40 Jahre „Africa“
Berlin - Vier Jahrzehnte auf dem Buckel, aber doch kein bisschen oll: Noch heute stehen auf kaum einer Party - ob Ü50-Sause oder Studentenfete - die Füße still, wenn mit der Zeile „I hear the drums echoing tonight“ einer der größten Hits der 1980er seinen Anfang nimmt: „Africa“ von der US-Rockband Toto. Mit seiner eingängigen Hook, dem melancholischen Dada-Text, den mitreißenden Drums, dem smoothen Jam, den Marimba- und Kalimba-Sounds, dem unwiderstehlichen Schlagzeug-Break, den versunkenen Synth-Flächen und jenem hymnischen Refrain hat sich der Song über die Jahrzehnte trotz mehrerer anderer Top-Ten-Hits wie „Rosanna“ zum Aushängeschild der Band entwickelt. Vor 40 Jahren erscheint das 4:55-Minuten-Stück zuerst als letztes Lied auf dem Grammy Album „IV“ und wird später die erfolgreichste Single von Toto. „Ein weißer Junge versucht, ein Lied über Afrika zu schreiben“, erzählte der bereits gestorbene Schlagzeuger und Co-Writer Jeff Porcaro. „Aber da er noch nie dort war, kann er nur erzählen, was er im Fernsehen gesehen hat, oder woran er sich erinnert.“ Erst in den späten 1990ern besuchen Toto dann den Kontinent und spielen ihren Song in Südafrika.
documenta-Kunstwerk abgebaut
Kassel - Das Werk ist nicht mehr zu sehen, die Debatte ist deshalb aber nicht beendet: Eine heftig kritisierte Installation auf der documenta fifteen in Kassel wurde erst verhüllt und am Dienstagabend abgebaut. Nun werden die Rufe nach einer Aufarbeitung des Eklats immer lauter. Das Internationale Auschwitz Komitee hatte zuvor zum Dialog mit den Künstlern aufgerufen. „Es wird höchste Zeit im Rahmen dieser documenta ein Gespräch zu beginnen, die Künstler zu hören, aus welcher Weltsicht diese Bilder so entstanden sind und seitens der documenta öffentlich zu erklären, warum diese Bilder hier auf Widerstand und Ablehnung stoßen“, erklärte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, am Dienstag. Derzeit verfolgten Überlebende des Holocaust die „desolaten Entwicklungen“ um die documenta „mit Fassungslosigkeit und Resignation“, so Heubner. Den politisch und künstlerisch Beteiligten warf Heubner vor, bei der Vorbereitung der Schau eine „Gesprächsunfähigkeit“ an den Tag gelegt zu haben, die „zu einer mittlerweile total verfahrenen und würdelosen Situation“ geführt habe, „die tragischerweise nichts anderes hervorbringen wird als neue antisemitische und antiisraelische Klischees in den Köpfen vieler Menschen: Die Juden als ewige Störenfriede und Miesmacher der documenta 15“.
Albrecht-Dürer-Ausstellung
Chantilly - Mit über 200 Werken zeigt das Schloss Chantilly eine der bedeutendsten Albrecht-Dürer-Ausstellungen Frankreichs. Die bis zum 2. Oktober dauernde Schau präsentiert ein fast vollständiges Panorama des Schaffens des berühmten deutschen Renaissance-Künstlers (1471-1528). Neben seinen Meisterwerken „Die Melancholie“ und „Der heilige Hieronymus im Studierzimmer“ sind viele seiner Zyklen wie „Die Apokalypse“, „Leben der Jungfrau“ und „Die Große Passion“ zu sehen. Dürer zählte mit seinen Kupferstichen, Holzschnitten, Zeichnungen und Gemälden zu den bedeutendsten Vertretern der Renaissance und galt schon zu Lebzeiten als Universalgenie. Das Schloss von Chantilly liegt rund 50 Kilometer nordöstlich von Paris.
1200 Jahre alte Moschee entdeckt
Tel Aviv - Israelische Archäologen haben drei Jahre nach der Entdeckung einer mindestens 1200 Jahre alten Moschee in der Negev-Wüste im Süden des Landes eine zweite ganz in der Nähe gefunden. Bei den Überresten handle es sich erneut um eine der ältesten bekannten Moscheen weltweit, teilte die israelische Altertumsbehörde am Mittwoch mit. Auch sie sei „ein einzigartiger Fund“ und vor rund 1200 Jahren in der Beduinenstadt Rahat erbaut worden. Die rechteckige Moschee mit einer halbkreisförmigen Gebetsnische wurde demnach vermutlich von mehreren Dutzend Anwohnern genutzt. Sie sei mit Keramiken dekoriert, die aus dem 7. oder 8. Jahrhundert stammten, zitierte die „Times of Israel“ die an der Ausgrabung beteiligte Archäologin Elena Kogan-Zehavi. Die 2019 gefundene Moschee habe hingegen keinerlei Artefakte enthalten. Die Archäologen legten nach Angaben der Altertumsbehörde auch Anwesen aus der frühislamischen Zeit sowie ein luxuriöses Bauernhaus aus byzantinischer Zeit frei. Darin lebten den Archäologen zufolge wahrscheinlich wohlhabende, christliche Bauern. Die Ausgrabungen spiegelten den Übergang vom Christentum zum Islam in der Gegend wider. (dpa/cld)
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