenden Teil Künstlerinnen eingeladen. Sie begründete dies mit „den größten Talenten“, zudem sei mit Blick auf die Geschichte der Biennale festzustellen, dass die Repräsentanz von Künstlerinnen nie auf einer gleichen Basis erfolgt sei. Mit Blick auf Russland und die Ukraine sagte Alemani, es sei angesichts des Krieges noch schwieriger, über den Sinn von Kunst nachzudenken. Der russische Pavillon bleibt nach Rückzug des künstlerischen Teams leer. (dpa)
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