Klimt-Werk wieder daheim
Wien - Eines von Gustav Klimts letzten Werken ist erstmals nach 101 Jahren wieder in der Heimatstadt des Jugendstilkünstlers zu sehen. Die „Dame mit Fächer“ war unter fragwürdigen Umständen aus Österreich ausgeführt worden und aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun steht sie im Zentrum einer kleinen Ausstellung zu Klimts Spätwerk, die am Mittwoch im Wiener Belvedere präsentiert wurde. Für die befristete Leihgabe sicherte die Republik dem anonymen Besitzer rechtliche Immunität zu. Das Porträt der unbekannten Frau mit nackter Schulter vor einem lebhaften Hintergrund von Vögeln und Blumen stand nach dem Tod von Klimt im Februar 1918 als eines von zwei unvollendeten Gemälden in seinem Atelier. Zwei Jahre später wurde es in Wien ausgestellt. Danach nahm das Werk verschlungene Pfade.
Rekord-Versteigerung
London/Southampton - Ein Werk des britischen Streetart-Künstlers Banksy ist am Dienstag für 16,8 Millionen britische Pfund in London versteigert worden. Abzüglich Gebühren soll der Erlös nun der Universitätsklinik in Southampton im Süden Englands und anderen Organisationen des englischen Gesundheitsdienstes NHS zugutekommen, wie auf der Webseite des Auktionshauses Christie‘s am Dienstag zu lesen war. Es ist der höchste Betrag, der bisher für ein Banksy-Werk erzielt wurde. Banksy hatte das einen Quadratmeter große Bild mit dem Titel „Game Changer“ im vergangenen Jahr an die Klinik geschickt und sich für deren Einsatz in der Coronavirus-Pandemie bedankt. Darauf zu sehen ist ein kleiner Junge in einer Latzhose, der mit einer Krankenschwester-Puppe spielt, die ihren Arm wie Superman im Flug ausstreckt. Dahinter ist ein Papierkorb zu sehen, in dem Figuren von Batman und Spiderman liegen.
Aufwendig inszeniert
Paris - Der Deutsche Tobias Kratzer gilt als eines der größten Regie-Talente seiner Generation. Nun feiert der 41-Jährige mit „Faust“ des französischen Komponisten Charles Gounod (1818-1893) seine erste Inszenierung an der Pariser Oper Bastille. Wegen der Corona-Krise wird die über dreistündige Inszenierung im französischen Fernsehen übertragen. Kratzer ist bekannt für seine spektakulären Opern- und Schauspielinszenierungen. 2019 inszenierte er die Wagner-Oper „Tannhäuser“ bei den Bayreuther Festspielen, 2020 wurde er mit dem „Oper! Award“ als bester Regisseur ausgezeichnet. Aus dem „Faust“ von Gounod hat er eine markante und spannende visuelle Version gemacht. Er lässt Faust über die brennende Notre-Dame fliegen, im schnellen Galopp durch das Vergnügungsviertel Pigalle reiten und Mephisto U-Bahn fahren. Ein Teil der Bilder wurde mit Drohnen-Kameras aufgenommen. An einem so großen Haus wie der Bastille-Oper zu arbeiten sei im Grunde gar nicht so viel anders als an anderen Häusern, sagte er. Die Vorbereitungen seien nur umfassender. Gounods „Faust“ nach dem Libretto von Jules Barbier und Michel Carré basiert auf dem „Faust I“ von Johann Wolfgang von Goethe.
Filmparadies Griechenland
Athen - Für Filme wie „Alexis Sorbas“, „Corellis Mandoline“ und den Taucher-Kultfilm „Im Rausch der Tiefe“ ist Griechenland berühmt - doch sie alle liegen Jahrzehnte zurück. Lange vermieden Filmemacher das südeuropäische Land. Zu kompliziert die Bürokratie, auch Subventionen gab es kaum. Das ist nun anders. Ein Gesetz aus dem Jahr 2017 beschert Griechenland derzeit einen wahren Film-Boom, heißt es bei der griechischen Filmkommission. Der Staat bietet Subventionen in Höhe von 40 Prozent der Produktionskosten, sofern ein griechischer Produzent an dem Vorhaben beteiligt ist. Im laufenden Jahr sollen in Griechenland mindestens 18 Filme gedreht werden, manche mit höchst prominenter Besetzung, wie griechische Medien berichten. Erwartet werden unter anderem Schauspieler wie Daniel Craig, Tom Hanks, Léa Seydoux und Jamie Lee Curtis sowie Regisseur David Cronenberg. „In den vergangenen drei Jahren hatten wir durch das neue Gesetz fast 500 Anfragen“, sagte Venia Vergou von der griechischen Filmkommission (Ekome) der Deutschen Presse-Agentur. Rund 100 Filme wurden gedreht und mehr als 97 Millionen Euro flossen so nach Griechenland. „Mit 40 Prozent der Produktionskosten geben wir europaweit die meiste Unterstützung - nur Malta bietet ebenso viel.“ (dpa)
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