Performance-Ikone
Kaunas - Eine Ausstellung in der Europäischen Kulturhauptstadt Kaunas präsentiert Werke der international renommierten Künstlerin Marina Abramovic. In der Gemäldegalerie von Litauens zweitgrößter Stadt eröffnete am Mittwoch eine Einzelausstellung der serbischen Performance-Ikone - sie gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen im Kulturhauptstadtjahr. Bis zum 31. Juli widmet sich die Schau „Memory of Being“ dem Schaffen der Künstlerin. Präsentiert werden Arbeiten von Abramovic aus den 1960er Jahren bis heute. Die 75-Jährige zählt zu den weltweit bekanntesten Performance-Künstlern - ihre Arbeiten haben oft für Aufsehen gesorgt. Abramovic war eigens für die Eröffnung der Ausstellung nach Kaunas gereist. „Ich habe noch nie zuvor eine Show in Litauen gemacht, und als ich Jonas Mekas traf, wollte ich schon immer nach Litauen kommen“, sagte sie auf einer Pressekonferenz. „Wir haben uns oft getroffen, weil er in New York lebte. Das erste Mal traf ich ihn 1978.“ Der in dem EU-Land geborene Avantgarde-Filmer Jonas Mekas (1922-2019) galt als einer der einflussreichsten Protagonisten des Experimentalfilms.
Oper als Kulturerbe
Rom - Italien will seine Opernkunst von der Unesco als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkennen lassen. Die nationale Kommission der UN-Organisation votierte am Dienstag dafür, den italienischen Operngesang als Kandidat einzureichen. Kulturminister Dario Franceschini sprach von „einer der authentischsten und ursprünglichsten kulturellen Ausdrucksformen“. Italien ist in der mehr als 500 Beispiele langen Unesco-Liste bislang 15 Mal vertreten, unter anderem durch den Violinenbau von Cremona, die Pizzabäckerei und die Trüffelsuche. Obwohl für viele Italiener Kaffee deutlich mehr zum Alltag gehört als Violinen, Pizzas, Trüffel und Opern, hat es der traditionelle Espresso nicht in den Unesco-Kandidatenstatus geschafft. Nach Angaben der italienischen Unesco-Kommission sei eine Bewerbung des Espresso und dessen Rolle in der Kultur und Gesellschaft zwischen Venedig und Neapel zwar vor den Juroren sehr gewürdigt worden. Auf seine Krönung als Kulturerbe der Menschheit muss der Koffeintrank aber warten.
Willis hört auf
Los Angeles - Hollywood-Star Bruce Willis beendet nach Angaben seiner Familie aus gesundheitlichen Gründen seine Schauspielkarriere. „Als Familie wollten wir mitteilen, dass unser geliebter Bruce einige gesundheitliche Probleme erlebt hat, und dass bei ihm vor kurzem eine Aphasie diagnostiziert wurde, die seine kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt“, hieß es in einer Mitteilung, die unter anderem Willis‘ Töchter Rumer und Scout sowie seine Ehefrau Emma Heming-Willis und seine Ex-Frau Demi Moore am Mittwoch via Instagram teilten. Die Ankündigung kam für die Öffentlichkeit überraschend. Bis vor kurzem hatte Willis noch an zahlreichen Filmprojekten mitgearbeitet, von denen einige noch in diesem Jahr erscheinen sollen. Aphasien sind Sprachstörungen, etwa beim Sprechen, Verstehen, Schreiben oder Lesen, die als Folge verschiedener Erkrankungen auftreten können. Der 1955 im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein als Sohn eines US-Soldaten und dessen deutscher Frau geborene und dann hauptsächlich in den USA aufgewachsene Willis hat seit den 70er Jahren als Schauspieler gearbeitet. Zunächst bekam er vor allem Rollen am Theater und in TV-Serien, bevor er 1988 mit dem Action-Film „Stirb langsam“ den Durchbruch schaffte.
Millionenverlust
Paris - Die Pariser Oper hat zwischen 2020 und 2022 wegen der Pandemie und den Streiks zu Beginn des Jahres 2020 rund 175 Millionen Euro Verluste erlitten. Man hoffe, in den nächsten drei Jahren wieder zu einem finanziellen Gleichgewicht zu gelangen, sagte der deutsche Intendant Alexander Neef am Mittwoch bei der Vorstellung der Saison 2022/2023. Durch einmalige staatliche Sonderhilfen von circa 86 Millionen Euro und Eigeneinnahmen von etwa 70 Millionen blieben noch rund 20 Millionen Euro, die man hoffe, durch weitere Diversifizierung des Publikums abzubauen, präzisierte Neef. Die Perspektive bleibe aber weiter unsicher. Für 2022/2023 stehen 12 Ballett- und Tanzstücke sowie 18 Opern auf dem Programm, darunter 11 Wiederaufnahmen und 7 Neuinszenierungen. So ist etwa von der Britin Deborah Warner „Peter Grimes“ von Benjamin Britten zu sehen, von der Amerikanerin Lydia Steier „Salomé“ von Richard Strauss und von der Argentinierin Valentina Carrasco „Nixon in China“ von John Adams. Neef hat im September 2020 die Leitung der Opéra national de Paris mit den beiden Häusern Bastille und Garnier übernommen. (dpa)
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