Neuer Boden für Kolosseum
Rom - Mit einem ausfahrbaren Holzboden sollen im Kolosseum in Rom Besucher wieder den antiken Kampfplatz der Arena betreten können. Eine Experten-Kommission habe sich für den Vorschlag eines Mailänder Ingenieurbüros entschieden, hieß es bei einer Online-Pressekonferenz des Kulturministeriums. Der Plan sieht vor, dass das derzeit freiliegende unterirdische Areal in der Mitte der Arena mit Holzplatten zugedeckt und bei Bedarf freigelegt werden kann. Italiens Kulturminister Dario Franceschini sprach von einem weiteren Schritt zur Wiederherstellung des ursprünglichen Bildes der Arena. Das Projekt werde dem Erhalt der archäologischen Struktur des Kolosseums helfen. Für die Umsetzung sind 18,4 Millionen Euro vorgesehen. Bis zum Jahr 2023 soll das Vorhaben fertiggestellt sein. Ende Dezember hatte Franceschini dazu aufgerufen, Vorschläge für den Boden in der Mitte des Kolosseums einzureichen. Die Besucher sollten so die Möglichkeit haben, auch in der Arena zu stehen. Lange existierte ein Boden in der Mitte, er wurde jedoch abgetragen, um die Räume darunter sichtbar zu machen.
Broadway-Start in Sicht
New York - Eineinhalb Jahr nach dem Corona-Lockdown sollen die Shows am New Yorker Broadway am 17. September wieder starten. Der Ticket-Verkauf für die Theaterstücke und Musicals begann am gestrigen Donnerstag, teilte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo mit. Die Säle könnten dann wie vor der Krise mit einer Kapazität von 100 Prozent genutzt werden. „Der Broadway ist ein wesentlicher Bestandteil der Identität und Wirtschaft unseres Staates und wir freuen uns, dass die Vorhänge wieder aufgehen werden“, so Cuomo.
Virtuelle Lesungen
Buenos Aires - Auf dem YouTube-Kanal des Goethe-Instituts Buenos Aires sind nun die ersten Videos der virtuell veranstalteten Lesungen mit spanischen Untertiteln zu finden. Seit letztem Jahr fanden online Gespräche mit deutschen Schriftstellern und Autorinnen statt, deren Werke sich vor allem um das Thema „Krisen, Wandel, Zukunft“ kreisen. Als Projekt der Goethe-Institute und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) Südamerika, wurde unter anderem Juan Sebastian Guse, deutscher Autor mit argentinischen Wurzeln, eingeladen, um aus seinen Büchern „Miami Punk“ und „Lärm und Wälder“ zu lesen. Die Videos der Schriftsteller*innen Julia von Lucadou sowie David Wagner sind bereits mit spanischen Untertiteln ausgestattet - so kann deutsche Literatur auch an argentinische Freunde und Familie weitergetragen werden.
Stille Spielzeit
Berlin - Wegen den bis Ende Juni gültigen Hygieneregelungen der bundesweiten Corona-Notbremse werde das Haus für das Publikum in dieser Spielzeit nicht mehr öffnen, teilte die Komische Oper am Montag mit. Ausnahmen seien voraussichtlich zwei Vorstellungen der Neuproduktion „Der ‚Zigeuner‘baron“ voraussichtlich Ende Juni als Teil des Berliner Pilotprojektes „Perspektive Kultur“. Geplant ist auch ein Sinfoniekonzert als Stream am 18. Juni. Die Proben für Neuproduktionen und Wiederaufnahmen für die Spielzeit 2021/2022, die am 29. August eröffnet wird, liefen weiter. Das vollständige Programm soll am 22. Juni veröffentlicht werden.
„Lucerne“ mal anders
Luzern - Das Lucerne Festival für klassische Musik am Vierwaldstättersee in der Schweiz hat vor dem Start in diesem Sommer eine neue Ära eingeleitet. Die Macher wollen junge Talente und zeitgenössische Musik noch stärker fördern und in digitale Angebote investieren, wie die Verantwortlichen am Mittwoch in Luzern mitteilten. Sie kündigten neben dem vierwöchigen Sommerfest, einem der bedeutendsten Orchesterfestivals der Welt, weitere Kurzfestivals an, darunter eines für zeitgenössische Musik, „Lucerne Festival Forward“, das erstmals in diesem November stattfinden soll. Im Mai 2023 soll ein neues Klavierfest starten, das der Pianist Igor Levit gestaltet. Das Sommerfestival findet dieses Jahr vom 10. August bis 12. September statt. Für große Konzerte werden maximal 1.000 Karten verkauft, um Abstandsregeln im Zuschauerraum einhalten zu können. Auf Pausen wird verzichtet, um unnötige Bewegungen zu vermeiden. Geboten werden rund 87 Sinfonie- und Kammerkonzerte sowie Rezitale und Kinder- und Familienkonzerte. Weltweit gebe es kein anderes Festival, das innerhalb von vier Wochen eine derartige Fülle von Weltklasseorchester anbieten könne, meinte Intendant Michael Haefliger. Das Motto ist „verrückt“. Schließlich sei das Heraustreten aus dem Normalzustand die Voraussetzung aller Kreativität, meinte Haefliger. Unter anderem sollen Komponisten gefeiert werden, die einst für verrückt erklärt wurden, darunter Robert Schumann und Ludwig van Beethoven. (cld/dpa)
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