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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Schaufenster

Theater im Freien

München - Deutschland sollte nach Ansicht des scheidenden Münchner Kammerspiel-Intendanten Matthias Lilienthal mit Blick auf die Corona-Pandemie deutlich mehr Theatervorstellungen ins Freie verlegen. „Sollte der Bund nicht eine Anschubfinanzierung vorlegen, um Open-Air-Bühnen für freie Gruppen und Stadttheater zu schaffen?“, sagte der 60-Jährige der Deutschen Presse-Agentur anlässlich seines Abschieds aus München. „Open air ist etwas mehr möglich, als in geschlossenen Räumen, das muss zum Bestandteil des Denkens werden.“ Er ist überzeugt, dass das Virus noch länger Thema sein wird. „Ich glaube nicht an ein Wundermittel am 1. Januar 2021.“ Vorbild könnte Südfrankreich sein: „Ich wäre für ein großes Theaterfestival in Deutschland à la Avignon, wo 80 Prozent der Aufführungen Open Air stattfinden.“ Und er schlägt schon gleich einen Ort vor, ein berühmtes Kloster im Süden Münchens: „Andechs würde sich dafür ideal eignen.“ Schließlich habe München mittlerweile so ein Wetter wie Avignon.

Zwei Löwen, zwei Frauen

Venedig - Die britische Schauspielerin Tilda Swinton und die Hongkonger Regisseurin Ann Hui erhalten bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig die Goldenen Löwen für ihre Lebenswerke. Das teilten die Festivalmacher in der Lagunenstadt am Montag mit. Das Kinofestival läuft vom 2. bis zum 12. September. Die 59-jährige Swinton („Orlando“) sei „eine der originellsten und kraftvollsten Darstellerinnen“, die sich mit dem Ausgang des vergangenen Jahrhunderts etabliert habe, lobte Filmfest-Direktor Alberto Barbera. Die Chinesin Hui (73) habe ihr Können in einer langen Karriere in den unterschiedlichsten Filmgenres bewiesen. Sie sei eine der profiliertesten Filmemacherinnen Asiens, stellte Barbera in der Mitteilung heraus. Von ihr stammen Werke wie „Boat People“ (1982) und „Our Time Will Come“ (2017). Beide Preisträgerinnen äußerten sich erfreut. Swinton wurde, ohne die Corona-Krise direkt zu erwähnen, zitiert: Sie sei glücklich, „in diesem Jahr aller Jahre nach Venedig zu kommen, um das unsterbliche Kino“ trotz der Herausforderungen zu feiern.

Deutsch-lettische Opernproduktion

Riga - Lettlands erste Oper „Banuta“ ist vor 100 Jahren erstmals aufgeführt worden - und soll nun in einer deutsch-lettischen Zusammenarbeit neu inszeniert werden. Das Musiktheaterkollektiv „Hauen und Stechen“ will das historische Werk des Komponisten Alfreds Kalnins (1879-1951) gemeinsam mit Mitgliedern der lettischen Theatergruppe „Kvadrifrons“ in einer zeitgenössischen Neuproduktion auf die Bühne bringen. „Banuta“ ist eine romantische Oper und gilt als Symbol der lettischen Klassik. Das Werk ist um die Jahrhundertwende herum entstanden: Das Libretto wurde kurz vor 1905 geschrieben und die Musik am Ende des Ersten Weltkriegs. Seine Weltpremiere feierte das Stück am 29. Mai 1920 in der jungen Republik Lettland, die rund eineinhalb Jahre zuvor ihre Unabhängigkeit vom Russischen Reich proklamiert hatte. Angesichts der Corona-Pandemie werde zunächst eine Videoversion der Produktion erstellt, für nächstes Jahr sei dann eine Aufführung mit Publikum geplant. „Wir führen derzeit ein komplettes Experiment durch, das die Sprache von Theater und Kinematographie kombiniert, und es wird eine Mischung aus Performancekunst, Oper und Kino sein“, sagte „Hauen und Stechen“-Regisseurin Franziska Kronfoth dem Rundfunk am Rande von Proben in Riga. (dpa)

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