Zwei US-Amerikaner, eine Russin und ein Japaner an der ISS angekommen
Cape Canaveral (dpa/eew) - Verschoben wegen eines Hurrikans und in Zeiten schwerster internationaler Spannungen sind erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wieder Nasa-Astronauten und eine russische Kosmonautin von amerikanischem Boden aus an der Internationalen Raumstation (ISS) angekommen. Ein Symbol der Kooperation in Zeiten des Krieges. Im „Crew Dragon” des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk flog die sogenannte „Crew-5” am 5.Oktober vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus los. Der Start war eigentlich schon für den 3. Oktober vorgesehen, musste aber wegen Hurrikan «Ian» verschoben werden. Die „Crew-5” besteht aus der Nasa-Astronautin Nicole Aunapu Mann und ihrem Nasa-Kollegen Josh Cassada sowie dem japanischen Astronauten Koichi Wakata und der russischen Kosmonautin Anna Kikina. Nach ihrer Ankunft an der ISS, werden sie dort rund fünf Monate an Bord der ISS verbringen und sich um zahlreiche wissenschaftliche Experimente kümmern. Die „Falcon 9”-Raketenstufe landete nach dem Start auf einem Schiff namens „Just Read the Instructions” im Atlantik. Als Schwerelosigkeits-Maskottchen nahm die „Crew-5” ein Albert-Einstein-Spielzeug mit ins All. Die sogenannten Zero-G-Indicator beginnen zu schweben, wenn der Zustand der Schwerelosigkeit erreicht wird. Erst vor rund zwei Wochen waren die beiden russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin gemeinsam mit dem Nasa-Astronauten Frank Rubio zur ISS geflogen, sie waren an Bord einer Sojus-Kapsel vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der Republik Kasachstan in Zentralasien gestartet. Zudem sind derzeit noch die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti sowie die Nasa-Astronauten Bob Hines, Kjell Lindgren und Jessica Watkins an Bord der ISS. Die russische Invasion belastet die ohnehin schwierigen Beziehungen zwischen Moskau und Washington zusätzlich. Russland beklagt, dass die von den USA und der EU erlassenen Sanktionen im Zuge des Kriegs die Arbeit in der Raumfahrt erschweren, darunter die Produktion der auch militärisch nutzbaren Raketen. Dass die USA inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eine russische Raumfahrerin ins All bringen, hat einen besonderen Symbolwert. Die Raumfahrt ist einer der wenigen Bereiche, in denen Washington und Moskau trotz des Kriegs in der Ukraine weiter kooperieren. Zeitweilig stand die Zusammenarbeit auch ganz auf der Kippe.
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