Eine Friedenshymne wird 50
London - Seit 50 Jahren gilt „Imagine“, John Lennons wohl bekanntester Hit, als Hymne für eine bessere Welt. Am 11. Oktober, einen Monat nach dem gleichnamigen Album, wurde die Single in Großbritannien veröffentlicht. Stevie Wonder, Queen, Lady Gaga und unzählige andere Musiker coverten das Lied bereits. Es wird regelmäßig bei festlichen Veranstaltungen gespielt und ist auch bei traurigen Anlässen zu hören. Die Idee stammt von Lennons Witwe Yoko Ono, die allerdings erst mit großer Verspätung seit 2017 auch als Songwriterin eingetragen ist. Ex-Beatle Lennon hatte sich das zu Lebzeiten gewünscht. Keine Religion, keine Grenzen, kein Besitz; davon singt Lennon in „Imagine“. Der Ex-Beatle räumte später ein, dass die radikalen gesellschaftlichen Ideen in seinem Song eindeutige Parallelen zum Kommunismus hätten. „Das ist praktisch das Kommunistische Manifest, obwohl ich nicht gerade ein Kommunist bin und auch keiner Bewegung angehöre“, sagte der Sänger im Interview dem „Playboy“ - nur wenige Tage, bevor er 1980 von einem Fan vor dem New Yorker Dakota Building, in dem er lebte, erschossen wurde.
Warhol zu ersteigern
New York - Ein Porträt, das der US-Künstler Andy Warhol (1928-1987) einst von seinem Kollegen Jean-Michel Basquiat (1960-1988) malte, könnte bei einer Auktion in New York mehr als 20 Millionen Dollar bringen. Das 1982 entstandene Porträt solle im Rahmen der traditionellen Herbstauktionen im November versteigert werden, teilte das Auktionshaus Christie‘s am Montag mit. Das Werk stamme aus dem Besitz des US-Milliardärs und Kunstsammlers Peter Brant. Warhol und Basquiat prägten in den 80er Jahren die New Yorker Kunstszene mit und waren auch befreundet. Christie‘s will zudem ein Werk des spanischen Malers Pablo Picasso (1881-1973) versteigern. Das 1968 angefertigte „Mousquetaire à la pipe II“ könne um die 30 Millionen Dollar einbringen, hieß es am Dienstag vom Auktionshaus. Außerdem ist ein Werk des französischen Impressionisten Claude Monet (1840-1926) im Angebot. Das 1875 entstandene „Au jardin, la famille de l’artiste“ könne zwischen 12 und 18 Millionen Dollar einbringen. Das Werk sei zuletzt 1984 versteigert worden und seitdem in einer Privatsammlung. Konkurrent Sotheby‘s hat unter anderem ein Mobile des US-Künstlers Alexander Calder (1898-1976) im Angebot, das bis zu 15 Millionen Dollar bringen könnte, und ein Werk des japanischen Künstlers Yoshitomo Nara, das auf rund 12 Millionen Dollar geschätzt wird.
Neuer Bond-Film bricht Rekorde
London - In den ersten drei Tagen nach seinem Kinostart hat der neue James Bond-Film in Großbritannien und Irland bereits Rekorde gebrochen. „No Time To Die“ spülte binnen drei Tagen 25 Millionen Pfund (umgerechnet gut 29 Mio. Euro) in die dortigen Kinokassen, wie der Sender Sky News am Montagabend berichtete. Damit übertraf er dem Bericht zufolge seine Vorgänger „Skyfall“ und „Spectre“ und legte das stärkste Eröffnungswochenende in der jahrzehntelangen Bond-Geschichte hin. International soll der Film Universal Pictures zufolge bereits einen Umsatz von 89 Millionen Pfund (gut 104 Mio. Euro) erzielt haben, obwohl er in China und den USA bislang noch nicht angelaufen ist. Der 163 Minuten lange Film ist der fünfte und letzte Bond-Film mit Craig als Geheimagent 007. Die Suche nach einem Nachfolger für den 53-Jährigen soll erst im nächsten Jahr beginnen, kündigte das Produzentenduo Barbara Broccoli und Michael G. Wilson an.
Strauss-Fassungen veröffentlicht
München - Das Operndrama „Salome“ von Richard Strauss ist eines der berühmtesten Werke des deutschen Komponisten. Nun wurden zwei weitgehend unbekannte Fassungen veröffentlicht. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) in München ist für diesen Schritt verantwortlich. Es handele sich zum einen um die originale „Französische Fassung“ von 1905 und die authentische „Dresdner Retouchen-Fassung“ von 1929/1930, teilte die Akademie am Montag in München mit. Für die französische Fassung hatte Strauss der Mitteilung zufolge auf das von Oscar Wilde auf Französisch verfasste Theaterstück „Salomé“ zurückgegriffen. Er habe die Gesangsstimmen völlig neu geschrieben, um sie an die Sprache dieses Originaltextes anzupassen. Diese ganz anders klingende Fassung liege nun erstmals als Partitur gedruckt vor, berichtete die Akademie. Bei der Dresdner Retouchen-Fassung habe Strauss anstelle der üblichen dramatischen Stimme einen lyrischen Sopran in der Titelrolle eingerichtet. Die Version feierte nach Angaben der Akademie 1930 Premiere, geriet aber in den 40er Jahren in Vergessenheit. Nun stehe sie als interessante Aufführungsoption wieder zur Verfügung. Die von der Richard-Strauss-Forschungsstelle publizierten Notenbände sind Teil des Projektes „Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss“. Aktuell erschienen ist auch eine Neuausgabe der Oper „Elektra“. (dpa)
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