Visafreiheit für Künstler
London - Mehr als ein halbes Jahr nach dem Brexit hat sich Großbritannien nach eigenen Angaben mit Deutschland und 18 weiteren EU-Staaten auf visafreie Reisen für Musiker und Künstler geeinigt. In diesen Staaten, zu denen auch Frankreich oder Österreich zählen, seien „kurzfristige Tourneen“ ohne Visum oder Arbeitserlaubnis nun wieder möglich, teilte das Kulturministerium in London in der Nacht zum Donnerstag mit. Bei der Dauer der visafreien Einreise gebe es Unterschiede in den einzelnen Staaten, sagte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage. Großbritannien erlaubt seinerseits Aufenthalte von bis zu drei Monaten. Monatelang hatten Künstler wie die Sänger Elton John und Ed Sheeran oder die Schauspieler Ian McKellen und Patrick Stewart die Regierung mit Nachdruck aufgefordert, sich für visafreie Reisen einzusetzen. Auch der neue Dirigent des Royal Philharmonic Orchestra, Wassili Petrenko, hatte vor seinem ersten Auftritt ein Ende des Brexit-Streits gefordert. Petrenko folgt auf den Schweizer Charles Dutoit, zuvor war er Chefdirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Seit dem 1. Januar benötigten Künstler teure Visa für Auftritte in der EU beziehungsweise in Großbritannien. London und Brüssel machen sich gegenseitig für die Situation verantwortlich.
Sie sind zurück
New York/Los Angeles - Tony Bennett und die Popdiva Lady Gaga (35) haben am 95. Geburtstag des legendären Sängers ein zweites gemeinsames Album angekündigt. „Love For Sale“ soll am 1. Oktober erscheinen, schrieb Lady Gaga am Dienstag auf Twitter. Dazu verlinkte sie eine Kostprobe des Songs „I Get A Kick Out Of You“. Die Sängerin erinnerte an das erste Album des Duos, „Cheek To Cheek“, von 2014. Bennett habe sie damals bei der Veröffentlichung gefragt, ob sie eine weitere gemeinsame Platte mit Songs von Cole Porter aufnehmen wollte. Anlässlich des 95. Geburtstags von Bennett hatten die beiden Stars kürzlich zwei letzte gemeinsame Auftritte für den 3. und 5. August in der New Yorker Radio City Music Hall angekündigt. Anfang des Jahres hatte seine Familie mitgeteilt, dass Bennett an Alzheimer erkrankt ist und schon 2016 diagnostiziert wurde. Auf Anraten seiner Ärzte mache der vielfach preisgekrönte Sänger, der mit Welthits wie „I Left My Heart in San Francisco“ berühmt wurde, aber weiter Musik und trete auf.
Schrifsteller für Demokratie
Darmstadt - Rund ein Jahr nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Belarus setzt die deutsche Schriftstellervereinigung PEN ein Zeichen der Solidarität mit der Friedensbewegung in dem Land. Die vom PEN-Zentrum Deutschland neugegründete „Stiftung für die Freiheit des Wortes“ unterstütze die Publikation von Aufzeichnungen, Gedichten und Texten der Freiheitsbewegung mit dem Titel „Stimmen der Hoffnung“, teilte das PEN-Zentrum am Mittwoch in Darmstadt mit. Die zweisprachige Ausgabe des Buches erscheine dort am 9. August. Je zwei Euro pro verkauften Exemplar würden an gemeinnützige belarusische Organisationen gehen. „Mit aufrichtiger Bewunderung erklärt sich das deutsche PEN-Zentrum erneut mit allen Mitgliedern der Demokratiebewegung solidarisch und fordert ein sofortiges Ende der Repressionen in Belarus sowie die Freilassung aller inhaftierten politischen Gefangenen“, teilte PEN-Vizepräsident Ralf Nestmeyer mit. Die Schriftstellervereinigung tritt für die Freiheit des Wortes ein. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Der belarussische Machtapparat von Alexander Lukaschenko geht immer wieder hart gegen Kritiker und Andersdenkende vor. Zuletzt hatte es Razzien gegen unabhängige Medien und Nichtregierungsorganisationen gegeben, bei denen mehrere Menschen festgenommen wurden.
Filmfest Locarno gestartet
Locarno - Mit der Uraufführung des italienischen Actiondramas „Beckett“ mit Hollywoods Jungstar John David Washington in der Hauptrolle begann am Mittwoch das 74. Internationale Filmfestival Locarno. Bis zum 14. August werden 209 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt. Zentrum des Festivals ist der internationale Wettbewerb um den Goldenen Leoparden, den Hauptpreis. 17 Filme aus aller Welt stellen sich dem Jury-Urteil. Zur Eröffnung wurde die französische Schauspielerin Laetitia Casta („Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte“) mit dem „Excellence Award Davide Campari“ für ihren, wie es in der Begründung heißt, „besonderen Beitrag zum zeitgenössischen Kino“ geehrt. Hauptanziehungspunkt des Festivals dürften auch in diesem Jahr die Freiluftaufführungen sein. In der Regel finden dabei bis zu neuntausend Filmfans auf der malerischen Piazza Grande von Locarno Platz. Das unter strikten Hygieneauflagen stattfindende Festival am Schweizer Ufer des Lago Maggiore endet mit der Verleihung des Goldenen Leoparden und der anderen Preise. (dpa/cld)
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