Guggenheim Museum zeigt Werke von Gego
New York - Die 1994 gestorbene deutsch-venezolanische Künstlerin Gertrud Goldschmidt, bekannt als Gego, wird posthum mit einer großen Ausstellung im New Yorker Guggenheim Museum geehrt. Rund 200 Werke der 1912 in Hamburg geborenen Künstlerin sollen im kommenden Jahr zwischen März und September in der berühmten Rotunde des Museums zu sehen sein, teilte das Museum am Montag mit. Darunter seien Zeichnungen, Skulpturen und Drucke aus den 1950er bis hin zu den 1990er Jahren. Gego war vor allem mit abstrakten Zeichnungen und mit Draht verknüpften Skulpturen berühmt geworden.
Nacht der Tempel
Buenos Aires - Die religiöse und kulturelle Vielfalt von Buenos Aires sind legendär: Am morgigen Samstag, 3. Dezember, öffnen ab 20 Uhr bis Mitternacht mehr als 80 Kirchen und Tempel verschiedener Glaubensrichtungen ihre Pforten für die lange „Nacht der Tempel“. Die Gemeinden gewähren Einblicke in ihre historisch und architektonisch oft bedeutsamen Gebäude und stellen ihre verschiedenen Traditionen und Bräuche vor. Präsentiert werden typische kulinarische Spezialitäten sowie künstlerische und spirituelle Angebote, darunter Konzerte, Ausstellungen und Meditationskurse. Eingeleitet wird die lange Nacht um 19.30 Uhr auf dem Manuel-Belgrano-Platz (Juramento und Vuelta de Obligado) mit einer „Misa Criolla“ (Kreolische Messe). Angeboten werden auch zehn geführte Touren u.a. in Belgrano, Centro und Palermo. Infos auf www.lanochedelostemplos.com
72 Benin-Bronzen gehen an Nigeria zurück
London - Das kleine Londoner Horniman Museum gibt 72 Benin-Bronzen an Nigeria zurück. Das Museum überreichte am Montag zunächst sechs Objekte und ernannte die nigerianische Regierung offiziell zur Eigentümerin auch der übrigen Kunstschätze. Diese bleiben aber als Leihgaben zunächst weiterhin in London, wie ein neuer Vertrag regelt. Die Benin-Bronzen stammen größtenteils aus britischen Plünderungen im Rahmen einer Strafexpedition 1897 gegen das Königreich Benin im heutigen Nigeria. Andere Benin-Bronzen sind im Besitz deutscher Museen - noch. Die Regierungen von Deutschland und Nigeria haben die Eigentumsübertragung vereinbart. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat bereits das Eigentum seiner Objekte an Nigeria übertragen. Dem Berliner Beispiel wollen andere Museen folgen.
„Der fliegende Holländer“ im Kinderzimmer
Berlin - Im sicheren Hafen kann sich kaum ein Bühnenstück in der Komischen Oper Berlin wähnen. Am vergangenen Sonntag war „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner (1813-1883) an der Reihe. Regisseur Herbert Fritsch ist für überdrehte Inszenierungen bekannt. Zuletzt wurde sein „Don Giovanni“ an der Komischen Oper gefeiert. Der Holländer (Günter Papendell) kommt in dieser Inszenierung als eine rothaarig-wirre Version irgendwo zwischen der Comic-Variante von Captain Hook und Johnny Depps Captain Jack Sparrow aus „Fluch der Karibik“ daher. Die Besatzung ist eine Mischung aus Walking Dead und Michael Jacksons „Thriller“. Fritschs betörend buntes Bühnenbild gleicht einem Kinderzimmer. Ein übergroßes Spielzeugschiff schaukelt mit rotem Segel über die Bühne. Der Regisseur umschrieb seinen Ansatz so: „Der Mythos um Richard Wagner und seine Werke ist von gnadenlosem Ernst überfrachtet. Ich wollte den Wagner ins Kinderzimmer zurückholen.“ Das ist gelungen. (dpa/ka)
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