Alle Gemälde unter einem Dach
Amsterdam - Nach mehr als 130 Jahren sind erstmals alle 15 Olivenhain-Gemälde von Vincent van Gogh gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen. „Dies ist einzigartig“, sagte die Direktorin des Van Gogh Museums, Emilie Gordenker, am Mittwoch in Amsterdam bei der Präsentation der Schau. „Diese wundervollen Gemälde zeigen van Goghs Liebe für die Natur und seinen Glauben an Trost durch die Kunst.“ Diese Werke zählte der Maler selbst zu den besten und wichtigsten aus seiner Zeit in Südfrankreich. Der niederländische Maler (1853-1890) malte die Olivenbäume während seines Aufenthaltes in der psychiatrischen Klinik in Saint-Rémy-de-Provence 1889. Er litt unter Depressionen und befand sich vermutlich in einer schweren Psychose. „In dieser für ihn so schweren Zeit fand er Trost und Halt in der Natur“, sagte Konservatorin Nienke Bakker. Olivenbäume waren für ihn auch ein Symbol der Widerstandsfähigkeit. Rund um die Klinik standen viele Olivenbäume. Die Olivenhain-Gemälde kamen nach dem Tod des Malers zunächst in den Besitz seines Bruders Theo. Heute befinden sie sich in elf Sammlungen vor allem in Europa und den USA. Nach Darstellung des Museums werden sie nur selten oder nie ausgeliehen.
Goldener Löwe für Lebenswerk(e)
Venedig - Die deutsche Künstlerin Katharina Fritsch und die Chilenin Cecilia Vicuña erhalten den Goldenen Löwen der Biennale di Venezia für ihr Lebenswerk. Die Künstlerinnen sollen die Auszeichnung am 23. April zum Eröffnungstag der diesjährigen Kunst-Biennale erhalten. Fritsch ist unter anderem für ihr Werk „Rattenkönig“ (1993) bekannt, eine gigantische Skulptur aus sechzehn schwarzen Ratten, deren Schwänze zu einem Knoten verbunden sind. Die Werke der in Santiago de Chile geborene Installations- und Performancekünstlerin Vicuña fallen in die Praxis des Ökofeminismus. Sie gilt als eine wichtige Stimme der indigenen Kultur Chiles. Die Edition der Kunst-Biennale 2022 läuft unter dem Titel „The Milk of Dreams“ (Die Milch der Träume) bis zum 27. November.
Preisverleihung in Blau-Gelb
Los Angeles - Zahlreiche Stars haben bei den diesjährigen Independent Spirit Awards des Kriegs in der Ukraine gedacht. „Heute stehen wir an der Seite der Menschen in der Ukraine“, sagte Schauspielerin Kristen Stewart am Sonntagabend bei der Filmpreis-Gala in Los Angeles. „Wir stehen für die Hunderttausende Flüchtlinge, die vor diesem Krieg fliehen.“ Zuvor hatten bereits die Moderatoren der Gala, das Schauspieler-Paar Megan Mullally und Nick Offerman, den vom Krieg in der Ukraine „und allen ungerechten Konflikten in der Welt“ betroffenen Menschen ihre „besten Wünsche“ geschickt. „Ich denke, dass wir für alle hier sprechen, wenn wir sagen, dass wir auf eine rasche und friedliche Lösung hoffen.“ Schauspielerin Maggie Gyllenhaal räumte unterdessen mit ihrem Film „The Lost Daughter“ (deutscher Titel: Frau im Dunkeln) gleich mehrere Preise ab, unter anderem als beste Regisseurin. Die Spirit Awards zeichnen Filmproduktionen aus, die nicht mehr als 22,5 Millionen Dollar gekostet haben. Frühere Siegerfilme wie „Moonlight“, „Birdman“ und „12 Years a Slave“ holten jeweils auch den Oscar als bester Film.
Kulturminister*innen wollen helfen
Angers - Die für Kultur zuständigen Ministerinnen und Minister der Europäischen Union haben ukrainischen Journalisten und Künstlern Hilfe zugesichert. Man werde Einrichtungen unterstützen, die sich dazu bereiterklären, diese Berufsgruppen aufzunehmen, damit sie weiter aktiv sein können und eine kreative und freie Meinungsäußerung erhalten bleibe, hieß es in einer am Montag beschlossenen gemeinsamen Erklärung. Deutschlands Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) bezeichnete die Erklärung als wichtiges Signal europäischer Geschlossenheit. „Wir werden Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende wie auch Journalistinnen und Journalisten aus der Ukraine nicht alleine lassen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. (dpa/cld)
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