Kein Karneval der Kulturen
Berlin - Der Berliner Karneval der Kulturen fällt auch in diesem Jahr wegen der Pandemie aus. Normalerweise feiern dann Hunderttausende Menschen auf den Straßen der deutschen Hauptstadt. Bereits zum dritten Mal wird die Veranstaltung, die eigentlich für Mitte Juni geplant war, nun abgesagt. „Die Chancen auf eine pandemiekonforme Austragung zu Pfingsten, ob zentral oder dezentral, schätzen die Verantwortlichen aller Fachrichtungen eher schlecht ein“, teilten die Organisatoren am Dienstag mit. Bereits 2020 war der Karneval der Kulturen, ein buntes interkulturelles Fest mit Umzug, ausgefallen. 2021 hofften die Veranstalter noch, kleinere Veranstaltungen als Ersatz anbieten zu können, aber auch das Modell wurde schließlich abgesagt. Dieses Jahr solle nun genutzt werden, um das Konzept des Karnevals zu überdenken, hieß es. Es solle eine „neue Vision“ entwickelt werden. Ein Sprecher des Berliner Kultursenators Klaus Lederer (Linke) bestätigte die Angaben. Es stimme, dass über eine Neuausrichtung gemeinsam beraten werde. „Covid-19 hat das Leben und die Gesellschaft verändert und auch Berlin ist eine andere Stadt als vor 25 Jahren“, hieß es in der Mitteilung der Veranstalter.
Ozon eröffnet Berlinale
Berlin - Der neue Film des französischen Regisseurs François Ozon soll die diesjährige Berlinale eröffnen. Der Film „Peter von Kant“ nehme auch am internationalen Wettbewerb teil. „Für den diesjährigen Auftakt haben wir einen Film gesucht, der Leichtigkeit und Schwung in unseren trüben Alltag bringen kann“, teilte der künstlerische Direktor Carlo Chatrian am Mittwoch mit. Der Film sei eine freie Interpretation von Rainer Werner Fassbinders Meisterwerk „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“. Ozon („8 Frauen“, „Frantz“) war schon mehrfach bei der Berlinale. In seinem neuen Film spielen Denis Menochet, Isabelle Adjani und Hanna Schygulla mit. Weltpremiere soll dann am 10. Februar in Berlin sein.
documenta fifteen soll stattfinden
Kassel - In diesem Jahr geht die Weltkunstausstellung documenta in Kassel in ihre fünfzehnte Runde - trotz des noch immer weltweit grassierenden Coronavirus. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass die documenta fifteen wie geplant stattfinden wird“, sagte Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Die Schau soll vom 18. Juni bis 25. September dauern. Eine der größten Herausforderungen sei, dass es nur eine kurzfristige Planungssicherheit hinsichtlich der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gebe, erklärte Schormann. „Wir hoffen natürlich mit Blick auf eine Laufzeit im Sommer auf eine möglichst entspannte Situation, um gemeinsam Kunst erleben zu können. Gleichzeitig müssen wir aber in allen Bereichen Lösungen für alle eventuellen Corona-Einschränkungen mitdenken, die auch kurzfristig flexibel an die jeweils akuten Notwendigkeiten angepasst werden können.“ Jörg Sperling vom documenta-Forum sagte, es werde emsig an der documenta und der Umsetzung unter Pandemiebedingungen gearbeitet. „Unter den gegebenen Umständen ist es eine geschickte Lösung, die Ausstellung dezentral über die Stadt verteilt zu planen.“
Musikalische Antwort
Paris - Der belgische Sänger Stromae („Alors On Danse“) hat in den französischen Fernsehnachrichten auf eine Interviewfrage mit einem Lied geantwortet und dabei seine neue Single vorgestellt. Ob die Musik ihm geholfen habe, sich von der Einsamkeit zu befreien, fragte die Journalistin Anne-Claire Coudray den Künstler im Sender TF1 am Sonntag. Stromae begann daraufhin, zu singen: „Ich bin nicht alleine damit, einsam zu sein.“ Es war das erste Mal, dass er seine neue Single „L‘Enfer“ präsentierte. In dem Lied, das auf Deutsch übersetzt „Die Hölle“ heißt, singt Stromae von Suizidgedanken. Es ist bereits die zweite Single, die der 36 Jahre alte Musiker in den vergangenen Monaten veröffentlicht hat. Im Oktober brachte er nach jahrelanger Pause den Titel „Santé“ heraus, der ein Tribut an Arbeiterinnen und Arbeiter ist. Am 4. März soll sein neues Album „Multitude“ erscheinen. (dpa)
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