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San Martín und die Gegenwart

Regierung und Opposition beziehen sich auf Nationalheld

Alberto Fernández
Alberto Fernández beim Regiment der berittenen Grenadiere. (Foto: Presidencia)

Buenos Aires (AT/mc) - „Es gibt kein Beispiel, das tugendhafter wäre.“ Mit diesen Worten charakterisierte Präsident Alberto Fernández General José de San Martín. Der Todestag des argentinischen Nationalhelden jährte sich am Montag zum 150. Mal. Beim Regiment der berittenen Grenadiere im Buenos-Aires-Stadtteil Palermo erinnerte Fernández aber auch daran, dass San Martín zum „Opfer von Intoleranz und Verfolgungen“ wurde. Seine letzten 24 Jahre verbrachte der „Vater des Vaterlandes“ im europäischen Exil.

Von da aus schlug der Staatschef wenige Stunden vor den Massenprotesten gegen die Quarantäne-Politik die gedankliche Brücke zur Gegenwart: „In diesem Spiegel müssen wir uns betrachten, damit wir nicht die gleichen Fehler wie damals machen und stattdessen verstehen, in welchem noch nicht dagewesenen Moment der Menschheit wir uns durch die Pandemie befinden.“ Dabei hätte man eigentlich daran gehen müssen, das Land wieder aufzubauen, nachdem andere es auf Generationen hin verschuldet hätten.

„Ich sage dies nicht, um Vorhaltungen zu machen, sondern um zu verstehen, welches die Anden sind, die es heute zu überqueren gilt“, so Fernández in Anspielung auf San Martíns Marsch über die mächtige Gebirgskette 1817 im Rahmen der Unabhängigkeitskämpfe gegen die Spanier.

Stolz könne man derzeit darauf sein, dass im Schuldenstreit eine Einigung mit den Gläubigern erzielt wurde und angesichts des Umstands, dass in Argentinien in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford in Kürze ein Impfstoff gegen Covid-19 produziert werden soll, meinte Fernández.

Gleichwohl räumte der Präsident ein: „Wir sind sehr weit davon entfernt, San Martín zu ähneln. Aber wir versuchen, ihm nachzueifern, wo immer es geht.“ Und Fernández zitierte aus einem Schreiben von San Martín an Estanislao López, dem damaligen Gouverneur der Provinz Santa Fe: „Ich bin mir sicher, dass wir geeint siegen werden.“ Eine Anspielung auf die politische Spaltung, die Argentinien seit einigen Jahren kennzeichnet und die es zu überwinden gelte.

Auf der anderen Seite nahm auch die Oppositionspolitikerin Patricia Bullrich Bezug auf San Martín. Die einstige Sicherheitsministerin rechtfertigte ihre Teilnahme an der Demo gegen die Regierung am Montag mit einem Zitat des historischen Generals: „Wenn das Vaterland in Gefahr ist, ist alles erlaubt - außer es nicht zu verteidigen.“

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