Online-Filmfest Locarno ein Erfolg
Locarno - Das schweizerische Filmfest Locarno hat eine positive Bilanz seiner ersten hybriden Ausgabe gezogen. Das Online-Programm habe vom 5. bis 15. August insgesamt 320.000 Besucher verzeichnet, teilte das Festival mit. Dort wurden Lang- und Kurzfilme, Meisterklassen und Interviews angeboten. Die Filme und Events des virtuellen Rahmenprogramms seien 80.000 Mal angesehen worden. Außerdem habe es knapp 6000 Besucher in den erstmals seit dem Corona-Lockdown wieder geöffneten Kinos in Locarno und Muralto gegeben. Die mit je 70.000 Schweizer Franken dotierten Hauptpreise des Festivals gingen erstmals an Filme, die noch nicht abgedreht sind. Geehrt wurden die Filmemacherinnen Lucrecia Martel (Argentinien) für „Chocobar“ und Marí Alessandrini (Schweiz) für „Zahorí“. Die künstlerische Leiterin Lili Hinstin erklärte: „Die überraschenden Reaktionen des Publikums haben uns sehr bewegt und dazu gebracht, über die Zukunft des Kinos nachzudenken. Sie haben gezeigt, dass Kino und Video-on-Demand nicht unbedingt gegensätzlich sein müssen, sondern dass sie nebeneinander bestehen und zusammen Entdeckungen abseits der gewohnten Pfade fördern können.“ Festival-Präsident Marco Solari sagte, man habe ein klares Zeichen der Solidarität mit der Filmindustrie gesetzt. Dank des Online-Programms habe man die Digitalisierung des Festivals vorantreiben können. Die 74. Ausgabe des Locarno Filmfestivals soll vom 4. bis 14. August 2021 am Lago Maggiore stattfinden.
Filmmuseum zieht um
Potsdam - Die Sammlungen des Filmmuseums Potsdam wachsen seit etwa dreißig Jahren an - nun sollen die Kulturgüter in einem neuen Gebäude untergebracht werden. Am Montag wurde der Grundstein für den Archiv-Neubau gelegt, in dem die umfangreichen Bestände der Film- und Kinogeschichte ihren Platz haben sollen. Derzeit sind die Sammlungen nach Angaben des brandenburgischen Kulturministeriums noch beengt auf 3000 Quadratmetern in Potsdam-Bornstedt untergebracht. In dem Neubau soll die Nutzfläche auf 6300 Quadratmeter verdoppelt werden. Zudem befindet sich das Domizil direkt gegenüber der Filmuniversität mit ihrem Forschungs- und Lehrprofil Film. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) erklärte, der Neubau habe nun „endlich die versprochenen modernen Räumlichkeiten“. So erhalte das Filmmuseum mit dem Archiv-Neubau dringend benötigte klimatisierte Magazine sowie Werkstätten und Bearbeitungsräume zur Konservierung. Zudem soll ein öffentlich zugängliches Schaudepot Einblick in das Archiv bieten. Das Gebäude bietet außerdem Platz für Seminarräume und eine Bibliothek mit Lesesaal. Der Bau soll in den kommenden zwei Jahren errichtet werden.
Schrittweise Opernöffnung
Berlin - Der Intendant der Komischen Oper in Berlin, Barrie Kosky, plädiert dafür, bei der Wiederaufnahme des Betriebs in der Corona-Pandemie Schritt für Schritt vorzugehen. Den Senat rief er auf, bis zum Oktober mehr Zuschauerraum möglich zu machen - so wie bei den Kinos. „Dann werden wir sehen, wie das ist, vielleicht mit einem Meter (Abstand) - und dann Vollgas“, sagte er im Inforadio des Rundfunk Berlin-Brandenburgs. Es sei vielleicht etwas heikel, sofort mit Vollgas zu spielen. Sein Ziel ist demnach: sobald wie möglich und sobald es sicher ist, in den Vollbetrieb zu gehen.
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