Scherer geht, Ndikung kommt
Berlin - Der Kurator und Kulturmanager Bonaventure Soh Bejeng Ndikung wird neuer Intendant am Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Der aus Kamerun stammende Ndikung wird im Januar 2023 Nachfolger des derzeitigen Intendanten Bernd Scherer, der Ende 2022 altersbedingt ausscheidet. Das Argentinische Tageblatt hatte 2019 die Möglichkeit, Scherer in Buenos Aires zu treffen. Dieser erzählte in dem Gespräch von der Bedeutung seiner Arbeit am Haus der Kulturen der Welt und des „Anthropozän“. Der promovierte Biotechnologe Ndikung, 1977 in Yaoundé geboren, lehrt aktuell an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin. Der Mitherausgeber zahlreicher Publikationen zu Kulturkritik und Ausstellungstheorie war 2015 Mitglied im Kuratorenteam der documenta 14 in Kassel und Athen. In Berlin, wo er studierte und nach einer Station in Frankreich auch wieder lebt, leitet er zudem den Kunstraum Savvy Contemporary. Scherer nannte die Wahl „inhaltlich sowie persönlich absolut überzeugend“. Ndikungs Mut zum Experiment und seine Lust an der Forschung würden der Kultur viele Impulse geben. Das Haus der Kulturen der Welt ist als deutsche Bundeseinrichtung Teil der Gesellschaft, die auch die Internationalen Filmfestspiele Berlin und die Berliner Festspiele mit dem Martin-Gropius-Bau trägt.
Barenboim gedenkt Opfern des Nahostkonflikts
Berlin - Mit seinem „Konzert für Berlin“ will Daniel Barenboim mit der Staatskapelle Berlin an die Opfer des Nahostkonflikts erinnern. „Ich halte sowohl die palästinensische als auch die israelische Staatsbürgerschaft und leide mit beiden Seiten in diesem Konflikt“, erklärte Barenboim am Mittwoch. Bei dem Konzert in der Staatsoper Unter den Linden am 23. Juni spielt der 1997 in Nazareth geborene Geiger Yamen Saadi Max Bruchs Violinkonzert Nr. 1. Auf dem Programm steht auch Beethovens Sinfonie Nr. 5. Die kostenlosen Karten werden über KulturLeben Berlin vergeben, einen Verein, der sozial benachteiligten Menschen den Zugang zur Kultur erleichtern will. „Ich bin zutiefst betroffen über den jüngsten israelisch-palästinensischen Krieg, so wie ich über alle Kriege seit Beginn des Konfliktes 1948 sehr traurig und betroffen bin“, erklärte Barenboim weiter. Bei dem Konflikt seien beide Völker zutiefst davon überzeugt, das Recht zu haben, auf dem gleichen kleinen Stück Land zu leben - am besten jeweils ohne den anderen. Als Palästinenser sei die Wahl von Yamen Saadi als Solist deswegen besonders stimmig: „Wir widmen es den Opfern des Krieges auf beiden Seiten“, erklärte Barenboim über das Konzert.
Ein echter Bowie
Toronto - Ein zufällig in einem Spendenzentrum für Haushaltsgegenstände entdecktes Gemälde von Musik-Legende David Bowie (1947-2016) wird nun in Kanada versteigert. Ein Mann habe das bunte Gemälde, das einen Kopf im Profil zeigt, in dem Örtchen South River nördlich der Metropole Toronto gefunden und für umgerechnet etwa vier Euro gekauft, teilte das Auktionshaus Cowley Abbott mit. Auf der Rückseite entdeckte der Käufer dann eine Unterschrift, die ihn an Bowie erinnerte. Er wandte sich an das Auktionshaus in Toronto. Gemeinsam mit Spezialisten habe man die Echtheit des Werkes bestätigen können, hieß es vom Auktionshaus. Der in London geborene Bowie, der sich neben der Musik immer wieder auch mit Malerei beschäftigte, habe das Gemälde wahrscheinlich Mitte der 90er Jahre angefertigt. Bis zum 24. Juni können Interessierte nun im Internet mitsteigern. Der vom Auktionshaus erwartete Preis von bis zu 12.000 kanadischen Dollar wurde schon zu Beginn der Online-Auktion deutlich überboten. (dpa/cld)
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