Buchthema: Corona
Kopenhagen - Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen („Erbarmen“, „Opfer 2117“) rechnet wegen der Corona-Krise damit, dass sich die Literaturwelt im nächsten Jahr stark mit Themen wie Pandemien und Erkrankungen beschäftigen wird. „Ich glaube, dass jeder andere Autor außer mir über Corona schreiben wird“, sagte der dänische Schriftsteller vor seinem 70. Geburtstag am Sonntag (2. August) der Deutschen Presse-Agentur. Auch er beschäftige sich in seinen Büchern mit aktuellen Dingen, weshalb er das Coronavirus nicht einfach ignorieren könne. „Aber es ist für mich nicht wirklich ein Thema.“ Die Pandemie stelle jedoch alles in den Schatten: Als er angefangen habe, sein neuntes Buch über den Kommissar Carl Mørck zu schreiben, sei die Corona-Krise noch nicht da gewesen. Jetzt erscheine seine Geschichte verglichen mit den Entwicklungen in der Welt überaus klein.
Kunstdiebe gefunden
Rom - Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben ein deutsches Paar gefasst, das mit der Rückgabe wertvoller Glaskunst an ein Museum in Düsseldorf Geld erpressen wollte. Die historischen Vasen, Gläser und Karaffen seien vor 20 Jahren, im Februar 2000, aus dem Kunstpalast Glasmuseum Hentrich gestohlen worden. Wie die Ermittler aus Turin am Dienstag mitteilten, wollten der 73-jährige Mann und die 63-jährige Frau fünf Gegenstände aus dem 15. und 16. Jahrhundert an das Museum zurückgeben. Dafür hätten sie 200.000 Euro verlangt. Der Mann, der seit langem im Nordwesten Italiens wohnt, hatte ein Treffen in einem Hotel in Alba bei Turin arrangiert, wie die Kunstfahnder weiter berichteten. Dort sollte das Diebesgut übergeben werden. Stattdessen griff die Polizei zu. Auf die Spur des Paares kamen die Italiener den Angaben zufolge, weil die deutsche Botschaft in Rom sie Anfang Juli informiert hatte. Es sei zu einer guten Kooperation der Behörden beider Länder gekommen.
Großer Preis des Deutschen Literaturfonds
Darmstadt - Die Schriftstellerin Felicitas Hoppe wird mit dem erstmals verliehenen Großen Preis des Deutschen Literaturfonds geehrt. Hoppes Romane würden stets ein „besonderes, nicht zuletzt sprachliches Geheimnis bergen“, teilte die Jury zur Begründung am Mittwoch in Darmstadt mit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis ging zum 40. Jahr des Bestehens des Deutschen Literaturfonds aus dem Kranichsteiner Literaturpreis hervor. Er soll am 7. Oktober in Berlin verliehen werden. Weitgereist teile die Büchner-Preisträgerin ihren neugierigen Blick, aufgeschlossen begegne sie der Welt und der Literatur, teilte die Jury mit. „Felicitas Hoppe stellt Fragen an Sein und Wirklichkeit und lässt uns über den Horizont unserer alltäglichen Wahrnehmung hinausblicken.“ Ihrer Leserschaft wie auch ihren Zuhörerinnen und Zuhörern gebe sie immer wieder neue Schlüssel zum Verständnis in die Hand, wenn sie so klug wie amüsant über ihre eigenen wie die Werke anderer Auskunft gebe. „Aufgrund der Vielfalt ihres Werkes, der wachen Wahrnehmung der Autorin, der funkensprühenden Vielschichtigkeit ihres Schreibens spricht die Jury Felicitas Hoppe den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds zu.“ Mit dem Abschied vom Kranichsteiner Literaturpreis zum Großen Preis des Deutschen Literaturfonds und einer deutlichen Anhebung des Preisgeldes von 30.000 auf 50.000 Euro soll dem Literaturfonds zufolge das Signal gesendet werden, dass es sich um ein wichtiges literarisches Ereignis handelt. Er soll auch nicht mehr in Darmstadt, dem Sitz des Fonds, verliehen werden. Ziel des Deutschen Literaturfonds ist es, die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu fördern. (dpa)
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