Die Neunte online
Hamburg - Beethovens 9. Symphonie zum Jahreswechsel aufzuführen, ist eine jahrzehntealte Tradition der Symphoniker Hamburg. Ausgerechnet im Beethoven-Jahr ist coronabedingt undenkbar, Schillers "Freude schöner Götterfunken" zu singen. Die Symphoniker Hamburg präsentieren daher an Silvester um 16.00 Uhr (14 Uhr arg. Zeit) in der Laeiszhalle das von Chefdirigent Sylvain Cambreling geleitete Projekt "Beethovens 9. Symphonie. Eine Symphonie ohne Chor. In drei Sätzen und einer Aktion", wie sie am Montag mitteilten. Die ersten drei Sätze werden wie im Original gespielt; der vierte Satz, der eigentlich Chor- und Solisten-Gesang enthält, verwandelt sich in eine musikalisch-theatrale Aktion, inszeniert von Theater- und Opernregisseur Christoph Marthaler. Das Konzert wird auf www.symphonikerhamburg.de kostenlos übertragen.
Claude Brasseur gestorben
Paris - Der französische Schauspieler Claude Brasseur ("Frühstück bei Monsieur Henri") ist tot. Er sei am Dienstag im Alter von 84 Jahren gestorben, berichtete seine Agentur Time Art in Paris und bestätigte damit französische Medieninformationen. Der aus einer traditionsreichen Schauspielerfamilie stammende Brasseur arbeitete für den Film und das Fernsehen. Im Laufe von rund 60 Jahren habe er über 110 Filme gedreht, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Brasseur, der 1936 als Claude Espinasse bei Paris geboren wurde, arbeitete mit Kinogrößen wie Jean-Luc Godard, Costa-Gavras oder François Truffaut. Als sich Sophie Marceau in Claude Pinoteaus "La Boum - die Fete" 1980 als verliebter Teenager in die Herzen des Kinopublikums spielte, war Brasseur als ihr Vater auf der Leinwand zu sehen.
Wagner-Festspiele auf Prüfstand
Berlin/Bayreuth - Der Bund will als einer der großen Gesellschafter die Strukturen der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth überprüfen. "Wenn man Schwierigkeiten erkennt, sollte man die Lösung nicht auf die lange Bank schieben", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. " Auch die Bayreuther Festspiele würden zu einem Großteil mit Steuergeldern finanziert. "Da muss man einfach fragen: Wird die Bringschuld eines national und international bedeutsamen Opernfestivals eingelöst? Sind die Strukturen geeignet, damit ein Höchstmaß an künstlerischer Leistung erbracht werden kann?" Der Bund hält wie Bayern und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth 29 Prozent der Anteile an der Bayreuther Festspiele GmbH. Die Stadt ist mit den restlichen 13 Prozent dabei.
Jürgen Marschall gestorben
Augsburg - Jürgen Marschall, Puppenschnitzer und Geschäftsführer der Augsburger Puppenkiste, ist tot. Wie das deutsche Marionetten-Theater am Montag bestätigte, starb der 62-Jährige am Donnerstag nach langer, schwerer Krankheit. Zunächst hatten mehrere Medien berichtet. Als Enkel von Puppenkisten-Erfinder Walter Oehmichen lernte Jürgen Marschall in den Neunzigerjahren das Puppenschnitzen von seiner Mutter Hannelore Marschall-Oehmichen. Sie hatte weltberühmte Figuren wie Jim Knopf, Lukas der Lokomotivführer oder Urmel aus dem Eis geschaffen. Nach ihrem Tod im Jahr 2003 übernahm Jürgen Marschall die Puppenwerkstatt.
Antike "Snackbar"
Rom - Archäologen haben im italienischen Pompeji einen intakten Tresen in einer antiken Imbissbude aus der Zeit des Untergangs der Stadt ausgegraben. Die "Snack Bar", wie sie das Museum bezeichnete, sei eine der ältesten in Pompeji, teilte der Parco Archeologico am Samstag mit. Ein Thermopolium ist eine römische Gaststätte. Der Tresen war schon 2019 in Teilen ausgegraben worden. Bei den Arbeiten fanden die Experten auch Essensreste und Knochen von Menschen und Tieren, die in der Antike Opfer der Vulkan-Katastrophe am Golf von Neapel wurden. Der gelb bemalte Tresen ist mit Bildern von Tieren, der Darstellung einer Alltagssituation und dem Abbild einer Nereide, einer Nymphe des Meeres, auf einem Seepferdchen, verziert. Die abgebildeten Enten und ein Hahn waren wohl Tiere, die in der Verkaufsstätte geschlachtet und verkauft wurden. Auch ein Witzbold schien sich an dem Tresen seiner Zeit zu schaffen gemacht zu haben. "Nicias schamloser Scheißer" ist wörtlich übersetzt neben einem der Gemälde in Latein eingeritzt. Nicias könnte zum Beispiel der Ladenbesitzer gewesen sein. Pompeji war bei Ausbrüchen des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus untergegangen.
"Wonder Woman 1984" wird fortgesetzt
Berlin - Kurz nach der Premiere von "Wonder Woman 1984" hat die Filmproduktionsfirma Warner Bros. bestätigt, dass es noch einen dritten Teil der Serie um Superheldin Diana Prince geben wird. Das berichtete das Branchenblatt "Variety" am Sonntag. Sowohl Regisseurin Patty Jenkins als auch Hauptdarstellerin Gal Gadot (Foto) würden für den Abschluss der Trilogie zurückkehren, teilte Toby Emmerich, der Vorsitzende der Warner Bros. Pictures Group, dem Magazin mit. Wegen der Corona-Pandemie war der Kinostart von "Wonder Woman 1984" mehrmals verschoben worden, zuletzt auf den 25. Dezember. Der erste Film "Wonder Woman" mit Gadot, Chris Pine und Robin Wright war 2017 ein großer Kinohit. Wann der dritte Teil erscheinen soll, steht noch nicht fest. (dpa)
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