Claudia Roth kritisiert Intendantengehälter
Berlin - Medienstaatsministerin Claudia Roth hat sich kritisch zur Höhe von Intendantengehältern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geäußert. Die Grünen-Politikerin sagte der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag): „Für deren Jahresgehälter von teilweise über 400.000 Euro gibt es völlig zu Recht kein Verständnis. Wenn ein Intendant mehr als der Bundeskanzler verdient, besteht eine Schieflage – erst recht im Verhältnis zu dem, was die Redakteurinnen und Redakteure sowie insbesondere auch die zahlreichen freien Journalistinnen und Journalisten bei ARD, ZDF und Deutschlandradio verdienen.“ Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht seit Monaten verstärkt in der Kritik - ausgelöst durch Filz-Vorwürfe beim ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Die Höhe der Intendantengehälter ist seit Jahren immer wieder Debattenthema auch unter Politikern. In Deutschland bezahlen Haushalte und Firmen derzeit monatlich 18,36 Euro Rundfunkbeitrag. Dieser ist für die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Medienregulierer vorgesehen. Jährlich kommen so mehr als acht Milliarden Euro zusammen.
Stefan Bachmann wird Chef des Wiener Burgtheaters
Wien - Der Intendant des Schauspiel Köln, Stefan Bachmann, wechselt 2024 an die Spitze des Wiener Burgtheaters. Das gab die österreichische Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer am Mittwoch bekannt. Der 56 Jahre alte Schweizer Regisseur und Theatermanager löst in Wien den Österreicher Martin Kušej (61) ab. Mayer zollte Kušej Respekt dafür, die traditionsreiche Bühne durch die schwierige Corona-Phase geführt zu haben. „Dass heute trotzdem eine andere Person neben mir sitzt, liegt einfach daran, dass mich Bachmann im Bewerbungsverfahren herausragend überzeugt hat“, sagte sie bei einer Pressekonferenz. Bachmann sei der Richtige, um das Publikum in einer Zeit voller Unsicherheiten wieder in das Theater zu holen, sagte sie. Der 56-jährige Bachmann ist als Regisseur mit dem Burgtheater vertraut. Er präsentierte dort in der Vergangenheit preisgekrönte Inszenierungen, unter anderem Elfriede Jelineks „Winterreise“ (2012). Mit Produktionen an verschiedenen Bühnen wurde er mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen, zuletzt 2021 mit Max Frischs „Graf Öderland“, das er für das Theater Basel und das Münchner Residenztheater erarbeitet hatte. Kušej war 2019 von der Spitze des Bayerischen Staatsschauspiels in München nach Wien gewechselt. Seine Pläne eines offenen, internationalen Theaters konnte er wegen der Corona-Schließungen nur teilweise umsetzen und hatte mit Besucherschwund zu kämpfen.
Briefe der Schriftstellerin Karen Blixen versteigert
Kopenhagen - Mehrere handgeschriebene Briefe der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen („Jenseits von Afrika“) sind in Dänemark versteigert worden. Ein Brief, den die Autorin 1918 von ihrer Kaffeefarm in Nairobi aus an ihre Mutter schrieb, kam bei einer Online-Auktion am Donnerstag vergangener Woche für umgerechnet knapp 4900 Euro unter den Hammer, wie das Auktionshaus Bruun Rasmussen berichtete. Ein Brief, den Blixen an ihren Geliebten Denys Finch Hatton schrieb, und einer, den sie von ihm erhielt, brachten zusammen umgerechnet knapp 7400 Euro ein. Zwei weitere Briefe wurden für 3500 Euro versteigert. Außerdem kamen mehrere Fotografien der Schriftstellerin unter den Hammer. Blixen (1885-1962) hatte in ihrem autobiografischen Roman „Jenseits von Afrika“ von ihrem Leben als Kaffeefarmerin in Kenia berichtet. Die Geschichte, die unter anderem von ihrer großen Liebe zu dem britischen Aristokraten Finch Hatton und ihren gemeinsamen Erlebnissen in dem afrikanischen Land handelt, wurde Mitte der 1980er-Jahre mit Meryl Streep und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt. (dpa)
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