Angriff auf Berliner Kunstobjekte
Berlin - Die Berliner Polizei sucht im Fall der beschädigten Kunstwerke auf der Museumsinsel nach Zeugen. „Es wird in alle Richtungen ermittelt“, sagte ein Sprecher am Mittwoch zu Berichten, dass ein Verschwörungstheoretiker eine Rolle spielen könnte. Die Spekulationen seien der Polizei bekannt. Nähere Informationen zu dem Fall gab es zunächst nicht. Die Polizei kündigte eine Mitteilung an. Die Beschädigungen haben sich nach den Medienberichten bereits am 3. Oktober ereignet. Dabei gehe es um rund 70 Objekte im Pergamonmuseum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie und an anderen Standorten. Sie seien mit einer öligen Flüssigkeit bespritzt worden. Nach Angaben der „Zeit“ handelt es sich um einen „der umfangreichsten Angriffe auf Kunstwerke und Antiken in der Geschichte Nachkriegsdeutschlands“. Darunter seien ägyptische Sarkophage, Steinskulpturen und Gemälde des 19. Jahrhunderts. Die Flüssigkeit habe darauf sichtbare Flecken hinterlassen. Die Vorfälle sollen sich am Tag der Deutschen Einheit zugetragen haben und bislang nicht öffentlich gemacht worden sein. Ob dieser Tag absichtlich gewählt wurde, war zunächst unklar. Ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung sei eingeleitet worden.
„Ärzte“ sorgen sich um Kulturszene
Berlin - Die Berliner Punkband die Ärzte sorgt sich um die Zukunft der Kulturszene in der Coronakrise. Veränderungen seien schwer abzusehen und eine Frage der Zeit. „Wenn das noch zwei Jahre geht, wird es keine Clubs mehr geben“, sagte Gitarrist Farin Urlaub der Deutschen Presse-Agentur in Berlin zu der Veröffentlichung des neuen Albums „Hell“ an diesem Freitag. „Dann wüsste ich nicht, wo der Nachwuchs herkommen soll. Auf welcher Bühne soll der dann groß werden?“ Die Ärzte hatten bereits mit einer Spendenaktion um Unterstützung für Berliner Clubs geworben. „Eine Welt ohne Kultur, in der möchte ich nicht leben müssen“, sagte Farin nun. Bassist Rodrigo Gonzalez kann sich eine Veränderung der Musikszene vorstellen. „Vielleicht wird es wieder so wie früher in den 80ern. Da hat man viel in der Provinz gespielt, so kleinere Dinge wie Freies Haus der Jugend, Jugendzentrum“, erinnerte sich Gonzalez. „Vielleicht geht es wieder dahin, weg von den Club in den Großstädten, in den Zentren, wo internationale Bands spielen.“
„Opus Klassik“-Preise verliehen
Berlin - Die Geigerin Anne-Sophie Mutter und der Sänger Jonas Kaufmann sind Preisträger des diesjährigen Opus Klassik. Die Auszeichnungen wurden am Sonntag in Berlin vergeben. Eine neunköpfige Jury aus Vertretern von Plattenfirmen, Veranstaltern und Musikverlagen hatte zuvor Preisträger in 25 Kategorien bestimmt. Die Auszeichnung wird getragen vom Verein zur Förderung der Klassischen Musik. Mutter wurde als „Instrumentalistin des Jahres“ geehrt, Kaufmann für sein Album „Wien“ in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“. Weitere Preisträger sind die Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla, der Tenor Daniel Behle sowie die Sopranistin Diana Damrau für ihre Einspielung von Richard Strauss‘ „Vier letzte Lieder“. Die Mezzosopranistin Elīna Garanča und die Sopranistin Marlis Petersen wurden als beste Sängerinnen geehrt, der Pianist Igor Levit ist „Bestseller des Jahres“ für die Einspielung aller Beethoven-Klaviersonaten. Preise waren zudem vorgesehen für die Blockflötistin Dorothee Oberlinger, den Komponisten Detlev Glanert sowie das Vision String Quartet und das Ensemble Resonanz als Orchester des Jahres. Zu den besten Nachwuchskünstlern gehören die Sopranistin Elsa Dreisig, der französische Tenor Benjamin Bernheim, die belgische Klarinettistin Annelien van Wauwe und die britische Pianistin Isata Kanneh-Mason. Der zum dritten Mal verliehene Preis war im Zuge der Abschaffung der Echo-Preise von Plattenfirmen, Konzertveranstaltern und Musikverlagen aus der Klassikbranche ins Leben gerufen worden.
(dpa)
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